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Übrigens: Der Schmetterling gilt als Symbol der Verwandlung (Metamorphose) und als altes Symbol des Traumes. Bei den Griechen waren Schmetterlinge Erscheinungsbilder der Seele und zugleich Sinnbilder für deren Unsterblichkeit. Im vorchristlichen Griechenland verehrte man Nachtfalter als Seelen der Verstorbenen. In der indianischen Symbolik stehen Schmetterlinge für Rastlosigkeit. Auf vielen jüdischen und christlichen Grabsteinen (zB. E. T. A. Hoffmann) ist der Schmetterling das Symbol des Sterbens und der Wiedergeburt, in der DDR-Wendezeit war er das Symbol von "Rostock miteinander - bunt statt braun". Außerdem dient der Schmetterling manchen Selbsthilfegruppen (wegen der Ähnlichkeit im Szintigramm) als Symbol der Schilddrüse, gilt als Symbol des Sommers, der Wärme, des Exotischen etc. etc. (zahlreiche weitere, mehr oder weniger kuriose Vergleichsfelder, zB Business Process Reengineering) und dient der Chaosforschung als Metapher (Schmetterlingseffekt).

Schmetterlinge (Lepidoptera) gehören zu den Insekten und werden in Tagfalter und Nachtfalter eingeteilt.

 

Schmetterling aus Achuapa (Nicaragua)

 

   

 

Selige Sehnsucht

Sag es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet:
Das Lebendge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.

In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.

Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.

Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

Johann Wolfgang von Goethe

 

 

Aus: Kritik des Herzens

Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.

Er war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.

Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.

Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
Am hübschen Blümlein auf und ab.

Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging.

Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt.

Ein alter Esel fraß die ganze
Von ihm so heißgeliebte Pflanze.

Wilhelm Busch

   
 

Ein Bild aus Reichenau (Vincent van Gogh,
Mohnblumen und Schmetterlinge)


Auf einer Blume, rot und brennend, saß
Ein Schmetterling, der ihren Honig sog,
Und sich in seiner Wollust so vergaß,
Daß er vor mir nicht einmal weiterflog.

Ich wollte sehn, wie süß die Blume war,
Und brach sie ab: er blieb an seinem Ort;
Ich flocht sie der Geliebten in das Haar:
Er sog, wie aufgelöst in Wonne, fort!

Friedrich Hebbel

 

 

Zitronenfalter im April

Grausame Frühlingssonne,
Du weckst mich vor der Zeit,
Dem nur in Maienwonne
Die zarte Kost gedeiht!
Ist nicht ein liebes Mädchen hier,
Das auf der Rosenlippe mir
Ein Tröpfchen Honig beut,
So muss ich jämmerlich vergehn
Und wird der Mai mich nimmer sehn
In meinem gelben Kleid.

Eduard Mörike