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Waaßt
no? cycamp hat einige Interviews über
vergangene Zeiten
ausgegraben |
"Waaßt
no, die Miss Vienna?" Diese legendären Worte, nunmehr bereits
Kleinodien der österreichischen Zeitgeschichte, waren bekanntlich
dafür (mit)verantwortlich, dass eines der hoffnungsvollsten
Regierungsmitglieder - waaßt no, der Krüger (was hätte uns dieser
Mann noch alles bieten können bzw. wir uns von ihm lassen müssen) -
das Handtuch werfen und den Jaguar fahren lassen musste.
Hektik setzte
daraufhin unter den (ehemaligen) Kollegen ein. Schließlich hatten
auch sie da und dort mehr aus früheren Tagen erzählt, als ihnen nun
lieb war. cycamp ist es gelungen, einige verschwundene
Interviews wieder zum Vorschein kommen zu lassen:
"Waaßt
no, wiast bei die Neonazi woast?" Frau Sozialminister Sickl wird
gerade an dem Nachmittag, an dem sie uns ein Interview gibt, von
ihrem Sohn Heinrich besucht. Bald vergisst sie unsere Anwesenheit
und plaudert angeregt mit dem Filius über alte Zeiten. "Mein Gott",
antwortet Heinrich, "des woa a Hetz! Erst die Hitlerbilder im
Schlafzimmer, dann die Hakenkreuze im Wohnzimmer!" Sie sei, so Frau
Sickl, ihrem Nachwuchs nicht gram - schließlich sei Idealismus das
Vorrecht der Jugend - aber schon froh, dass er seine geistige Heimat
schließlich in einer schlagenden Burschenschaft gefunden habe. Dort
habe er "echte Freunde" gefunden, und das sei schließlich nicht
selbstverständlich in einer Jugend, die sogar Haschzigaretten
rauche. Sie sei heilfroh, dass ihr Sohn nicht zu dieser Jugend
gehört habe.
"Waaßt no, wiast die 'Aula' finanziell
unterstützt host?" Herr Infrastrukturminister Schmid wird von seinem
alten Freund Hirschmann besucht. Bald vergessen die beiden unsere
Anwesenheit und plaudern angeregt über alte Zeiten. "Jo, jo, i söba
woa jo nie dabei, oba, mein Gott, natürlich hob i a a 'Aula' im
Schlofzimmer und ane im Wohnzimmer liegen g'hobt." Schließlich müsse
man ein Gegengewicht zur linken Journaille schaffen. Letzteres kann
Hirschmann nur unterstützen. Mit einigen bissigen Bemerkungen über
"die Waltraud" gelangt man schnell wieder in die Gegenwart.
"Waaßt no, wiast den Tittenmayer a Sau g'heißn host?" Gigi
besucht Herrn Bundeskanzler Schüssel, ihren Mann, gerade, als wir
ihn interviewen wollen. Bald vergessen die beiden unsere Anwesenheit
und streiten angeregt. "Der heißt Tietmeyer! Und mein Gott, das ist
doch Jahre her! Musst du immer noch jedesmal im Wohnzimmer davon und
im Schlafzimmer von diesem Lukoschenko oder wie der heißt anfangen?"
- "Ich kann dich ja auch daran erinnern, was du mir immer über den
Haider erzählt hast!" - "Nein, nicht schon wieder! Zum hundertsten
Mal - mit Festigkeit und mit Gelassenheit -: Ich hab den im Griff!"
- "Das hat der Böhme bei der ntv-Diskussion auch geglaubt!" Bald
wird der Ton jedoch versöhnlicher und man betrachtet gemeinsam alte
Photos, auf denen der langhaarige Wolfi mit der Nickelbrille als
Bassbetreiber in einer Jazzmesse abgebildet ist.
Thomas Knob
© cycamp.at
2000
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CYCAMP-DISKUSSION: Poste Deine Meinung zu diesem
Artikel! Geposted am 2000-03-28 09:56:34 von
matto Titel:Vorsicht
Brillenträger!
Übrigens: Wenn Schüssel jetzt
Krawatte trägt, was wird dann die vormaligen
Anti-Mascherl-Pickerln zieren?
Was für Erkennungsmerkmale gibz noch? ... Oje, Träger
runder Hornbrillen werdens künftig wahrscheinlich schwer
haben.
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