Diese Seite ist Teil der Homepage von Thomas Knob aus Österreich. - Letzte Änderung 11.8.2025


 

ITINERARIO SOMMER 2025
(Schiffsreise von Svalbard / Spitzbergen nach Island und Grönland)

 

Küsternseeschwalbe im Angriff (Copyright © 2025 Thomas Knob. All rights reserved.)

 

Fr, 11.7.:

Organisiert vom Austrian Cruise Center ACC

8:25 pünktlicher, ca. 70minütiger Flug von Wien-Schwechat (ÖSTERREICH) nach Hannover (DEUTSCHLAND). 14:00 weiter mit einem Sonderflug des Schweizer Operators Edelweiss (beide Flüge allein in einer 3er-Reihe). Überfliegen des Polarkreises. Vor 18:00 pünktliche Landung in Longyearbyen (Svalbard = kalte Küste, vom holländischen Kapitän Willem Barents Spitzbergen genannt; 2500 Ew., 3000 Eisbären, keine Katzen – sie würden den Vogelbestand gefährden -, kein Gefängnis; NORWEGEN), Hauptstadt eines nie von Inuit (Ez. Inuk = Mensch; ersetzt seit 1977 das vermeintliche Schimpfwort „Eskimo“, das fälschlich der indianischen Algonkin-Sprache zugeschrieben und falsch mit „Rohfleischfresser“ übersetzt wurde) besiedelten und erst 1194 von den Wikingern entdeckten Archipels beim 80. nördlichen Breitengrad (nur noch ca. 1000 km vor dem Nordpol) und Sitz der nördlichsten Universität, des nördlichsten Postamtes und der nördlichsten Kirche der Erde, der heute von einer/m „Sysselmesteren" (früher „Sysselmannen", was als unkorrekt empfunden wurde) genannten Gouverneur (Repräsentant der norwegischen Regierung, der als Hilfsrichter, Polizeichef etc. agiert) regiert wird. Der Nordatlantikstrom als Ausläufer des Golfstroms hält Svalbard lange eisfrei. (Meeresströmungen sorgen zu 1 Drittel zusammen mit den 2 Dritteln, die die Atmosphäre beisteuert, für den Wärmetransport/-ausgleich der Erde; gemessen wird in Svedrup: 1 Svedrup = 1 Mio m3 Wasser pro sec.) Es gibt hier aufgrund der kargen Bodenverhältnisse nur 164 verschiedene Blütenpflanzen, in Longyearbyen (ein Mr. Longyear aus Boston, ursprünglich ein reicher Tourist, legte hier die erste Kohlegrube an) aber die weltgrößte Samenbank möglichst aller Pflanzen der Erde (Svalbard Global Seed Vault, ein Langzeitkühllager). Die erste Umrundung Svalbards mit einem Passagierschiff (MS Bremen) erfolgte erst 1996. 10° C, leichter Regen. Transfer mit Blick auf den Eingang der Samenbank und vorbei an Eisbärwarnverkehrszeichen entlang der Küstenstraße in den Hafen zum Expeditionsschiff Hanseatic Spirit von Hapag Lloyd (138,7 m x 22 m, 15,726 GRT, dieselelektrischer Antrieb, Passagierschiff mit höchster Eisklasse, ca. 200 großteils deutsch, kleinteils chinesisch sprechende Gäste, fährt unter der Flagge Maltas). Vor dem Schiff durch die Unachtsamkeit des Busfahrers explosionsartiger Bruch einer der Seitenscheiben (Kollision mit einer übersehenen Kontrollhütte). Das Sicherheitsglas regnet auf eine Passagierin herab, die aber mit dem Schrecken davonkommt. 18:30 Einchecken. Bordkarte (und daher Zimmer„schlüssel") defekt, wird aber vom freundlichen Personal binnen Minuten instand gesetzt. Einrichten in der French Balcony-Kabine 607 (der Kühlschrank ist mit inkludierten alkoholfreien Getränken und einem Begrüßungschampagner gut gefüllt) rechts vorne, in unmittelbarer Nähe des Spirit Walks (einer Möglichkeit, am Bug des Schiffes für Beobachtungen ins Freie zu gelangen) mit aufgrund des Polartages lichtdichten Vorhängen und allen Annehmlichkeiten, selbst solchen, die man gar nicht kannte, geschweige denn erwartet hätte. 19:20 Abendessen (wie immer bis auf eine Ausnahme) im Bedienrestaurant Hanseatic (Vorspeise, Suppe, Zwischengang, Sorbet, Hauptspeise, Käseteller, Nachspeise, Praline in gewünschter Zusammensetzung). 21:00 vorschriftsgemäße Sicherheitsübung mit Instruktionen im HanseAtrium, dem Veranstaltungssaal des Schiffes. Kabine. 22:00 Ablegen Richtung West, dann Nord. Auf der gesamten Reise taghelle Nächte (in Island und Südgrönland etwas dunkler) und täglich 1h Internet gratis. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, am TV-Gerät - neben Front- und Heckkamera sowie dem Tagesprogramm, dem aktuellen Stand der Abrechnung, Musik und Filmen, Wetter- und Positionsdaten - täglich die ARD-Tagesschau und die Tagesthemen abzurufen (rund um Island auch einige Kanäle live). Lesestoff für die Reise: Hapag-Lloyd Cruises, Handbuch für die Arktis, D. Chalmers, Realität +, E. Hemingway, The Complete Short Stories, D. Nuhr, Wohin?, J. Rudis, Trieste Central, Nora Osagiobare, Daily Soap

Sa, 12.7.:

In der Nacht bei ruhiger See durch den Forlandet nasjonalpark an der Ostküste der Insel Prins Karl Forland entlang in der Grönlandsee nach Norden. 6° C bis 11° C, bewölkt, einige Sonnenstrahlen, dann bedeckt. Inzwischen im Nordvest-Spitsbergen nasjonalpark. 7:30 opulentes Frühstück (auf Wunsch ins Zimmer serviert). Um die nordwestlichste Svalbard-Insel Amsterdamøya herum nach Nordosten und im flachsten Weltmeer, dem Arktischen Ozean (Polarmeer) entlang dem 80. Breitengrad östlich. Damit Erreichen des nördlichsten Punktes der Reise (und des Reisenden). Vormittags Zodiaceinschulung, Übermittlung der AECO-Richtlinien (Reiseveranstalter-NGO zum Schutz der Arktis) und Ausrüstungskontrolle (Biosecurity: alte Erde, Samen, Farne etc. könnten die arktische Umwelt schädigen und müssen entfernt werden). Fernglas, Gummistiefel, Parka, Teleskopstöcke und Rucksack (wassererprobt), werden vom Veranstalter gestellt (letzterer als Geschenk). Nach der flachen Uferlandschaft Reinsdyrfya Kursänderung nach Süden in den Woodfjord und später rechts in dessen Seitenarm Liefdefjord. 13:30 Alleinreisendenempfang im HanseAtrium. Danach von der Kabine aus Beobachtung des Abseilens der Beiboote. 15:50 erste Zodiacfahrt am Ende des Fjords vor der Kulisse des kilometerbreiten, kalbenden Monacobreen (eines nach dem Polarforscher Fürst Albert I. von Monaco benannten Gletschers = Breen) bei ca. 11° C und mittlerem Seegang, der einige Wellen ins Boot schickt, und zunächst starkem Wind, der umso schwächer wird, je näher man dem Gletscher kommt. Sichtungen von möwenverwandten Küstenseeschwalben (die tw. in der Antarktis überwintern!), Hunderten Seemöwen, einer kurz auftauchenden Robbe und Eisbergen. Gegen Ende Glühweinversorgung über ein anderes Zodiac. 17:15 Kabine. 19:00 Abendessen am inzwischen eingerichteten Alleinreisendentisch bei sympathischer und annähernd perfekter Bedienung. Der Kontakt zu einigen der ebenfalls sympathischen Anwesenden (ausschließlich weiblich) hält bis zum Reiseende an. 21:30 Cocktailempfang und Vorstellung des Kapitäns (freundlich, kompetent, humorvoll und mit der notwendigen Autorität ausgestattet) und der Schiffsverantwortlichen im HanseAtrium. 22:15 Kabine.

So, 13.7.:

Inzwischen im Raudfjorden (= Roter Fjord; nordwestlich der gestrigen Position), einem ehemaligen Walfänger- und Pelztierjägergebiet. 7:15 Frühstück. Expeditionsleiter, mehrere bewaffnete Bärenwächter und Experten (Historiker, Geologen, Geographen, Biologen etc.) sondieren das vormittägliche Ausflugsgelände in der nahen Bucht bzw. Minihalbinsel. Windig, sonnig, 10° C. Ab ca. 10:00 mit einem Zodiac nach Alicehamna (das aus nur einer verlassenen Hütte besteht) ans Ostufer in der Mitte des Fjords. Die ca. 200 Expeditionsgäste werden über Stunden hinweg je nach den ihnen davor zugeteilten Farbgruppen gestaffelt an Land und wieder zurück gebracht und sind dringend angehalten, die AECO-Richtlinien einzuhalten (nie mehr als 100 Personen an Land, kein Eintrag biologischer oder sonstiger Spuren et cetera). Ersteigung des Inselviewpoints (52 Hm) auf der Halbinsel Bruceneset mit gewaltiger Rundsicht und (dem wohl weltweit am spektakulärsten gelegenen) Grab des 1908 an Skorbut verstorbenen Tromsøer Skippers Erik Mattilas. Immer wieder (wie auch während der Schifffahrt) auf Wunsch Erklärungen der am Wegrand stehenden hilfreichen Experten. Abstieg vorbei an einem anderen Grab (mit Totenschädel) zu der relativ gut erhaltenen Raudfjordenhytta (erbaut 1927 von „Stockholm Sven“ Olsson) und zu den Zodiacs. 11:30 zurück an Bord. Kabine. 12:20 2. Frühstück im Observation Deck genau oberhalb der Brücke mit freiem Blick durch die Frontverglasung voraus. Beobachtung der Weiterfahrt. Zunächst zurück auf dem Hinweg. Dann durch die vorgelagerten Inseln und vor Amsterdamøya nach Süden in den Smeerenburgfjord vorbei an der Frambukta (benannt nach dem Schiff Fram = „vorwärts“ des Polarforschers, Friedensnobelpreisträgers und ersten Durchquerers des grönländischen Inlandseises Fridtjof Wedel-Jarlsberg Nansen) und durch die Meerenge Sørgattet (zwischen den Inseln Danskøya und Spitzbergen) zur Landzunge Gravnesodden (auch Gravneset = Gräberhalbinsel), der ehemaligen englischen Walfangstation Trinity Harbour, im spektakulären, von zahlreichen Gletschern gespeisten 8 km langen Magdalenefjord. Auf der Fahrt Sichtungen von Walrössern und Papageientauchern. Ankunft 15:30. Mit Zodiacs an Land und Spaziergang bei bedecktem Wetter mit wenigen Steigungen vorbei am Friedhof und einigen Hütten entlang des Ufers bis zu einem von einem Bärenwächter beäugten Umkehrpunkt. Wieder (wie in der Folge immer) in unregelmäßigen Abständen Erklärungen von am Wegrand stehenden Experten. Sichtungen von brütenden (und daher aggressiven) Küstenseeschwalben und einer Robbe. Rückfahrt aufs Schiff knapp vor 19:00. 19:15 Abendessen auf Einladung der Guest Relation Managerin und lnitiatorin des Alleinreisendentreffens, einer in Wien lebenden Slowenin. 21:30 aufschlussreiche Recap- und Precap-Vorträge im HanseAtrium. 22:15 Kabine.

Mo, 14.7.:

Inzwischen weiter südlich (ca. 79. Breitengrad) im Kongsfjorden (=Königsfjord). 7:15 Frühstück. 8:00 Anlegen an der Pier von Ny-Ålesund, einer 1916 gegründeten ehemaligen Bergbausiedlung, heute hauptsächlich von Forschenden bewohnt und die nördlichste dauerhaft bewohnte Siedlung der Erde (je nach Jahreszeit 20 bis 200 Einwohner). Neben der Hauptstadt und Barensburg die einzige Siedlung auf Spitzbergen. Einige Autos, 2mal pro Woche Flugverkehr. 9:00 über eine Gangway diesmal direkt an Land. Bedeckt, 8° C, später tw. Sonne. Die Verwendung von WiFi, Bluetooth, Drohnen etc. ist verboten, um sensible Messungen der Wissenschaftler (Polarforscher verschiedener Disziplinen aus aller Welt) nicht zu stören. Stadtrundgang (altes Postamt, Amundsen-Denkmal, Luftschiffmast, von dem aus Nobile und Amundsen 1926 ihren Nordpolflug starteten, empfehlenswertes Museum, Hotel Nordpol etc.). Rentierbeobachtungen, Gänse-, Robben- und Küstenschwalbensichtungen. Im nördlichsten Postamt der Erde (inzwischen im Kaufhaus untergebracht) Versendung einer Grußkarte. 12:00 Kabine. 12:30 Weiterfahrt in den Krossfjord (etwas nördlich vom Kongsfjorden). Kaffee im Observation Deck. Um 14:20 datumsgemäß korrekt vorbei am 14. Juli-Gletscher. Ankunft an der Landzunge Regnardneset im nordöstlichen Fjordteil, dem Möllerfjord. Sonnig, relativ warm (unter dem Anorak reicht eine Schicht). Nach 16:00 mit den Zodiacs an Land der Møllerhamna-Bucht. Ungeführte, aber expertenbegleitete Tundraexkursion innerhalb der Bärenwächterposten mit Gletscherblicken. Sichtung von Knöterich, stengellosem Leimkraut (alles cm-hoch), Gesteinsformationen mit Flechtenbewuchs, Vögeln, Rentierspuren und Robben. Danach neben dem *****+-Lloydhotel (einer wenige m2 großen orangen Hütte, die 1926 von der gleichnamigen Gesellschaft als Notunterkunft im Bereich der Anlegestelle errichtet wurde) Lumumba-Ausschank. 17:15 Kabine. 19:00 Abendessen. 19:30 Weiterfahrt nach Süden mit kurzem Stopp ohne Aussteigen in Ny-Ålesund zur Rückgabe eines Ozonmessgerätes. 21:30 Vorstellung von und Fragestunde mit den Bärenwächtern. 22:15 Kabine.

Di, 15.7.:

7:45 Frühstück. Inzwischen vor der Insel Prins Karls Forland im gleichnamigen Nationalpark (diesmal auf der Ostseite). Dort Anlandung nahe dem Poolepynten ca. um 10:30.  Als warm empfundene 8° C, sonnig, kaum Wind. Am Weg zum Ende der Landzunge massenhaft Treibholz, das tw. über Jahre hinweg aus Russland und anderen Gebieten von den Meeresströmungen angeschwemmt wurde / wird. Küstenseeschwalbenattacken (die Gelege der getarnten Eier befinden sich kaum sichtbar auf dem Boden). Am eigentlichen Poolepynten Walrossbeobachtungen (ein Einzeltier, eine Rotte / Herde). Ca. 11:50 Kabine, Fortsetzung des Frühstücks, ZiB 2, Photos Löschen, Lesen. Ab 12:30 Fortsetzung der Fahrt durch die Framstraße in die Grönlandsee Richtung Island (bis dorthin noch 999 Seemeilen = ca. 1850 km). Kaffee im Observation Deck. 15:00 wissenschaftlicher Vortrag über Robben (alle Vorträge bieten Universitätsniveau und können entweder direkt im HanseAtrium oder live bzw. später aufgezeichnet in der Kabine via TV-Gerät - oder gar nicht - angesehen werden; es gibt für eine chinesische Gruppe auch Vorträge in englischer Sprache, die aber tw. ins Chinesische weiterübersetzt werden müssen). 16:00 Vorstellung der Ausflugsmöglichkeiten in den drei angesteuerten isländischen Häfen. 18:30 Überraschungssektempfang für alle Kabinen auf dem Flur (Gang) vor der Tür. 19:00 Abendessen. 22:00 Kabine.

Mi, 16.7.:

Seetag bei ruhigem, sonnigem Wetter. In der Früh 3°, später 8° C und neblig, dann wieder sonnig. Ab ca. 5:00 Früh (-1), etwa in der Mitte der Grönlandsee zwischen 76. und 77. Breitengrad während der Überquerung des Mittelatlantischen Rückens (der die nordamerikanische Platte von der eurasischen trennt; wie immer mit wissenschaftlichen Erklärungen), zum ersten Mal größere Eismengen im Meer (eher - auch größere - Schollen als Berge von Meereis, das aus der Polarregion vom kalten Ostgrönlandstrom südwärts transportiert wird). Immer wieder kleine Rumpler bei deren Durchfahrung, die dank Eisklasse PC6 kein Problem darstellt. 7:45 Frühstück. 8:00 Verlassen des Eisfeldes in südlicher Richtung. Vorträge 10:00 im HanseAtrium über den gefährlichen Ursus maritimus (auch Thalarctos maritimus oder Polarbär / Eisbär; mit wohlmeinenden Verhaltensregeln gegenüber den drei Bärenarten: If it's black- fight back / If it’s brown – lay down / If it’s white - good night) und 11:30 über die Geschichte Svalbards (Kabinen-TV). Dazwischen Kaffee im Observation Deck. Nachmittags Vorträge über die nur tw. geglückten Nordpoleroberungsversuche, v. a. über die Luft (15:00) und die geologische Vergangenheit und Gegenwart Svalbards (16:30). 19:00 Abendessen, 21:30 Kabine. Weiter in der Grönlandsee südwärts.

Do, 17.7.:

Seetag bei ruhigem, meist sonnigem Wetter, 8° C. Ab 6:00 zunächst im dichten Nebel Vorbeifahrt an der Küste der Insel Jan Mayen, die nach dem holländischen Walfangkapitän Jan Jacobs May van Schellinkhout benannt ist und von der norwegischen Provinz Nordland, der sie aber nicht angehört, mitverwaltet wird. 7:00 kurzer Stopp auf dem Meer bei guter Sicht auf den 2277 m hohen Beerenberg, den nördlichsten aktiven Vulkan der Erde (kleinere Fumarolen sichtbar), dann weiter im Nebel Richtung Island. 7:30 Frühstück. Lesen, Relaxen. 10:30 große Sicherheitsübung (Drill) für das gesamte Bordpersonal. 11:30 geologischer Vortrag über den Vulkanismus Islands. 15:00 Vortrag über die Besiedlungsgeschichte Islands. 16:30 Vorstellung der Vogelwelt Islands. Danach Beobachtung einer schwarz-weißen Orca-Schule, die sich längere Zeit rund ums Schiff vergnügt (auch Schwertwale oder Killerwale genannt - obwohl es sich um die größte Delphinart handelt -, da sie z. B. in konzertierter Aktion Blauwale töten können, indem sie sie am Auftauchen hindern, um deren mehrere Tonnen schwere, nährstoffreiche Zunge zu erbeuten). Die Fluke, die (pektoralen) Flipper und die (dorsale) Finne sind gut zu sehen. (Prinzipiell wird das Meer von Nekton, das gegen eine Strömung anschwimmen kann, und Plankton, das treibt,  bevölkert.) Inzwischen bedeckt, dann Nebel. 18:30 Recap-, Precap-Vorträge. 19:30 Abendessen, 21:30 Kabine.

Fr, 18.7.:

Dichter Nebel, 8 bis 11°C, nach wie vor ruhige See. 7:00 (-1) Frühstück. Überqueren des Polarkreises. (Die Reise verläuft nun längere Zeit südlich davon.) 10:00 Vortrag über Wale. 12:30 Ankunft direkt an der Pier von Saudarkrokur am Ende des Skakafjords im Nordwesten von ISLAND. 13:00 kurzer individueller Stadtrundgang über das Hotel Tindastoll (Besichtigung der Gaststube im Keller) bis zur Ende des 19. Jhdts. erbauten Kirche und zurück. Schwefelhaltige Vulkanasche von den rezenten Ausbrüchen auf der Halbinsel Reykjanes im Süden Islands in der Luft. 14:00 Abfahrt zu einer Exkursion ins Landesinnere. Ab 14:30 Besichtigung des südlich an der Saudarkroksbraut gelegenen Freilichtmuseums Glaumbær (eines aus dem Beginn des 19. Jhdts. stammenden, in Holz-Torf-Grassoden-Bauweise aus mehreren Gebäuden und einer Kirche bestehenden Torfbauernhofs; dortige Besiedlung schon im 11. Jhdt.). 15:30 weiter südlich über den Skagafjardarvegur nach Steinsstaðir. Dort im Gestüt Bjarmaland mit Freiluftanlage und Blick zur Reykjakirkja ab 15:50 Islandpferdshow in einer Reiterhalle. Rundgang durch die Ställe und Weiden. 16:50 mit dem Exkursionsbus zurück nach Norden und auf der 753 (Vindheimavegur) über den Fluss Thvera zum Reykjafoss. Besichtigung des mehrstufigen Wasserfalls des Flusses Huseyjarkvisl ab 17:00. 18:00 zurück zum Schiff (die Vindheimavegur weiter zur Ringstraße über den Fluss Heradsvatn und dann über die 76 = Siglufjardarvegur nach Saudarkrokur). 18:45 Boarding, 19:00 Abendessen und Ablegen. 21:30 Kabine.

Sa, 19.7.:

6:30 Frühstück. Über Nacht Fahrt in die Westfjorde. Vom Isafjardardjup in den Skutulsfjördur und vorbei an Hnifsdalur. 7:00 Ankunft in Isafjörður. Diesig, 3°C, ansteigend im Lauf des Tages auf 12°. 8:00 individueller Fjordspaziergang mit Stadtbesichtigung. Zunächst aus dem Hafen zur modernen, 1995 erbauten Eyrarkirkju und weiter über das Gamlasjukrahusid (vormals ein Spital, jetzt ein Kunsthaus) und den Urdarvegur zum Aussichtspunkt Utsynisstaður. Dann neben dünenartigen, mit Drahtgittern befestigten Lawinenschutzbauten aus Lavagestein (bzw. über sie) oberhalb der Uferstraßen (annähernd parallel zu ihnen) über Wälder (Karlsarkogur) und Blumenwiesen zum Fjordende bis zur Abzweigung des Westfjord„highways“ Nr. 60. Ab 10:00 auf diesem bis zu den Informationstafeln und am Meer entlang wieder zurück. Ab 11:00 Bummeln im Stadtgebiet. 11:30 Bier im Heima Byggð Café mit zwei zufällig hinzugekommenen Expeditionsexperten. 12:30 Besuch des Westfjord-Museums Byggðasafnið. 13:30 zurück zum Schiff. 15:00 Abfahrt um die Westfjorde herum nach Süden. Immer mehr Nebel. Kabine. 18:30 Recap-, Precap-Vorträge. 19:15 Abendessen, 21:45 Kabine.

So, 20.7.:

6:00 Frühstück. 7:00 Einlaufen bei starkem Nebel vorbei am 2013 von der isländischen Künstlerin Ólöf Nordal entworfenen, spiralig begehbaren Kunstwerk Þúfa auf dem Mound (einem menschengemachten Erdhügel) in den Hafen von Reykjavik. 8:00 Auschecken zum individuellen Stadtrundgang, zu Beginn bei leichtem Nieseln und ca. 12° C. Zunächst vorbei am Kaffivagninn zum Marshallhusid. Dann über die Geirsgata ostwärts zur Ingolfur Arnarson-Statue und zum Safnahusið. Die Hverfisgata hinauf, ans Meer zur Solfar-Skulptur und weiter am Ufer bis zur Iceland Academy of the Arts, dem Recycled House und dem Sigurjon Olafsson-Museum im Stadtteil Laugarnes (die letzteren beiden mit bzw. als Skulpturengarten). Dann vorbei am Laugardalsvöllur-Stadion und durch den Campingplatz zum Botanischen Garten. Zur Sudurlandsbraut und von dort mit dem Bus Nr. 15 zur Hallgrimskirkja. 12:30 Farmerkaffee (mit Brennivin) im Café Loki. 13:20 in den Skulpturengarten des Einars Jonssonar-Museums. Dann über die Njardargata zur Fußgängerbrücke über die Hringbraut mit Blick auf den Inlandsflughafen. Durch den Hljomskalagar du rinn-Park, in dem gerade ein einmal jährlich abgehaltenes Streetfoodfestival stattfindet, am Hotel Garður (Übernachtung 2006) vorbei zum Isländischen Nationalmuseum. Besichtigung ab 14:00. Weiter zum Kirkjugardar Reykjavikur mit einem von Einar Jonsson gestalteten Grab des Schriftstellers Thorsteinn Erlingsson und zum Rathaus und der Skulptur Unbekannter Bürokrat mit Blick auf den Teich Sudurtjörn und die Frikirkjan i Reykjavik. Über die Kathedrale, das Parlamentsgebäude und die Jón Sigurðsson-Statue zum bekannten Hotel Borg (Blick hinein) und weiter zum Bæjartorg, um um 15:30 am Würstelstand Bæjarins Beztu Pylsur einen der (seit Bill Clintons Besuch) legendären Hotdogs zu essen. Besichtigung der attraktiv gestalteten Settlement-Ausstellung 871 +/- 2 des Reykjaviker Stadtmuseums, danach ins Reykjavik Art Museum / Listasafn Reykjavikur, Besuch im (überdachten) Flohmarkt Kolaportið und kurz zu den frei sichtbaren Ausstellungsstücken des kuriosen Phallusmuseums. Im Hafen kurz zur architektonisch interessanten Konzerthalle Harpa und Besichtigung der Schautafelausstellung Reykjavik þá & nú, bei der ein und derselbe Blickwinkel in mehreren Beispielen durch jeweils zwei Photos (oder Bilder) - eines aus früherer Zeit, eines aus heutiger Zeit - untereinander vergleichend dargestellt werden. 17:15 Kabine. 18:45 Abschied von Europa bei heißem Sangria auf dem halboffenen Deck 8. 19:30 Abendessen (aufgrund einer mysteriösen anonymen Beschwerde eines anderen Gastes wegen zu großer Lautstärke an einem anderen Tisch) und Beginn der Fahrt ins geologische Amerika (der schon früher tw. überfahrene mittelatlantische Rücken tritt in Island als Oberflächenriff auf), zunächst in der Dänemarkstraße, dann in der Irmingersee. 21:30 Kabine.

Mo, 21.7.:

Seetag. Ganztägig nach wie vor Nebel, ruhige See (erst gegen Abend leichter Wellengang), ca. 11° C. 7:00 (-1) Frühstück. 10:00 erdgeschichtlicher Vortrag über die Geologie Grönlands, 11:00 Vortrag über die Unterwasserwelt und die Mechanik der Nahrungskette bzw. das (Über)leben in der Arktis allgemein, die entweder als Gebiet nördlich des Polarkreises, jenseits der nördlichen Waldgrenze oder – praktikabler – als Gebiet nördlich der 10° C-Juliisotherme (Durchschnittstemperatur) definiert wird. (Südlich der Tundra mit Permafrostböden befindet sich die Waldtundra mit tw. gefrorenem Untergrund und vereinzelten Baumgruppen, danach die Taiga mit borealem Wald, nördlich der Tundra die arktische Polarwüste.) Wie fast überall gilt: Je geringer die Artenvielfalt, desto höher die Anzahl der Individuen einzelner Arten und umgekehrt. Besuch auf der immer wieder geöffneten Brücke mit Erklärungen zur Steuerung des Schiffs, danach Kabine. 15:00 Vortrag über Grönlands Frühgeschichte, 16:30 Vortrag über die Stellung Grönlands in Europa (im Kabinen-TV verfolgt). 18:30 Recap-, Precap-Vorträge. 19:15 Abendessen (zum einzigen Mal) im französischen L'Esprit-Restaurant. 21:30 Kabine.

Di, 22.7.:

Inzwischen in Grönland (einem autonomen Gebiet von DÄNEMARK) im Südosten vor der Kong Frederick VI-Küste. 4:30 Einfahrt in den Skjoldungen-Sund (Fjorde enden, Sunde nicht). Einige kleinere (Gletscher)eisberge. Tiefe Wolken, Regen, ca. 7° C. 6:00 Frühstück. Vorbei am kalbenden Thryms- und anderen Gletschern. Leichte Auflockerung.  8:30 Zodiac-Anlandung im nach einer dänischen Königin benannte Dronning Marie Dal. Bei bewölktem, windstillem und wärmerem Wetter als erwartet und leichter Mückenplage Wanderung etwa eine Stunde taleinwärts tw. über kniehohe Grünerlen bis zu einem der vielen Gletscherblicke (die Zungen reichen bis ans Meer) und zurück. Sichtung der Nationalblume Grönlands, des Arktischen Weideröschens, am Ufer Strandroggen. 10:30 Kabine, 11:00 Kaffee im Observation Deck. 12:38 Abgang einer Steinlawine vor dem Kabinenfenster am ca. 200 m entfernten gegenüberliegenden Berg (viel Getöse, bis auf eine braune Spur am Fels wenig Folgewirkung). 13:30 Abfahrt weiter durch die Gletscher- und Berglandschaft um die Insel Skjoldungen herum in etwa zwei Stunden vorbei an Eisbergen und einem aufgegebenen, kaum noch erkennbaren Inuitdorf zurück ins offene Meer. 15:00 in die Ocean Academy am Ende des Schiffes auf Deck 8, um die Möglichkeiten der dortigen Study Wall (als Herzstück der Wissensvermittlung) kennenzulernen. Kurs an der Ostküste Richtung Süden. (Das Kap Farvel, die Südspitze Grönlands, der größten Insel der Erde, liegt etwa auf der Höhe von St. Petersburg oder Oslo.) Kabine. 18:30 Recap-, Precap-Vorträge. 19:15 Abendessen (wieder im Hanseatic), 21:30  Kabine.

Mi, 23.7.:

Bis jetzt finsterste Nacht der Reise. In der Früh durch ein Tiefdruckgebiet mit tiefliegendem Nebel, Regen, 50 Knoten Wind (später bis Windstärke 10), relativ rauer See mit Schaumkronen und ca. 8° C. 5:00 Einfahrt in den eindrucksvollen, gletschergesäumten und schnurgeraden Prins Christian Sund (Ikerasassuaq), Teil des Kap Farvel-Archipelagos ca. am 60. Breitengrad. (Ähnlich der Magellanstraße in Südamerika ermöglicht er in Ost-West-Richtung eine Schiffspassage, ohne das oft sturmgepeitschte Kap umrunden zu müssen.) Ruhiger werdendes Wasser, aber nach wie vor starker Wind. 6:45 Frühstück. 8:00 Ankern vor Illorsuit Havn, einer malerischen Bucht vor abbrechenden Gletschern. Zodiacfahrten zur Überprüfung der Lage. Der geplante Landgang Richtung Gletscher wird daraufhin wegen zu starkem Wind (und zu unsportlichen Teilnehmern) aus Sicherheitsgründen gecancelled. (Der Nebel lässt keine zuverlässige Eisbärensichtungen zu. Der Thalarctos maritimus wird bis zum Reiseende ein Phantom bleiben; die abschreckende Wirkung der Bärenwächter hat sich in der Polarbärcommunity offenbar herumgesprochen.) 10:00 durch das Sundsystem weiter. Abstecher in den Kangikitsok-Fjord, an seinem Ende um ca. 11:30 vor Anker. 15:00 mit dem Zodiac an Land und Wanderung in der dahinterliegenden spektakulären  Zwergbirken und Zwergwacholder-Landschaft. 16° C, daher schweißtreibende Besteigung zweier der zahlreichen, von Gletschersenkungen, die nach der Abschmelzung durch Schuttauffüllung die Trichterform in ihr Gegenteil verwandelt haben, erzeugten Hügelberge. 16:30 Kabine. Ab ca. 16:45 Weiterfahrt im Iluafjord, den Kangerlukfjord rechts liegen lassend, vorbei an der entlegenen Siedlung Aappillatoq und letztlich durch den Torsukattakfjord ins offene Meer Westgrönlands (in die Davisstraße, die die südlich davon liegende Labradorsee mit der nördlichen Baffin Bay verbindet) und dort nordwärts. 18:30 Recap-, Precap-Vorträge. 19:15 Abendessen nach Intervention ab jetzt (bis) zu siebent wieder am runden Alleinreisendentisch avisiert. 21:45 Kabine.

Do, 24.7.:

Wetter- und Sichtbesserung, aber immer noch bedeckt. Mit Sichtkontakt zur grönländischen Westküste bzw. der vorgelagerten Inselwelt nordwärts bei ruhiger See (keine Windwellen, aber leichte Dünung durch die gestrigen Stürme) und etwa 5° C. Manchmal Eisberge. 6:45 Frühstück. 10:30 Vortrag über die Pflanzenwelt im hohen Norden (deren grönländische Bezeichnungen tw. poetisch wirken, z.B. „Was dem Schwanz des Schneehasen ähnelt“). Ab 11:30 Pølser (o. ä.) am Pool (mit Prosecco o. ä.) auf Deck 8. 13:00 Ankunft im malerisch in einer Bergkulisse liegenden Ivittuut im Arsukfjord, von 1857 bis 1987 eine inzwischen wüstgefallene Bergbausiedlung, in der als einzigem Ort auf der Erde in größerem Stil Kryolith, das den Schmelzpunkt von Aluminium herabsetzt, abgebaut wurde (heute eine Geisterstadt). Inzwischen 11° C. 13:45 kurze Zodiacüberfahrt. Immer mehr sonnige Auflockerungen, relativ warm. Rundgang durch die Ortschaft, den Friedhof, die verlassenen Häuser, zum inzwischen gefluteten Kryolithkrater und die zurückgebliebenen Industrieanlagen. Sichtung eines Moschusochsens (ein eiszeitliches Relikt, trotz seines Namens eine Ziegenart) in großer Entfernung. 15:30 Kabine. 17:30 Abfahrt Richtung offenes Meer der Davisstraße und weiter nordwärts. 18:30 Recap-, Precap-Vorträge. 19:15 Abendessen wieder an einem anderen Tisch. Nach dem Essen konstruktives Klären der unzufriedenstellenden Situation mit einem Verantwortlichen. 21:30 Kabine.

Fr, 25.7.:

In der Nacht Passieren eines Eisfeldes, dann bei dichtem Nebel, annähernder Windstille und 5° C die Küste entlang. 6:45 Frühstück. 10:30 Vortrag über die Glazialtektonik der nördlichen Hemisphäre. 11:00 Einlaufen in den Godthabfjord, 13:00 Anlegen an der Pier von Nuuk (Godthab), der Hauptstadt Grönlands und mit ca. 20 000 Ew. größten Stadt der Arktis. 13:15 bei frischen 8° C von Bord und Beginn des individuellen Stadtrundgangs. Besuch des grönländischen Nationalmuseum (mit den Qilakitsoq-Mumien und dem ältesten Umiaq = Frauenboot) am alten Hafen. Weiter über die Skulptur Mutter des Meeres und das Hans Egede-Denkmal (in Erinnerung an die Gründung Nuuks 1728 durch diesen dänischen Missionar) mit Blick auf die Stadt und sein Haus zur Domkirche Unser Erlöser. In den nahen Fischmarkt (Brættet; als Außenstehender ist man hier sichtlich unerwünscht), Blick in die relativ neue Shopping Mall Nuuk Center, dann über den H. J. Rinksvej zum Nuuk Art Museum (Besichtigung ausschließlich grönländischer Kunstwerke). Am Rückweg vorbei an Parlament und weiter mit Blick auf das Rathaus und die anlässlich des Starts der autonomen Regierungsübernahme 2009 von Niels Motfeldt entworfene Inussuk-Skulptur (die drei Säulen symbolisieren die drei Bevölkerungsgruppen Grönlands - Nord, West und Ost -, sie halten ihr Land in Form eines Steins), durch die Fußgängerzone mit Blick auf das Rathaus ins Bryggehus auf ein Bier. Bei Sonnenschein weiter zum Hafen, 17:20 Kabine. 18:00 Ablegen Richtung Norden. 18:45 Crew Talk im HanseAtrium mit dem Kapitän, dem Hotelmanager und der Inventory Controllerin. 19:30 Abendessen, 22:00 Kabine.

Sa, 26.7.:

Ruhige Fahrt durch die neblige Davisstraße bis zur Einfahrt in den Fjord vor den Inseln Timerdlit und Maniitsorssuaq. 6:15 Frühstück. 6:45 Erreichen des Sermitsiaq-Gletschers (Teil des eigenständigen Sukkertoppeneisschildes und damit kein Ausläufers des grönländischen Inlandseises mehr) im Evigedsfjord (Ewigkeitsfjord / Kangerlussuatsiaq) bei durchwachsener Sicht und 5° C. 8:30 einstündige Zodiacrundfahrt im Fjord unterhalb der Eisabbruchkante. Sichtung der durchgängigen breiten Magmastreifen innerhalb des 2-3 Mia. Jahre alten Gesteins (und damit eines der ältesten der Erde), der Glazialstrukturen und eines Vogelfelsens. 10:30 Cancellung der geplanten Wanderung aufgrund des dichten Nebels, der nur stellenweise aufreißt, und Rückfahrt aus dem Fjord vorbei an der malerischen Fischerortschaft Kangaamiut (= Gamla Sukkertoppen) auf Timerdlit (auch einem Heliskiingstandort) und weiter nordwärts. 15:00 Vortrag über die Wanderungen in der Tierwelt, die dem Zweck der besseren Ressourcennutzung (z. B. um zweimal Sommer zu haben und / oder leichter Nahrung finden zu können) dienen, im HanseAtrium. (Die Küstenseeschwalbe - Sterna paradisaea - legt z. B. 70 000 km bis 90 000 km pro Jahr zurück, indem sie in ca. 75 Tagen entlang der südamerikanischen Küste in die Antarktis und dann in 40 Tagen - zur besseren Windausnutzung diesmal entlang der afrikanischen Küste - wieder nach Hause in die Arktis fliegt, der Eisbär kann am Stück 700 km in 10 Tagen schwimmen.) 17:00 Aperitifeinladung anlässlich der Zelebration der neuerlichen Polarkreisüberquerung mit Polartaufe durch Neptun. 17:30 Seemannsknotenkunde in der Ocean Academy, ebenfalls auf Deck 8. 18:30 Recap-, Precap-Vorträge. 19:15 Abendessen, 22:15 Kabine.

So, 27.7.:

Ruhige Fahrt nach Norden. In der Nacht Einfahrt in die Diskobucht. Sonnig, kalt (4° C). 6:15 Frühstück. Nach einer Fahrt durch kleinere und mittelgroße Eisberge um 8:00 Erreichen von Ilulissat (Jakobshavn), der mit ca. 5000 Ew. drittgrößten Stadt Grönlands. Das Schiff liegt auf Reede, die Pier wird mit Tenderbooten erreicht. Ausbootung ab 8:30. Bei ansteigenden Temperaturen und Sonnenschein Spaziergang durch den Ort vorbei an Wollgras und Hundewiesen zum UNESCO-Weltnaturerbe Eisfjord Kangia (s. hier), der durch eine unterseeische Endmoräne die vom erdweit fließschnellsten Gletscher (bis zu 40 m pro Tag) Sermeq Kujalleq gekalbten, bis zu 2 km breiten, tw. über 100 m hohen Eisberge innerhalb seiner 70 km aufstaut und monate-, manchmal jahrelang am Weiterdriften hindert. (Die durch die Abbrüche per anno produzierte Wassermenge von 46 km3 entspricht dem Jahresbedarf der gesamten USA, die seltenen großen Kalbungen können seismographisch weltweit registriert werden. Die Drift sorgt für Gefahren für die Schifffahrt: einer der Diskobay-Eisberge verursachte 1912 den Untergang der Titanic.) Besichtigung bei Sonne, Windstille und inzwischen über 10° C auf dem Welterbepfad bis zur Kællingeklöften (in die sich früher, wie erzählt wird, alte Menschen, die ihrer Gemeinschaft keine Bürde mehr sein wollten, gestürzt haben) bei der Bucht Nakkaavik. Zurück auf den Aussichtsplatz mit Sitzbänken und über die Hügel auf die Holzbohlenhauptstrecke und auf ihr mit Blick auf den alten Friedhof zum im Juli 2021 eröffneten Eisfjordzentrum und über dessen begehbares Dach (die Kopenhagener Architektin Dorte Mandrup wollte den Flug einer Schneeeule symbolisieren) zum Shuttlebus. Im Stadtzentrum Ausstieg, Rundgang über das Rasmussen-Haus und den Zionkirchenblick zurück zum Hafen. 12:00 auf das Schiff. Ab 12:20 Verholen in der Diskobay, 13:30 Ankern am Ausgang des Ilulissat Kangerlua. 14:15 Zodiacrundfahrt bei strahlendem Sonnenschein und trotz Fahrtwind für die Arktis angenehmen Temperaturen durch den Isfjord. Sichtung zahlloser tw. riesiger Eisberge und längere Beobachtung mehrerer (laut Expertin gerade fressender) Buckelwale mit oftmaligem Zeigen der Fluke beim Abtauchen. Rückkehr über den Marinaeinstieg (über die heruntergelassener Heckklappe) mit Sektempfang. 16:00 Kabine. 18:20 Abfahrt nach Süden. 18:30 Farewellcocktail mit Kapitän und dem Shantychor der Hanseatic auf Deck 8. Bruch einer der Bodenscheiben des ausfahrbaren, über dem Meer schwebenden Glasbalkons durch Herabfallen eines unachtsam abgestellten Trinkglases (die zweite Glasdetonation dieser Reise). 19:15 Abendessen, 22:00 Kabine. 22:30 Betrachtung eines Rieseneisbergs vom Spirit Walk. 23:00 wegen zeitlicher Überschneidungen ohne Publikum aufgezeichneter Precap-Vortrag im TV. Ein Vortrag über Entdeckung und Kartographie der Arktis entfällt aus Zeitgründen.

Mo, 28.7.:

6:15 Frühstück. 9:00 Ankunft im ganzjährig eisfreien Hafen von Sisimiut (Holsteinsborg) in der Ulkebugt knapp nördlich des Polarkreises, der mit ca. 5500 Ew. zweitgrößten Stadt Grönlands. 9:30 an Land. Sonnig, windstill, 10° C ansteigend. Das Schiff wird betankt. Individuelle Stadterkundung bzw. Wanderung, zunächst zum Museum und dann mit dem beim Ausstieg verpassten Shuttlebus zum Arctic Circle Trail (der bis Kangerlussuaq führt). Auf ihm, zunächst links am See Nilliasoq vorbei, in beeindruckender Seen- und Tundralandschaft mit arktischen Weideröschen und anderer Flora ein Stück landeinwärts (nicht ganz bis zum Skilift). Begegnung mit einem rucksackbepackten Trailstarter und zwei (ebenfalls Lasten schleppenden) französischen Finishern, die bei gutem Wetter zehn Tage unterwegs waren. Zurück zum Ausgangspunkt über die ausgedehnten Schlittenhundewiesen. Mit dem Shuttlebus zum mittags bereits wenig belebten Fischmarkt (in Bezug auf die Fische war das auch nicht zu erwarten) und nach dessen Besichtigung zu Fuß am Friedhof vorbei zum und ins Sisimiut Museum. Danach zurück zum Schiff. 12:45 Kabine. 14:00 expeditionsleiterbegleitete Wanderung mit v. a. besiedlungshistorischen Erklärungen auf der nahen Teleinsel (Gebäudereste aus der Inuit- und der Walfangzeit, pittoreske Blicke auf die Stadt, z. B. auf die ‚Legohäuser“ genannten Neubauten) und um 15:30 zurück zum Schiff. Erste Packvorgänge. 17:00 letzte Abfahrt der Hanseatic Spirit Richtung Süden bzw. Reiseendziel bei zunächst etwas rauerer See als zuletzt. Durchfahren des UNESCO-Weltkulturerbegebiets Aasivissuit - Nipisat (s. hier). 19:15 letztes gemeinsames Abendmahl am Alleinreisendentisch. 21:30 letzte Recap-, Precap-Vorträge und Verabschiedung von der Crew. 22:00 Einfahrt in den ruhigen, 163 km langen Søndre Strømfjord. 22:45 Vernichtung der letzten Begrüßungschampagnerreserven in kleinem Kreis im Observation Deck.

Di, 29.7.:

0:30 Kabine. In der Früh im letzten Drittel des Fjords. Ruhige See, sonnig, warm. 7:00 Frühstück. 9:15 Einchecken für den Heimflug an der Schiffsrezeption. 11:00 Ankern im Strømfjordshavn mit Blick auf das Inlandseis. Räumen des Zimmers. Mittagessen (zum ersten Mal) im Freien auf der Terrasse des Bufettrestaurant Lido. Nm. Relaxen auf Deck 8. 16:00 Auschecken und Überfahrt mit einem Tenderboot ans Ufer. Ab 16:30 mit einem Bus auf der meistbefahrenen Straße der Insel (keine von ihnen verbindet zwei oder gar mehr Ansiedlungen) nach Kangerlussuaq (einer aus einer amerikanischen Militärbasis im 2. Weltkrieg entstandenen, nur 25 km vom Inlandseis entfernten Flughafensiedlung und dem am weitesten vom offenen Meer entfernten Ort Grönlands; mit ca. 500 Ew. das größte Dorf Grönlands und Endpunkt des Arctic Circle Trails) und weiter vorbei an der Abzweigung der zum Eisschild führenden Icefield Road (VW und Audi haben inzwischen die dortige Teststrecke aufgegeben) auf den etwa 300 m hohen Tacan Mountain. Blick auf das Inlandseis, den Store Saltsø und weit entfernte Moschusochsen, die am Abfluss des Inlandseises grasen. Wieder hinunter und auf der Imeqarfimmut zum Ferguson Lake. Dort ab 18:15 Abendessen im Freien in einem Buffetrestaurant am Ufer des Sees (an der Tasersuatsiaq-Straße). Mit einem ehemaligen US-Schulbus 20:45 Ankunft auf dem kleinen, aber größten grönländischen Airport (Flughafenkürzel SFJ). Abflug in einem Airbus A340-300 (laut Busfahrer „heute von Terminal 1 aus") allein auf einem Doppelsitz um 22:30 eine Stunde verspätet, da sonst die Landung in Zürich zu früh erfolgen würde, in südöstlicher Richtung über das Inlandseis Grönlands.

Gesamtfahrstrecke des Schiffes 3931 nautische Meilen (7248 km). Mit Abstand längste Teilstrecke: Spitzbergen - Island (972 nM)

Mi, 30.7.:

6:30 (+3) Landung in Zürich (SCHWEIZ). 11° C, klarer Himmel. Verabschiedungen. Nach Flugannullierung der AUA-Maschine und Neuansetzung mit 45 min Zeitverlust im selben Edelweißflieger, wieder allein in einer Zweierbank, um 9:30 Weiterflug nach Wien-Schwechat (ÖSTERREICH). Ankunft 10:30 bei etwa 18° C.

 

Route Arktis:

Quelle: https://www.hl-cruises.de/reise-finden/spi2515

 


Fragen und Kommentare an thomas.knob@chello.at

 


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