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ITINERARIO WINTER / FRÜHJAHR 2023
(Circumnavigation des Erdballs - Westen; Rundreise)

 

Im Hafen von Mindelo (Copyright © 2023 Thomas Knob. All rights reserved.)

 

Do, 5.1.:

Von Raiffeisen Reisen organisierte Weltumrundung unter der Flagge Panamas auf der MSC Magnifica (Standortlink 1, Link 2 - ca. 300 m lang, 16 Decks, mit Crew vollbesetzt nicht ganz 4000 Menschen an Bord (aktuell zwischen 2500 und 3000 Passagiere - nicht alle fahren die gesamte Runde, manche steigen zu - und 920 Crewmitglieder aus 75 Nationen); enthält u. a. ein Theater mit 1200 Plätzen - 700 mehr als das Wiener Akademietheater), die der italienischen Mediterranean Shipping Company mit Sitz in Genf gehört. 600 (inkludiertes) Frühstück in der Sky Lounge des Flughafens Wien-Schwechat (ÖSTERREICH), 810 (militärisch Alpha Time Zone: MEZ = Mitteleuropäische Zeit; in Wien erst 1910 eingeführt: UTC +1; = Universal Time Coordinated, seit 1.1.1972 ein Zeitstandard, der der Zeitzone GMT = Greenwich Mean Time entspricht) leicht verspäteter Abflug mit Austrian von Wien-Schwechat. Ca. 70minütiger Flug nach Mailand MXP (ITALIEN). 4° C, ansteigend. Von dort ab 1050 mit einem Bus - verzögert durch die zwischenzeitliche Abwesenheit zweier Passagiere und Gepäckprobleme bei anderen - südwärts über Ticino, Po und die halsbrecherische Autobahn 7 (enge Kurven bei starkem Verkehr zwischen Häusern relativ steil bergab; manchmal stürzt eine Brücke ein wie 2010) tw. entlang des Rio Molino nach Genua zum Schiff. Lange Zeit Nebel, daher im Bus Lesen (Guy Deutscher, Im Spiegel der Sprache; u. a. die Passage über die Farbadjektiva Homers im Spiegel der 1700seitigen Studies on Homer des späteren englischen Regierungschefs William E. Gladstone - "ein großer Homerforscher, der gelegentlich auch als Premierminister dilettierte"; interessant und gut geschrieben). Ankunft 1400, Einchecken im Cruise Terminal. 1500 Bezug der Balkonkabine 10051 (auf der Backbordseite, wie alle ungeraden Nummern, relativ weit vorne), Einrichten für die nächsten vier Monate. (Die an sich wohl durchdachte Doppelkabine mit logischer Anordnung aller Details würde für zwei Personen relativ eng sein). Begrüßungssekt. 16°, Abendsonne. Um 1800 wegen Ladeproblemen (für die Balkone werden neue Sessel geliefert, deren Verpackungsmaterial noch Stunden danach die Gänge schmückt) einstündig verspäteter Start der Erdumrundung. 1830 Abendessen im zugewiesenen Restaurant L'Edera am Tisch eines Schweizer Paares (das allerdings Französisch spricht, was den Fluss der Kommunikation nicht eben forciert). Der Tischgenosse, durch die notwendige Einnahme von Medikamenten meist nahe am Einschlafen, überrascht mit der Aussage, dass ihm bei seinem Wien-Besuch aufgefallen sei, wie wenige arbeitende Menschen und wie viele Intellektuelle hier wohnen würden. (Es gibt also nicht nur optische Täuschungen, wiewohl der erste Teil der Aussage stimmen mag.) 2030 Lesen.

Fr, 6.1.:

630 Ankunft in Marseille (FRANKREICH; wie oft nach Aufnahme eines Hafenlotsen). 730 Frühstück (kommt entsprechend der am Vorabend an der Kabinentür ausgehängten Auswahl wie jeden Tag auf das Zimmer). 830 mit einem Gratis-Shuttlebus zum Vieux Port in die Stadt. (Die Organisation lässt keine Wünsche offen.) 6° ansteigend, sonnig bis bewölkt. Inspizieren der dortigen Fischstände bzw. der Fischer(innen) und des von ihnen Angebotenen. 930 mit der Metro 1 nach St. Just zur Besichtigung des modernen Komplexes des Hôtel du département des Bouches-du-Rhône mit Le Dôme. Die Innenbesichtigung wird nach mehreren Telephonaten "für heute" untersagt.) Zurück zunächst eine Station zu Fuß durch die Avenue de Saint-Just, dann mit der M1 ins Zentrum. Die Canebière ("Prachtstraße") kurz hinauf, mit der Straßenbahn eine Station Richtung Süd(osten) und zu Fuß die Rue Davso bis an das Ende des Cours Honoré d'Estienne d'Orves. Mit einer kleinen Fähre über den alten Hafen und weiter zur Besichtigung der Festungsanlage und des auf / hinter ihr gelegenen MuCEM (Musée des civilisations de l'Europe et de la Méditerranée), dessen Konzept sich nicht ganz erschließt. (Auch die französischen Untertitel bei Videos, in denen Französisch gesprochen wird, bleiben kryptisch.) Gegen 1230 zum alten Rathaus. Neben diesem Kaffee und Arbeit an diesem Itinerario im Wood (Cantine Gourmande). Danach zum Shuttlebus und wieder zurück zum Schiff zum letzten Springen der 4-Schanzentournee, das jedoch aufgrund einer Sende(r)störung nicht empfangen werden kann. (ARD, ZDF, BBC News und einige andere Sender waren bisher stets verfügbar, nach Stunden erscheinen jedoch völlig andere Kanäle.) Vorher Umbuchen einer geplanten Exkursion von Lissabon aus auf Gibraltar von Cadiz aus, da eine neue Destination notwendig wurde (s. 9. 1.). Zahlreiche der im Folgenden angeführten Landausflüge sind im Gesamtpreis ebenso inkludiert wie ein hohes Bordguthaben. Nach 1800 Abfahrt durch den Löwengolf, ab 1830 (= "1. Tischzeit", die wie die Tischnummer auf der kreditkartenähnlichen Bordkarte aufgedruckt ist) Abendessen (wie immer pro Gang Auswahlmöglichkeit aus fünf oder sechs Angeboten). Spektakuläre Szenen, als einem Kellner, der auf einem Tablett überkopf mehrere aufgestapelte abgedeckte Teller transportiert, unbemerkt ein Steak mit Beilagen wegrutscht und am Nachbartisch zwischen zwei Köpfen niederstürzend am Boden einschlägt. Danach langes Anstellen an der stark frequentierten Rezeption, um das auf der Bordkarte (die jedes Bargeld ersetzt und auch als Kabinenschlüssel und Identitätsnachweis beim Ein- und Aussteigen, manchmal auch beim Ein- und Ausreisen, dient) nicht aufscheinende (von MSC aber gewährte) Guthaben zu reklamieren. (Auskunft: Es sollte morgen aufgebucht sein. Wie sich später herausstellt, ist es das ohnehin, erscheint aber nicht, da es im Falle der Nichtkonsumation nicht refundiert wird.) 2045 Kabine, wo vom Personal vergeblich versucht wird, die verlorenen Sender zu finden. (Die Situation wird weiterkommuniziert, ändert sich aber ohne Erklärung nicht - vermutlich auch mit, wenn sie denn gegeben worden wäre.) Lesen (immer Mehreres parallel, da E-Reader und Bücher je nach Situation abwechseln; diesmal Philipp Blom, Die Unterwerfung: eine detailreiche, bildungsbeflissene Geschichte der Naturbeherrschung - enthält z.B. eine Inhaltsangabe des selbst belesenen Menschen oft wenig geläufigen Gilgameschepos oder stellt das Gebot, sich die Erde untertan zu machen, als Antwort auf die animistischen Polytheismen der damaligen Zeit, in der man es sich mit der Natur nicht anlegen durfte, dar -, aber etwas ausschweifend und - wenn auch meist nur zwischen den Zeilen - politisch korrekt).

Sa, 7.1.:

600 Einfahrt in den Hafen von Barcelona (SPANIEN), 720 Frühstück. 7° C, ansteigend auf 16°, bei Sonnenschein. 820 mit dem Shuttlebus zur Moll de Barcelona. Von dort mit einem Linienbus (in Barcelona herrscht in öffentlichen Verkehrsmitteln nach wie vor, wie in Wien, Maskenpflicht) zur Plaça d'Espanya. Außenbesichtigung des Einkaufszentrums Las Arenas (eine ehemalige Stierkampfarena) und der 22 m hohen Skulptur Dona i Ocell (= Frau und Vogel) im nahen (ehemaligen Schlachthof) Parc de Joan Miró (der sie geschaffen hat). Zu Fuß zum Spotify Camp Nou (der Heimstätte des FC Barcelona und für viele Jahre des argentinischen Weltmeisters von 2022 Lionel Messi) und ab 1000 unter großem Andrang Besichtigung des dortigen weitläufigen Museums mit ausführlichem Stadionbesuch in allen seinen Teilen. Exit durch einen dreigeschoßigen Fanshop. Zu Fuß zur Avinguda de Madrid zum Bus 20 und mit ihm zurück zur Plaça d'Espanya. Zu Fuß zum Barcelona Pavillon (Pavelló) von Mies van der Rohe und weiter (tw. über Rolltreppen) hinauf auf den Montjuïc zum Olympiastadion und zum Museu Olimpici i de l'Esport Juan Antoni Samaranch. Ab 1200 ca. 50minütige Besichtigung. Danach durch den Montjuïc-Park vorbei an einer Rennstrecke für ferngesteuerte Modellautos, die spektakuläre Sprünge erlaubt (Betreiber: Real Aeroclub Barcelona-Sabadell Aeromodelismo), und dem Jardí Botanic zur aussichtsreichen Bergstation der Aeri del Port-Seilbahn (die über den Hafen führt). Weiter über Stiegen und Wege den Berg hinunter zur Molle. Von dort mit dem Shuttlebus wieder zum Schiff (1430). Kurz in das frei zugängliche Buffetrestaurant (das 20 Stunden am Tag offenhält), dann Lesen auf dem Balkon. Die letzten Gäste schiffen sich am Nachmittag ein, damit offizieller Start der ab jetzt noch 115tägigen MSC-Weltreise. 1600 Abfahrt. Nach dem Abendessen wegen Kommunikationsunmöglichkeit (der Mann spricht nur wenig Deutsch, seine Partnerin, eine gebürtige Südostasiatin, kaum Englisch) Verhandlungen über die Sitzordnung. Die angestrebte Auffüllung des Tisches mit weiteren Personen lässt sich nicht bewerkstelligen, stattdessen wird ein neuer Tisch (Nr. 532) zugewiesen. Im Zimmer Ö1-Radio, Internet (an nur einem Gerät - Tablet - möglich). Um 2245 kurz zur Farewellparty am Indoorpool, danach Lesen.

So, 8.1.:

Seetag. Temperaturen unverändert, sonnig, zwischendurch bedeckt. (Wie seit Genua) ruhige See. Kurz nach 700 Frühstück. Einarbeiten der Ö1-Serie über Manie in PSYSTOFF4.htm. Dazwischen Laufen im gut frequentierten Fitnesscenter (Über 5 km, am Schluss mit 12 km/h; an sich sind wegen des Andrangs nur 20 Minuten erlaubt). Die Bänder stehen nach vorne ausgerichtet vor der vollverglasten Front, sodass man denselben Blick wie der Captain hat. Kurz ins Buffetrestaurant, dann Lesen. Gegen 1600 aufgrund eines medizinischen Notfalls Helikopter-Evakuierung eines Passagiers. (Sperre der oberen, offenen Decks, Balkon- und Blitzlichtverbot aus Sicherheitsgründen.) Um 1800 zum Captain's Cocktail mit anschließendem Galadinner (das aber nicht von allen Gästen in adäquater Kleidung zelebriert wird). Am neuen Tisch (nicht nur prima vista) angenehme Mitesser (alle aus Deutschland, weshalb die Anzahl gesprochener Wörter schon nach einer halben Stunde die der vergangenen zwei Abendessen übertrifft). Am Ende wird durch die Aussage des ehemals zuständigen Tischkellners klar, dass der nachmittägliche Helikopterpatient der ehemalige Tischgenosse aus der Schweiz war. Kurz auf das Zimmer, um das Daily Program und die Exkursionsunterlagen für morgen zu studieren. Um 2115 in das Theater zur Vorstellung aller wichtigen Personen und des Kapitäns. Moderatorin ist die österreichische Cruise-Direktorin Petra Malin, die in beeindruckender (affenartig ist in diesem Zusammenhang wohl der falsche Vergleich) Geschwindigkeit zwischen den fünf Bordsprachen (Italienisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und Englisch) wechselt und ihr eigener Simultandolmetsch ist. Danach Beginn einer Abendshow. Nach fünf Minuten auf das Zimmer, Lesen.

Mo, 9.1.:

Ca. eine Stunde nach Mitternacht Passage der - an der Stelle ihrer geringsten Ausdehnung nur 14 km breiten - Straße von Gibraltar (Säulen des Herakles: Fels von Gibraltar bzw. Dschebel Musa bei der spanischen Exklave Ceuta, dem angeblich nördlichsten Punkt des Maghreb; die ursprüngliche, auf diese Engstelle bezogene Devise Non plus ultra - nicht mehr weiter - wurde negiert zum spanischen Wappenspruch: Plus ultra). 710 Frühstück. Aufgrund einer Routenänderung wegen eines Streiks der Hafenarbeiter in Lissabon: Vorbei am Kap Trafalgar (berühmt durch die Seeschlacht vom 21. 10. 1805, bei der der gegen die französisch-spanische Flotte siegreiche englische Admiral Horatio Nelson starb) in den Golf von Cádiz und um 800 Anlegen in der andalusischen, angeblich von Herakles gegründeten Stadt Cádiz (aus dem Phönizischen: "Gadir" = Festung). 820 Beginn der Exkursion nach Gibraltar am Treffpunkt im Theater. 12° C, ansteigend. Bewölkt, sonnig. Ab 840 Busfahrt mit Blick auf das Monumento a la constitución über die Puente de la constitución, zuletzt durch eine baum- bzw. strauchbestandene Berglandschaft zur Grenzkontrolle (1010) und nach Gibraltar / UNITED KINGDOM. [Die Landzunge wurde von Spanien offiziell 1713 an die englische Krone abgetreten, nachdem sie im Spanischen Erbfolgekrieg, die nachmittägliche Siesta der Iberer (hinter)listig ausnutzend, erobert worden war.] Über das Rollfeld des Flughafens zum Busterminal und ab 1050 mit Kleinbussen weiter zum Europa Point (dem südlichsten Teil der Halbinsel; Trinity Lighthouse, die 1996 von Saudiarabien erbaute Ibrahim-al-Ibrahim Mosque, Blick nach Afrika und in den Atlantik etc.). Über eine enge Bergstraße hinauf zur St. Michael's Cave. Affensichtungen. Besichtigung. 1210 zurück am Busterminal. Von hier individueller Stadtrundgang (katholische - St. Mary the Crowned / Santa María la Corinada - und anglikanische Kathedrale - Holy Trinity, Besuch des Gibraltar-Museums). Ab 1400 bei leichtem Regen und wieder etwas niedrigeren Temperaturen zurück durch die Puerta de Tierra zum Hafen von Cádiz. Ende der Exkursion 1610. Danach zu Fuß Besichtigung der kleinen, aber beeindruckenden Innenstadt von Cadiz (Mercado Central - schon geschlossen, Altstadtgassen, Catedral de la Santa Cruz de Cádiz, Iglesia de Santa Cruz, Teatro Romano an zwei Seiten von außen, Plaza de San Juan de Dios mit Rathaus / Ayuntamiento, Plaza de Hispanidad). Um 1720, 10 Minuten vor Torschluss, auf das Schiff. Es wurde beobachtet, dass heute eine Leiche von Bord gebracht wurde (was wohl aufgrund des hohen Durchschnittsalters der Passagiere, unter denen die Französischsprachigen vor den Deutsch-, den Spanisch, den Italienisch- und den Englischsprachigen die größte Gruppe bilden, irgendwann zu erwarten war). 1800 Ablegen, 1830 Abendessen, danach Arbeit am Itinerario, ORF-Fernsehen (über das Internet), Lesen. Beunruhigende Nachrichten aus dem geplanten Anlegeort Vanuatu (Erdbeben mit Tsunamiwarnung).

Di, 10.1.:

Seetag. 1 Stunde Zeitverschiebung (auf WEZ = Westeuropäische Zeit bzw. UTC ±0, militärisch Zulu Time Zone; naturgemäß bedeutet "Zeitverschiebung" während dieser Reise immer die Rückstellung der Uhr). 610 ins bereits gut gefüllte Fitnessstudio. Etwas über 5 km Laufen, am Schluss mit 13 km/h. Wegen der Schiffsschwankungen aufgrund etwas höheren Seegangs als zuletzt erfordert das Halten der Balance auf dem schmalen, nicht besonders langen Laufband hohe Konzentration. Gegen 800 Frühstück. Sonnig bis bewölkt, ca. 15° C, immer wärmer werdend (im Laufe des Tages bereits über 20° C). Im TV ein offenbar etwas geschöntes Biopic über den Schöpfer von Winnie the Pooh (Alan A. Milne) und seinen Sohn (Titel: Goodbye Christopher Robin). Lesen. Um 1100 zu einer Bridgeveranstaltung auf Deck 14 (es werden allerdings nur Basics erklärt). Kurz ins Buffetrestaurant und in die Kabine. Ab 1400 Bridgekurzturnier mit dem französischen Ex-Dachdecker Thierry als Partner (wie auch bei den Folgeturnieren). Mäßiger Erfolg. 1630 Zimmer: Ö1, Lesen. 1830 Abendessen, danach Lesen, ZiB 2.

Mi, 11.1.:

710 Frühstück, 800 Ankunft in Funchal auf der (wo es möglich ist) ziemlich zugebauten Insel Madeira (PORTUGAL). 845 im Theater Treffpunkt zum Landausflug. Ab 910 im Bus durch Tunnel und über Hügel vorbei an São Martinho (einer auf einem ehemaligen Vulkan erbauten Kirche) mit Blick auf eine Levada (tentatives UNESCO-Weltkulturerbe) zum Miradouro do Cabo Giroão, einer 580 m hohen Felsklippe, die das höchste Kap Europas bildet. Besichtigung. Zum Hochladen dieses Itinerarios kurz ins nahe Cabo Giroão Café. Dann zu Fuß zur darüber liegenden Kapelle Nossa Senhora de Fatima. Um 1015 mit dem Bus weiter in die Küstenstadt Ribeira Brava. Besichtigung des mittelalterlichen manuelinischen Taufbeckens in der Igreja Matriz de São Bento. Rundgang durch die Stadt und ihren Markt zum Meer und wieder zurück. Ab 1130 mit dem Bus zum Aussichtspunkt auf dem Pico da Torre, der malerische Blicke auf den Hafenort Câmara de Lobos ermöglicht. Dorthin hinunter und über die Küstenstraße zurück nach Funchal. Ende der Tour 1230. In unmittelbarer Folge individueller Stadtrundgang über die Kathedrale Sé do Funchal zur Talstation der Seilbahn Teleférico do Funchal (wie viele Aufstiegshilfen weltweit erbaut von der österreichischen Firma Doppelmayr) und mit ihr zur Bergstation Monte. Um 1315 vorbei am Museu Monte Palace (einer botanischen Anlage) und fußballspielenden Buben des daneben liegenden Colégio Infante zur Kirche Nossa Senhora do Monte, in der sich das Grab des letzten Habsburgerkaisers, des inzwischen selig gesprochenen und daher gebührend ausgestellten Karl I. von Österreich (bzw. IV. von Ungarn bzw. III. von Böhmen - Carolus Rex Beatus; 1924 im Haus Quinta do Monte, das 2016 durch einen Waldbrand zerstört wurde, exiliert verstorben) befindet. Unterhalb der Kirche Beobachtung der Carros de cesto do Monte (Korbschlitten, mit denen sich Touristen von Einheimischen, die den Gondolierehüten Venedigs ähnliche Kopfbedeckungen tragen, über die Asphaltstraße in hoher Geschwindigkeit zu Tal befördern lassen können) an ihrem Startpunkt. Mit der Seilbahn wieder in das Stadtzentrum und über den Largo do Município (Rathaus, Colégio dos Jesuitas do Funchal mit beeindruckend reich ausgestatteter Kirche São João Evangelista) bei leichtem Regen zurück zum Schiff. Auf dem Weg Kurzbesuch im Museum für Personenkult, auf Portugiesisch Museu CR7 (über den gebürtigen madeirischen Fußballspieler Cristiano Ronaldo). 1530 an Bord. Unmengen von Orangen werden geladen. Auch heute wieder ein Rettungsfahrzeug am Kai. Kurz ins Buffetrestaurant, dann Arbeit am Itinerario. Ö1-Abendjournal. Unter dem Schiff harmlose Freizeitsportler (Stand-up-Paddler, Kajakfahrer und Surfer), die als Klimaaktivisten eingeschätzt werden könnten, die Kreuzfahrtschiffe an der Ausfahrt hindern wollen, wenn nicht den meisten Südländern jeder Puritanismus fremd wäre. 1830 Abfahrt von Europa nach Afrika und Abendessen. 2030 Kabine. Lesen.

Do, 12.1.:

Seetag. 720 Frühstück, ab 800 Vorbeifahrt an den Kanarischen Inseln (die aber für genauere Inspektionen zu weit entfernt liegen). Ruhige See, tagsüber sonnig, Temperaturen um 20° C. Zum ersten Mal erwärmt sich die Kabine bei Sonneneinstrahlung deutlich, wenn man die Balkontüre offenlässt. Lesen. 1000 Laufen (nach 4 km mit 10 km/h von den Nachdrängenden "vertrieben"). Lesen. Zu Mittag ins Buffetrestaurant, ab 1400 Bridgekurzturnier (3. Platz mit 65%). Kaffee im Buffetrestaurant, dann in der Kabine TV-Übertragung von der Parlamentswiedereröffnung und Lesen. 1830 Abendessen. 2015 Kabine, Lesen.

Fr, 13.1.:

Seetag. Eintritt in die Tropen durch Überquerung des Wendekreises des Krebses, Standort in der Früh ca. 22. Längengrad (w) / 22. Breitengrad (n). Schiffsgeschwindigkeit immer zwischen 17 und 22 Knoten (ca. 31 bis 40 km/h). Weiterhin sonnig, warm. Etwas mehr Wind. 715 (eine weitere Stunde Zeitverschiebung auf Atlantic-/Cap Verde-Time: UTC -1, militärisch November Time Zone) Frühstück. Danach Internet (Erkunden der neuen Webpages von Geosphere Austria und Parlament), Radio, Musik hören. Zu Mittag ins Buffetrestaurant. Ab 1400 Bridgekurzturnier (Sieg mit 75%). Danach Lesen. 1830 Abendessen. In der Kabine Live-Übertragung von Aston Villa gegen Leeds United (mit Trainer Jesse Marsch und Neuzugang Maximilian Wöber - beide früher RB Salzburg) 2:1. Lesen.

Sa, 14.1.:

Vorbei am Leuchtturm Farol de D. Luis auf der Insel Ilhéu dos Pássaros und um 700 Ankunft im bunten Mindelo auf São Vicente (früher Knotenpunkt der Transatlantikkabel), wo 2006 zum ersten Mal NATO-Manöver in Afrika stattfanden (als Teil der KAPVERDISCHE INSELN - 570 km vor Senegal - eine der "Inseln über dem Wind" / Ilhas Barlaventos). 715 Frühstück, 800 Landgang. Keine Grenzkontrollen. Spaziergang im Uhrzeigersinn um den Hügel mit dem Fortim d'El Rei. Zurück zum Schiff, um das vergessene Geld zu holen. Wieder in die Stadt, diesmal in die andere Richtung entlang der Hafenpromenade bis zu den Fischmärkten beim Torre de Belém. Um 1000 über den Markt auf der Praça Estrela zur Casa Cesária Évora ("Cize", "Barfußdiva"; dem Geburtshaus einer einheimischen, weithin bekannten Sängerin) und weiter über den Mercado Municipal zur Hauptkirche Nossa Senhora da Luz. 1100 Kaffee und Orangenkuchen in der Casa Café Mindelo. Schlechtes Internet, daher zum Upload und für Bankgeschäfte ins Hotel Porto Grande Oásis Atlântico (Upload). Ca. 1300 zurück zum Schiff. 1400 Laufen (wenig Andrang; 10 km in 58:21 min, nur 20:30 min über dem persönlichen Rekord von 2002). Nachmittags Internetprobleme. 1800 Auslaufen von Afrika nach Südamerika, 1830 Abendessen. Kabine.

So, 15.1.:

Seetag. 730 Frühstück. Sonnig, warm, ruhige See. Vormittags Ö1, Lesen. Zu Mittag wie fast jeden Seetag eine durch die ausgezeichneten, überall angebrachten Lautsprecher gut hörbare Information des kleinen, italienischen Captains. ("Siis is se kepten spiiking from se navigeetion briidge.") Kurz ins Buffetrestaurant, am Nachmittag Bridgekurzturnier (Sieg mit 68%). Auf der Atlantikroute schlechte Satellitenabdeckung, daher immer wieder Internetausfälle. Lesen. 1830 Abendessen, danach Kabine.

Mo, 16.1.:

Seetag. Eine weitere Stunde Zeitverschiebung (UTC -2; Fernando de Noronha Time, militärisch Oscar Time Zone). Sonnig, später meist bewölkt. Immer wärmer (28°), ruhige See. Die Fahrt vollzieht sich fast lautlos. Außer dem Geräusch des verdrängten Wassers hört man kaum etwas; der Sound des dieselelektrischen Antriebs bei knapp unter 80 000 PS ist zu leise (zumindest für 65jährige Ohren). In der Früh BBO-Bridgechallenge, 715 Frühstück. Vormittags Arbeit an PSYSTOFF3.htm, Musik hören ("Luxlieder"). Mittagsbuffet, dann unter weiterhin konsequenter Außerachtlassung vielfältiger anderer (Kurs)angebote (Malen, Tanzen, Portugiesisch lernen, Kuchen dekorieren, Erstellen eines Piratengesichts etc.) wieder zum etwa zweistündigen Bridgekurzturnier (2. Platz mit 61%). Nach 1600 auf das Laufband (wenig Andrang; 10 km in 56:59 min). Lesen. 1830 Abendessen, danach Liveübertragung der Erstrundenniederlage von Dominik Thiem (0:3 gegen Rubljew) bei den Australien Open.

Di, 17.1.:

Seetag. Am frühen Morgen Überquerung des Äquators bei ruhiger See. Temperaturen wie gestern. Bedeckt, regnerisch, leicht neblig. TV Australien Open. Drei längere Töne der Schiffssirene, was eigentlich "Mann über Bord" bedeutet. Dürfte aber anders gemeint gewesen sein (wahrscheinlich "Willkommen auf der Südhalbkugel"). 715 Frühstück. Fregattvögel über dem Schiff, noch weit vom Ufer entfernt. Lesen. Mittagsbuffet, Bridge (50%). Lesen. 1830 Abendessen, Lesen.

Mi, 18.1.:

Seetag. In der Nacht Regen, dann bewölkt, teilweise Sonne. Weiterhin warm und ruhig. Wieder 1 Stunde Zeitverschiebung UTC -3; Atlantic Daylight Time, militärisch Papa Time Zone). 715 Frühstück. Ö1-Mittagsjournal. Arbeit am Itinerario, 1040 Laufen (10 km in 58:49 min). Mittagsbuffet, 1400 Bridgeturnier (Ergebnis erst übermorgen, aber geschätzte 150%, die sich später als 71% herausstellen, was aber immer noch mit mehr als 13% Vorsprung zum Sieg reicht). TVthek Willkommen Österreich von gestern. 1800 Cocktailempfang für Alleinreisende, 1830 Abendessen. Lesen (Honoré de Balzac, Verlorene Illusionen / Illusions perdues, ein zentraler Roman der ursprünglich auf über 100 Bände angelegten Comédie humaine).

Do, 19.1.:

TVthek Report. 710 Frühstück, 800 Ankunft in São Salvador da Bahía de Todos os Santos (der mit ca. 3 Mio. Ew. drittgrößten Stadt BRASILIENs, dessen Name vom Brasilholz stammt), das in einer geschützten Bucht liegt, die am 1. 11. 1501 (Name der Stadt!) zum ersten Mal von Nicht-Indigenen (unter der Führung des portugiesischen Seefahrers Pedro Álvarez Cabral) betreten wurde, und schöne Kolonialgebäude aufweist. Gleichzeitig Beginn der Exkursion im Theater. Warm (ca. 29° C), sonnig. Problemlose Einreise mit der Cruisekarte. (Die Pässe wurden auf dem Schiff aus unerfindlichen Gründen eingesammelt - offenbar, damit die Hafenbehörden die Cruisekarte als Ausweisdokument akzeptieren.) Zunächst Busrundfahrt über den Leuchtturm Farol da Barra und das Poetendenkmal Monumento a Castro Alves in die von kolonialen Gebäuden überquellende Altstadt (Pelourinho; UNESCO-Weltkulturerbe) zum Pálacio do Rio Branco und anderen Gebäuden. (Auch auf die Häuser ehemaliger Sklavenhändler scheint man sehr stolz zu sein.) Dann eine Runde zu Fuß über den Praça de Sé zur Igreja de São Francisco bzw. zur Igreja da Ordem Terceira de São Francisco. Besichtigung. Danach aufgrund zu geringen Tempos Abmeldung von der Tour und individuell weiter zum Convento de Santa Clara und zurück ins Zentrum ins Cuco Bistrô zum Hochladen (und Caipirinha trinken). Internet bricht jedoch ab, deshalb weiter ins Fera Palace-Hotel und dort Upload. Danach über den Lift zwischen Ober- und Unterstadt zum Mercado Modelo. Nach dessen Besuch zurück zum Schiff. Buffet, Kabine. 1700 Abfahrt bei schönem Licht (beobachtet vom Vorderdeck im selben - 10. - Stock). Fazit Salvador: eine schöne Kolonialstadt, deren eines oder anderes Eck etwas renovierungsbedürftig wirkt. 1830 Abendessen (allein, da alle Tischgenossen aus tw. unbekannten Gründen fehlen: eine in Mondsee wohnende Berliner Journalistin - möglicherweise hat sie inzwischen die Tischzeit gewechselt -  erschien überhaupt erst einmal, eine von der Mosel stammende Schiffspatentinhaberin noch nie, ein Frankfurter Krankenpflegerpaar (die einzigen noch Aktiven) pausiert wohl wegen einer Erkrankung des Mannes und ein Kransicherheitstechniker fehlt zum ersten Mal; er ist, wie man hört, verkühlt), danach Kabine, deren Betreuung durch einen Steward (beinahe butlerartig) klaglos funktioniert.

Fr, 20.1.:

Seetag. Warm, sonnig, ruhige See. Fregattvögel als Begleiter. 715 Frühstück. TV Australian Open, Lesen. Mittagsbuffet (ein Eingang ist verlegt, da gerade ein Verletzter oder Erkrankter am Boden liegend verarztet wird). Bridgeturnier (Linienturnier mit 9 Tischen - wie meist, wenn es nicht 10 sind; 3. Platz mit 60%). Kabine. 1830 Abendessen (wieder allein). Kabine.

Sa, 21.1.:

Ab 600 beeindruckende Annäherung an Rio de Janeiro (aufgrund seit Salvador rasanter Fahrt mit meist über 20 Knoten - auf Dänisch Knob - zwei Stunden früher als ursprünglich vorgesehen). Vorbei am Leuchtturm Farol da Ilha Rasa, immer mit Blick aus der Backbordkabine oder vom Vorderdeck auf Corcovado (mit Christusstatue) und Pão Açúcar (Zuckerhut), durch das vom Forte São José (links) und der Fortaleza de Santa Cruz da Barra (rechts) gebildete "Tor" in die Bucht, die von den am 1. Jänner 1502 erschienenen Entdeckern für einen Fluss gehalten wurde (Name der Stadt!). Wegen dieser gleichermaßen Teilhaftigkeit an Berg und Meer ist Rio eine der UNESCO-Welterbestätten. Vorbei am Inlandsflughafen (der auf einer Halbinsel mitten in der Stadt liegt) und dem Castelo da Ilha Fiscal um 800 Ankunft im Zielhafen am Ankerplatz Pier Mauá in der Baía de Guanabara unmittelbar neben dem 2015 eröffneten Museu do Amanhã (Museum der Zukunft; erbaut von Santiago Calatrava, der u. a. auch das Dach der U-Bahnstation im New Yorker World Trade Center oder die 2008 in Bahnhofsnähe fertiggestellte Ponte della Constituzione über den Canale Grande in Venedig entworfen hat). Wetter sonnig, ca. 28° C. Zwischendurch ab 715 Frühstück. Um 810 von Bord. Zu Fuß zur archäologischen Stätte Cais do Valongo (Teil der als UNESCO-Weltkulturerbe klassifizierten Valongo Wharf, an der Sklaven ankamen und weitervermittelt wurden). Weiter zum Bahnhof Central do Brasil und durch den Tunnel João Ricardo ans Meer. Dort eine (etwa 20minütige) Runde mit dem dem London Eye nachempfundenen 88 m hohen Yup Star Rio. Weiter ins überfüllte AquaRio und entlang der weltflächengrößten Murals (Riesengraffiti) ins Museu de Arte do Rio (in dem die Erklärungen allerdings nur auf Portugiesisch existieren). Mit der Straßenbahn eine Station zurück und kurz auf das Schiff (Buffet). 1215 Treffpunkt für den nächsten Landausflug im Theater. Knapp vor 1300 mit dem Bus zum Maracanã (Estadio Mário Filho), dem weltgrößten Fußballstadion (erbaut anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 1950, die Brasilien im Finale gegen Uruguay verlor. Kurzer Halt. Zurück vorbei an der Karnevalsmeile und dem 900 m langen und für 80 000 Zuseher ausgelegten Sambodromo da Marquêz de Sapuaí, in dem die jährlichen Wettkämpfe der einzelnen Sambaschulen stattfinden. Über das Shopping Center Rio Sul zur Praia Copacabana. An der Avenida Atlantica entlang bis zur Estátua Princésa Isabel und weiter zur Talstation der bisektionalen Seilbahn auf den Pão Açúcar (Zuckerhut) an der Praça General Tibúrcio. Ab 1400 mehr als zweistündiges Anstellen wegen Überfüllung (langes Wochenende und Schulferien in Brasilien, drei große Kreuzfahrtschiffe mit ca. 8000 Aus- und Aufstiegswilligen im Hafen, schönes Wetter und vor allem Desorganisation aufgrund von Mangel eines Timeslot-Systems). Gipfel 1640, tolle Aussicht auf die Bucht von Rio und die umliegenden Berge. Abfahrt etwas flotter. Mit dem Bus vorbei an den Stränden Praia de Botafogo und Praia Flamengo, am Parque do Flamengo, an der Igreja de Nossa Senhora da Candelária und dem Paco Imperial zum Schiff. Dort um 1855 gerade noch rechtzeitig zum Abendessen. Danach Arbeit am Itinerario, TV Australian Open, Ö1 Mittagsjournal.

So, 22.1.:

Sonnig, dunstig (kein Smog, sondern hohe Luftfeuchtigkeit), Temperaturen unverändert. 715 Frühstück (bei geschlossenen Vorhängen, da - bereits zum zweiten Mal - eine Balkonreinigung, die automatisch oder personell von außen erfolgen kann, avisiert ist), 800 im Theater Treffpunkt zum Landausflug. 850 mit dem Bus direkt zur Talstation der 1882 eröffneten Zahnradbahn auf den im Nationalpark Tijuca (aber im Stadtgebiet) liegenden 710 m hohen Corcovado (Cosme Velho). Auffahrt wie auf den Tickets aufgedruckt - trotz bereits anwesender Menschenmassen offenbar ohne Timeslot-Vorbereitung - um 940 durch tropischen Regenwald. Aufstieg zur und Besichtigung der Richtung Zuckerhut blickenden Art Déco-Christusmonumentalplastik Cristo Redentor (damit Komplettierung der "Sieben neuen Weltwunder" - die anderen: Chichén Itzá, Chinesische Mauer, Kolosseum, Machu Picchu, Petra und Taj Mahal). Die mit Sockel 38 m hohe Statue mit einer Spannweite von 27 m aus Stahlbeton mit Specksteinüberzug war für die 100-Jahrfeier der Unabhängigkeit Brasiliens 1922 geplant, wurde aber erst 1931 fertig. Toller (durch Dunst etwas getrübter) Blick über Rio. Hinunter zur Bahn über Rolltreppen und einen Lift. 1115 Talfahrt (auch diese gut organisiert). Beim Warten auf den Bus Kreislaufkollaps und Abtransport einer Teilnehmerin. Ab 1210 um die Laguna Lagoa Rodrigo de Freitas zur überfüllten Praia de Ipanema (im Gegensatz zur Copacabana eher von Einheimischen als von Touristen frequentiert) und an ihr westwärts entlang bis (jenseits heißt der Strand Praia do Leblon) zum Canal do Jardim de Alah. An diesem um 1235 entlang. Aufgrund der allsonntäglichen Straßensperren ein Stück nach Norden und am Hippiemarkt auf der Praça General Osório vorbei über die Copacabana (Einbiegen in der Nähe des Forte de Copacabana) Richtung Schiff. Verlassen der Tour am Platz Largo do Paço und individuell weiter. Zu Fuß vorbei an der Igreja de Nossa Senhora do Monte do Carmo (der zu klein gewordenen "alten Kathedrale") zu den Kirchen Igreja da Ordem Terceira de São Francisco da Penitência und Igreja e Convento de Santo Antônio und vorbei am Cine Theatro Íris zur modernistischen, 1979 fertiggestellten neuen Kathedrale in Form eines Kegelstumpfes Catedral Metropolitana de São Sebastiãno de Rio de Janeiro, die offenbar an Zelte oder Pyramiden erinnern soll (Höhe 96 m, Durchmesser über 100 m, Fassungsvermögen 20 000; Architekt Edgar Fonseca). Besichtigung. Weiter vorbei am gegenüber liegenden 108 m hohen, im Brutalismusstil erbauten Petrobras-Headquater zur Endstelle Carioca der pittoresken Straßenbahn Santa Teresa Tram. Lange Warteschlange, daher zu Fuß weiter über Nationalbibliothek und Oper (Teatro Municipial; wie viele Gebäude Rios im Art Déco-Stil gestaltet) zum in Renovierung befindlichen Palácio Gustavo Capanema (dem 1939 von einem Architektenkollektiv, darunter Niemeyer und Le Corbusier, geplanten ehemaligen Ministerium für Erziehung und Gesundheit, das - wie viele andere Behördengebäude - nach dem Umzug der Hauptstadt nach Brasilia 1960 anderen Zwecken zugeführt werden musste). Danach die Rua Primeiro de Março mit einigen Prachtgebäuden entlang wieder zum Largo do Paço und, vorbei am geschlossenen Restaurant Rio Minho, in die mit zahlreichen Tischen und Essenden gefüllten, eine angenehme Atmosphäre ausstrahlenden engen Gassen um die Rua do Ouvidor dahinter bzw. daneben. Wieder auf die Rua Primeiro de Março. Lange Schlange von offenbar kunstinteressierten Brasilianer(inne)n vor dem Gebäude des Centro Cultural Banco do Brasil. Weiter zu Igreja e Mosteiro de São Bento (tentatives UNESCO-Weltkulturerbe). Besichtigung. Um ca. 1530 ins stark besuchte Museu Amanhã (Museum der Zukunft - s. 21. 1.; als durch den Führerschein zertifizierter Greis freier Eintritt und Priority auch beim Einlass). Zunächst Show in einem sternwarteähnlichen Kuppelsaal. Rundgang unter Zeitknappheit. Hochladen im hauseigenen Wifi. Beim Ausgang keine 30 m vom Schiff entfernt, aber ohne Zugangsmöglichkeit. Daher den Kai fast 1 km hinunter bis zum Terminalgebäude und nach dem Einchecken 2 Minuten vor der Deadline (die allerdings immer 30 min vor der Abfahrt festgesetzt ist, sodass auch bei einer leichten Überschreitung noch Hoffnung besteht) zurück auf das Schiff. Abfahrt 1700. Rio-Fazit: ein Reiseziel, das auch einen Umweg wert ist. 1830 Abendessen (allein), danach Kabine.

Mo, 23.1.:

Seetag. Weiterhin warme, aber angenehme Temperaturen. Dunstig bis bewölkt, ruhige See. 720 Frühstück. Vormittags Überprüfen und im Anlassfall Löschen der Photos (Stand nach 2,5 Wochen: etwas über 600). Mittagsbuffet, 1400 Bridge ohne Erfolgsmeldung. Danach Lesen, Internet. 1830 Abendessen (wieder zu fünft; wie sich herausstellt, haben alle Tischgenossen aus Krankheitsgründen gefehlt). Kabine.

Di, 24.1.:

Seetag. Unverändert angenehmes Klima (1, 2° weniger), sonnig, ruhige See. Verlassen der Tropen durch Überfahren des Wendekreises des Steinbocks. 720 Frühstück, danach Lesen. Ca. um 1100 Laufen bei leicht schwankendem Schiff und wieder etwas größerem Andrang (immerhin wurden ca. 8 km in etwas unter 47 min zugelassen). Bridge ab 1400 (erfolglos). Vor der Küste Uruguays Sichtkontakt erlaubende Vorbeifahrt an José Ignacio (mit Stränden), der Isla de Lobos (mit Leuchtturm) und Punta del Este (mit Leuchtturm) / Maldonado. Danach Liveübertragung des 2. Durchgangs des Schladminger Nachtslaloms. 1830 Abendessen, Passieren von Montevideo. Für 15 min zur professionell wirkenden Abendshow (eine Mischung aus Zirkus und dem Musical Cats) ins Theater. Kabine. Zum Schalter für Exkursionen, da auf das Ticket für den inkludierten Buenos Aires-Landausflug (das normalerweise am Vorabend in der Kabine zusammen mit dem Daily Bulletin zugestellt wird) vergessen wurde. Nachträgliche Ausstellung kein Problem (bis auf die Warteschlange). In der Nacht Cruisen im Delta des Rio de la Plata.

Mi, 25.1.:

720 Frühstück. Nach mehrstündigem Einlaufen in den Hafen in der Morgensonne Anlegen in Buenos Aires (ARGENTINIEN) um 800. 815 Treffpunkt zum Landausflug im Royal Theatre. Angenehmes Klima, ca. 27° C. Mit Shuttlebussen zum Exkursionsbus und nach einigen Verzögerungen um 945 los. An den Kopfbahnhöfen Estación San Martín, Estación Belgrano und Estación Retiro Mitre (mit verschiedener Spurbreite) vorbei zum Torre de los Ingleses und an der Plaza San Martín mit dem Monumento a los Caídos en Malvinas entlang in die Avenida Córdoba. Vorbei (neben zahllosen anderen Gebäuden) am Einkaufstempel Galerias Pacifico und unter Überquerung der angeblich breitesten Straße der Welt, der Avenida 9 de Julio, weiter über die Oper Teatro Colón, das Justizgebäude Corte suprema und den Obelisco auf die Norddiagonale. Vorbei an der Catedral Metropolitana und der Piramide de Mayo (auf der Plaza de Mayo) bis zur Casa Rosada. Um sie herum Richtung Süden vorbei am Kriegs-, jetzt Verteidigungsministerium und dem Monumento Canto al Trabajo ins teils etwas heruntergekommene, teils bunte und lebensfrohe Stadtviertel La Boca (auf Deutsch Mund oder Mündung) mit seinem Stadion des dortigen (Maradona-)Fußballklubs Boca Juniors. Individueller Rundgang. Um ca. 1150 mit dem Bus weiter. Zurück nach Norden mit Sicht auf die Hochhäuser Torre Muliaris Norte, Torre Muliaris Sur, Torre Alvear, Torre YPF und die Fußgängerbrücke Puente de la Mujer. Weiter mit Richtungsänderung beim Centro Cultural Kirchner und dem Torre Alvear zurück zur Plaza San Martín (Blick auf die Basilica Santissimo Sacramento und das Edificio Alas). An der modernistischen mechanischen Stahlblume (Floralis Genérica), dem Museu de Arte, dem Monumento de los Españoles (auch Monumento a La Carta Magna y las Cuatro Regiones Argentina) und dem "Deutschen Brunnen" (Fuente Riqueza Agropecuaria Argentina) vorbei zum Cementerio de la Recoleta. Dort Verlassen der Tour und individuell weiter. Innerhalb des sehenswerten, aus Grabhäusern bestehenden Friedhofs zum Grab von Evita Peron-Duarte (gestorben 1952 mit 33 Jahren). Danach ins Café Contran Cherrier (Kaffee und Cheese Cake, Hochladen). Zu Fuß weiter zur eingezäunten Eva Peron-Statue und ins MALBA (Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires). Besichtigung wieder bei freiem Eintritt für zertifizierte Greise. Danach am Jardín Japones und dem Paseo El Rosedal vorbei zum Monumento Nacional a la Victimas del Holocausto Judío auf der Plaza de la Shoa und zum Centro Cultural Islámico Rey Fahd. Vom im Bau befindlichen, offenbar noch von Zaha Hadid oder zumindest ihrem Büro geplanten Eckhochhaus an der Avenida Del Liberator mit einem Taxi um 5 € zum Terminal de Cruceros Quinquela Martín (1630). Der Kreuzfahrthafen wirkt etwas provisorisch. Er existiert erst seit Beginn der 2000er-Jahre und liegt unmittelbar neben dem (bzw. im) Frachthafen und ist daher (auch aufgrund von Flugzeugen und Helikoptern)  bei geöffneter Balkontüre relativ laut. Das Terminal ist zu klein für den Andrang, sodass man anstehen muss, dabei gilt doch: "Die Zeit ist das einzige Kapital der Menschen, deren Vermögen in ihrem Geist besteht." (Zumindest letzterer konnte nicht angetastet werden; Zitat von Balzac, Verlorene Illusionen.) Zur Magnifica mit einem der Gratis-Shuttlebusse. Vor dem Schiff zum wiederholten Male erfrischender Limonadenausschank für durstige Rückkehrer. Kabine 1650. 1830 Abendessen, danach Kabine. Sich steigernde beunruhigende Nachrichten aus dem geplanten Anlegeort Lima (Peru; Unruhen).

Do, 26.1.:

720 Frühstück, Lesen. Bewölkt bis sonnig, Temperaturen zunächst wie gestern, ansteigend auf 30° C, manchmal leichter Wind. 1000 Treffpunkt für den heutigen Ausflug in der violett gehaltenen Ametista Lounge. 1100 mit dem Bus los, zunächst auf der Strecke von gestern. Dann Halt im Stadtteil San Telmo an der Ecke Calle Chile / Calle Defensa. Dort Besichtigung eines von privater Hand restaurierten zusammenhängenden, zum Teil tunnelartig unterirdisch liegenden Gebäudekomplexes aus Ziegelmauern entlang ehemaliger Flussläufe, der um 1830 als Wohnstätte genutzt wurde und an der Stelle der vermuteten ersten Siedlung von Buenos Aires (El Zanjón) steht. Danach mit dem Bus über die Azucena Villaflor in die neue (alte) Speicherstadt Puerto Madero an der Puente de la Mujer vorbei. Ab der Macacha Güemes (1300) individuell weiter. Zu Fuß durch den Parque del Bajo und den Parque Colón zur Casa Rosada (Wachablöse) auf der Plaza de Mayo und weiter über die Avenida de Mayo zum Café Tortoni (Warteschlange, daher nur ein kurzer Blick ins Innere). Vor zum Palacio Barolo und am Parlamentsgebäude Palacio del Congreso de la Nación Argentina vorbei Richtung Nordwesten zur Synagoge Gran Templo Paso. Weiter Richtung Nordosten zum Palacio de Aguas Corrientes und drei Blöcke weiter zum bekanntesten argentinischen Buchgeschäft: El Ateneo Gran Splendid. Zur Metrostation Callao und mit der U-Bahn eine Station bis Tribunales - Teatro Colon. Auf der Libertad nordwärts bis zur Sinagoga de la Congregación Israelita und ostwärts die Avenida Cordoba entlang. Nach Norden zum Palacio Paz und von dort über die Basilica Santissimo Sacramento entlang der Plaza Martín und in logischer Folge weiter zum Terminal de Cruceros. Längeres Einchecken. Shuttlebus und Limonade, Kabine 1600 (eine halbe Stunde vor der Deadline). Vervollständigung des Itinerarios. Nach 1700 Ablegen und durch die schmale Fahrrinne im Delta zurück Richtung Uruguay. Fazit: eine - wie Rio - grüne Stadt, die die Erwartungen übertrifft. 1830 Abendessen. Kabine (wie meist ZiB2, Lesen).

Fr, 27.1.:

600 Einlaufen in den Hafen unterhalb der Fortaleza del Cerro de Montevideo (mit Faro de Montevideo) und vorbei an einem Schiffsfriedhof. 700 Ankunft in Montevideo (URUGUAY). 700 Frühstück. Bedeckt, 2-3° kühler als gestern. Fast gleichzeitig legt in unmittelbarer Nähe ein zweites MSC-Schiff, die Fantasia, an. Von Bord. Mit dem Shuttlebus um 745 aus dem Hafen und zu Fuß am noch geschlossenen Mercado del Puerto und den ehemaligen Wohnhäusern berühmter Persönlichkeiten Casa de Juan Antonio Lavalleja, Casa de Antonio Montera und Casa de Fructuoso Rivera vorbei zur Catedral Metropolitana. Um 830 weiter zum (noch nicht geöffneten, aber einsehbaren) Café Brasilero. Um die Ecke ohne Greisenrabatt in das an sich noch geschlossene, aber vom Besitzer, der zufällig nach draußen schaut, extra geöffnete eindrucksvolle Museu Andes 1972 über den Flugzeugabsturz Dutzender Uruguayaner in den Anden auf über 4000 Hm. und die wundersame Rettung einiger der bereits aufgegebenen Passagiere nach mehr als zwei Monaten. Danach zur Plaza Independencia mit dem Mausoleo a José Gervasio Artigas, der Casa de Gobierno (Edificio José Artigas) und dem Palacio Salvo. Ab 945 auf der Avenida 18 de Julio bis zur Columna de la Paz, dann südlich zu den Gedenktafeln in der Calle Carlos Gardel und über die Avenida Gonzalo Ramírez vorbei am Cementerio Central durch das Stadtviertel Palermo ans Meer auf die Rambla República Argentina und die Rambla Presidente Wilson. Über den Parque Rodó mit dem Monumento a José Rodó zum historischen Baum El Ombú an der Kreuzung Bulevar España und Calle Luis de la Torre, der während der Stadterweiterung stehen blieb und zwischenzeitlich Árbol de la Fraternidad Americana genannt wurde. Von dort mit einem Taxi (Kartenzahlung umgerechnet ca. 5 €; bis jetzt verläuft die Reise ohne jede Landeswährung) zum Parlament Palacio Legislativo. Um 1130 hinauf zum Mercado Agrícola, einer Art aus Einzelgeschäften bestehender Riesensupermarkt in schöner Halle, und südwestwärts, zunächst über die Avenida Liberator Brigadier General Lavelleja zurück. Dabei Außenbesichtigung des Parlaments und Sichtung des 2003 stillgelegten (und immer noch still liegenden) ehemaligen Hauptbahnhofgebäudes Estación Central General Artigas. Um 1200 Stopp in der ausgezeichneten, italienisch anmutenden Bar Nuevo Mundo Ecke Calle Paraguay / Calle Galicia. Pudding (Flan) und Orangensaft, Upload. Um 1315 zurück mit Blick auf den Torre de las Telecomunicaciones (Edificio Joaquín Torres García), das höchste Gebäude Uruguays, über die Rambla Franklin Delano Roosevelt entlang des betriebsamen Frachthafens und vorbei an den Überresten der Befestigungsanlagen Las Bóvedas zum Mercado del Puerto, der, gegenüber dem dominanten Zollgebäude Administración Nacional de Aduanas liegend, vor allem eine beeindruckend umfangreiche Fressmeile mit allerdings nicht unsympathischer Atmosphäre enthält. Danach in den Hafen und mit dem Shuttle (selbstständiges Bewegen im Hafengelände ist verboten) um 1400 zum Schiff. Mysteriöserweise ist die Fantasia nicht mehr da. Montevideo-Fazit: Die Stadt kann nicht ganz mit Buenos Aires mithalten bzw. die durch die UNESCO-Weltkulturerbestadt Colonia di Sacramento (vgl. Itinerario 1998) geweckten Erwartungen erfüllen, ist aber einen Besuch wert. Kurz ins Buffet, um das Flüssigkeitsdefizit auszugleichen. Kabine (Internet). Um 1600 bei kaum spürbarem Regen Ablegen Richtung südliches Argentinien. Blick auf den Faro de Punta Carretas auf der Halbinsel Punta Brava. Photos löschen. 1830 Abendessen. Kabine. Beunruhigende Nachrichten aus dem geplanten Anlegeort Auckland (Neuseeland; schwerwiegende Überschwemmungen).

Sa, 28.1.:

Seetag. Entlang der argentinischen Küste den Südatlantik hinunter. 600 Australian Open Damen-Finale, 720 Frühstück. Ö1-Mittagsjournal. Bewölkt, später sonnig, ruhige See. Temperaturen um 25° C. Lesen. 1300 Buffet, 1400 Bridgeturnier (4. Platz mit 54%, aufgrund von Boardverwechslungen aber nicht aussagekräftig). Nachmittags Ausbesserungen und Ergänzungen am Itinerario. 1830 Abendessen. Danach zum Alleinreisendentreffen, das um 1800 begonnen hat, aber schon vorbei ist. Kabine.

So, 29.1.:

Ca. 500 Einfahrt in den Golfo Nuevo. 600 Australian Open Herren-Finale (Einstellung des Weltrekords von 22 Grandslamsiegen von Nadal durch Djokovic), 715 Frühstück. 800 Landung in dem von walisischen Einwanderern gegründeten Puerto Madryn in der Provinz Chubut (ARGENTINIEN; eine der fünf Provinzen Patagoniens, das nach der Magellan'schen Bezeichnung für die großen Füße / Schuhe der Einheimischen - "Patagones" - benannt ist). Temperaturen um die 25° C. Ruhige See, sonnig. Über Ergebnisdienste Verfolgen des doppelten Weltrekordversuchs von Mikaela Shiffrin (Einstellung der seit 1989 bestehenden Bestmarke von 86 Siegen im alpinen Skiweltcup von Ingemar Stenmark - um 6/100 sec. gescheitert; gelingt erst am 10. 3. 2023 - und im Übertreffen von Vreni Schneider als einzige 7 Slalomweltcupgesamtsiege - geschafft). 1000 direkt zum Bus für die heutige Exkursion. 1015 Abfahrt an Aluminium- (Aluar ist der einzige Produzent im Land), Fisch- und Keramikindustrie vorbei über eine schmale Landbrücke (Istmo Carlos Ameghino nach einem Paläontologen) auf die Halbinsel Península Valdés, ein menschenleeres Naturparadies (auch UNESCO-Weltnaturerbe; fast so groß wie das Burgenland). Die Landschaft besteht aus einer Steppe mit drei Salzseen, niedrigem Buschwerk, Ichugras und vielfältiger Fauna (wobei die Wale zur Zeit ungefragt in der Antarktis aufhältig sind, um dort Krill zu fressen). Auf der Fahrt zahlreiche Guanacosichtungen. um 1115 Halt beim Centro de interpretación Istmo Carlos Ameghino. Ausstellung, Lehrpfad, Aussichtsturm mit Sicht auf die Vogelinsel Isla de los Pajaros. Ca. um 1150 weiter zur Seelöwenbeobachtung (Lobo Marino) zur Punta Pirámides und danach in die aus Wassermangel einzige Ortschaft der Halbinsel: Puerto Pirámides. Dort an einer Straßenecke Ausfassen von wohlgefüllten Lunchpaketen. Während deren Verzehr ab 1300 durch die Steppenlandschaft quer durch die Halbinsel. Sichtung eines parallel zum Bus 60 km/h laufenden Darwin-Nandus (Choique) und von Pampahasen (Mara) in der Größe eines kleineren Hundes. Nach dem Salzsee El Salitral rechts ab an die Ostküste zur Punta Cantos bei der Caleta Valdés zur Beobachtung von Seeelephanten (Elefante Marino). Zurück ein Stück Richtung Norden an einen Viewpoint zur Beobachtung einer Pinguinkolonie (Pingüino de Magallánes). Ab 1500 zurück nach Puerto Madryn. Erst um 1715 beim Schiff, sodass ein Besuch im Museo Provincial de Ciencias Naturales y Oceanográfico (auch Museo Provincial de Hombre y el Mar) im Palacio Pujol nahe der Anlegestelle entfallen muss. (Das Museum hätte allerdings - da Sonntag - ohnehin geschlossen gehabt.) 1750 verlängerte ZiB2 zur historischen NÖ-Wahl, 1800 Abfahrt. 1830 Abendessen. Kabine.

Mo, 30.1.:

Seetag. Ö1 Morgenjournal, 715 Frühstück. E-Mail, Lesen. Nach wie vor ruhige See, sonnig, später bewölkt, die Temperaturmaxima sinken auf unter 20° C. 1100 unbedrängtes Laufen (10 km in 57,38 min). Kurz ins Buffet, 1400 Bridgeturnier (Sieg mit 70%). Danach Abgabe des Chile-Einreisefragebogens, Kabine. Ab dem mittleren Nachmittag stärkerer Wind, höhere Wellen und Schaumkronen, wovon man in der Kabine jedoch kaum etwas merkt. 1830 Abendessen (erstmals komplett zu sechst; s. 19. 1.). Kabine. Lesen. (Der zweite Teil von Balzacs Roman kann nicht ganz mit dem ersten mithalten, doch vielleicht liegt das am Leser und nicht am Autor: Pro captu lectoris habent sua fata libelli.)

Di, 31.1.:

Seetag. 715 Frühstück, Musik. Wieder ruhigere See, teils sonnig, teils bewölkt. Um die 10° C. Puls24-Diskussion Wild umstritten von gestern. 1400 Bridgeturnier (Ex aequo-Sieg mit 59%), 1615 Teilnahme an einem Quiz über griechische und römische Mythologie (alles richtig; Siegespreis 1 MSC-T-Shirt). 1830 Abendessen. Im Theater werden unter dem Titel Vilja, o Vilja Franz Léhar-Melodien zum Besten gegeben. "Trotzdem" Kabine. Abends am Faro San Diego vorbei durch die Le Maire-Straße Einfahrt in den östlichen Beagle-Kanal.

Mi, 1.2.:

Weiter im Kanal. Sonnenaufgang 545, wenn es nicht bedeckt wäre. Vorbei an der Isla Gable im Norden, dem chilenischen Puerto Williams im Süden und dem Faro Les Eclaireurs. 720 Frühstück. Ruhige See, 5, später 8° C. Ankunft 800 in Ushuaia (in der Yaghan-Sprache: tiefe Bucht ganz unten) auf der Insel Feuerland (Tierra del Fuego), der südlichsten Stadt der Erde (wenn man Puerto Williams nicht als Stadt definiert). Ankern vor dem Hafen (mit Tenderbootverbindung). 830 Treffpunkt für den heutigen Landausflug in der Ametista Lounge. Mit einem Tenderboot ans Ufer und ab 920 mit einem Bus parallel zum Beaglekanal (Onashaga) auf der RN 3 vorbei an der Estación del Fin del Mundo (der Endstation der südlichsten Eisenbahn der Erde) in die malerische Bucht Bahía Ensenada Zaratiegui. Dort um 1000 Halt. Um 1040 weiter zum (zum großen Teil schon in Chile liegenden) Lago Errázuriz / Acigami, dem Ende des Rio Lapataia. Um 1140 weiter zur Bahía Lapataia am Ende der Straße (gleichzeitig das Ende der mit allen Varianten ca. 30 000 km langen Carretera / Ruta Panamericana). In der dortigen Bucht (beinahe an der Grenze zu Chile; der Name bedeutet in der indigenen Sprache "Viel Holz", da dieses in den Wäldern aufgrund des felsigen Untergrunds, der die Bäume keine tiefen Wurzeln schlagen lässt, worauf sie bereits in jungen Jahren umstürzen, massenhaft herumliegt) Besteigen eines Katamarans für eine Fahrt auf dem Beaglekanal. Ab 1220 naturkundliche Pirschrunde. Sichtungen von Seelöwen und zahlloser Vogelarten vor dem Hintergrund der patagonischen Bergwelt. Um den Faro Les Eclaireurs zurück in den Hafen (1500) und Ende der Tour. Zum Fin del Mundo-Monument. Versuch, das Museo del Fin del Mundo von innen zu sehen, scheitert an mangelnder Kartenzahlungsmöglichkeit. Nach der Besichtigung der Außenobjekte in die Bar Ideal (Bier und Flan) in der Avenida San Martín. Uploadversuch scheitert, da der Akku unmittelbar vor dem letzten erforderlichen Tastendruck leer zu sein beliebt. Ca. 1630 zum Tenderboot, langwierig zurück zum Schiff und wieder retour in die Stadt zum Upload, diesmal in der Touristeninformation nahe der Pier. Danach zum Abendessen um 1830. Kabine. Am späteren Abend verändert die Magnifica ihre Lage und legt an der Pier an.

Do, 2.2.:

700 Frühstück, 745 Treffpunkt Tiger Bar zur heutigen Trekkingtour in der Tierra Mayor. Ohne Aufruf oder Anwesenheit von Personal setzt sich die Gruppe 10 min später plötzlich in Bewegung und geht zum Bus mit der entsprechenden Nummer, dessen Besteigung dann wieder kontrolliert wird. (Nicht alle haben den Aufbruch mitbekommen.) Den ganzen Tag ruhiges, fast windstilles, sonniges Wetter. Einige Grad mehr als gestern. Ab 830 ostwärts auf der RN 3 bis zum Husky Park(platz) südlich der Laguna Esmeralda. Um 900 kurz zum Stützpunkt (mit Restaurant) und von dort Rundwanderung über ehemalige Moränen (jetzt mit dichter Vegetation), durch Wälder und Moore, entlang eines von der Laguna herabfließenden, durch Gletschermilch eingeweißten Flusses, vorbei an einem meterhohen Biberdamm vor dem Hintergrund vergletscherter Berge mit Blick auf das (auch von europäischen Nationalmannschaften in deren Sommer genützte) Skigebiet Cerro Castor (= Biberberg). Die Wanderwege werden im Winter zu Langlaufloipen, über die auch ein 60 km langer Volkslauf führt. 1100 wieder am Stützpunkt. Kaffee, Apfelkuchen. Kurze Besichtigung der (wie auch in Grönland etc.) an einer langen Leine angebundenen Huskys, die durch das monatelange Dagegen-Anrennen Kräfte für das winterliche Schlittenziehen aufbauen und frei laufend gegenüber Besuchern viel zu aggressiv wären, im Ushuaia Parque de Huskies. 1145 Rückfahrt, 1215 Ende der Tour in der Stadt. Zum Museo Marítimo de Ushuaia. Besichtigung der außen aufgestellten Exponate. Danach Besuch in der Galería de Historia Fueguina (Galería Tematica) mit selten gesehener eindeutiger Wegführung. 1345 Schiff. Photos löschen, Lesen auf dem Balkon. 1800 Ablegen und Weiterfahrt Richtung Chile. 1830 Abendessen. Kabine. Die Route verläuft nicht ums Kap Horn (Cabo de Hornos auf der Isla de Hornos), sondern Richtung Norden zu dem 1520 von Magellan gefundenen Durchschlupf. Daher im Beaglekanal Richtung Atlantik.

Fr, 3.2.:

Seetag. 715 Frühstück. Ruhige See, bedeckt, später sonnig, windig, über 10° C. TV: BCC News. Lesen. Internet: ÖAW-Podiumsdiskussion über Wissenschaftskommunikation. Buffet. 1400 Bridgeturnier (mit geringem Erfolg: 54%). Ö1-Vormittagsserie über Gesundheit, ZiB 2. 1830 Abendessen. Am Faro Punta Dungeness vorbei in die Bahía Posesión und zum Faro Punta Delgado mit sichtbarer Fährverbindung ans andere Ufer ca. um 2200 Einfahrt in die Magellanstraße (Estrecho / Paso de Magallanes). Zum Excursion-Schalter, da die Zustellung des Tickets für morgen vergessen wurde.

Sa, 4.2.:

600 Ankern vor dem Hafen von Punta Arenas (CHILE), 715 Frühstück. Kühl, einige Wolken, ruhig. Um 845 in die Stadt mit einem der wie die Rettungsboote immer auf der Magnifica mitgeführten Tenderbooten. Zur Plaza de Armas mit Magellanstatue und Tourismusinformationshütte. Anliegend die Catedral de Punta Arenas (Besichtigung), das regionale Regierungsgebäude Palacio de Gobierno, der Palacio Sara Braun und der Palacio José Menéndez. Weiter zum Cementerio Municipal Sara Braun (die als Finanzierère einen eigenen Friedhof im Friedhof hat; Besichtigung) und zum Schäferdenkmal Monumento al Ovejero. Auf einer parallel geführten Geschäftsstraße zurück Richtung Hauptplatz und in unmittelbarer Nähe bei freiem Eintritt Besuch des Museo Regional des Magallanes (so der Name der Provinz) im Palacio Braun Menéndez. Inzwischen stärkerer Dauerregen. Zurück zum Hafen. Im Hafenterminal Warten auf Bus 26 (vermeintlicher Treffpunkt zu einem Trekkingausflug, der explizit laut Programm auch bei schlechtem Wetter nicht ausfällt), der aber nicht erscheint. Die Auskunft eines anderen Busses macht um 1320 klar, dass die vorgesehene Fahrt zum und Wanderung auf den Monte Fenton wegen Gefährdung der Teilnehmer durch Wetterunbill abgesagt wurde. (Der Berg ist immerhin 520 m hoch und weist gefährliche Wege auf, auf denen sogar Wurzeln gesichtet worden sein sollen.) Rückfahrt mit langwierigem Anlegemanöver am Schiff, Buffet, Kabine. Sinnlose Beschwerde beim Excursion Counter. 1830 Anker lichten und Abendessen. Kabine. Weiterfahrt durch die Magellanstraße um das Cabo Froward (den südlichsten Punkt Festlandamerikas). Husten (wohl bei einem der zahlreichen seit Wochen ohne Maske hustenden Teilnehmer angesteckt).

So, 5.2.:

Seetag. Weiter in der Magellanstraße Richtung Pazifik durch die Área Marina y Costera Protegida Francisco Coleane und den Kawesqar National Park (ehemals Alacalufes National Reserve). Ab der (ausgehenden) Nacht aufgrund eines schnell ostwärts ziehenden Tiefdruckgebiets erstmals raue See: Wind ca. 120 km/h, Gischt über mehr als 10 Stockwerke des Schiffes, ca. 8 m hohe Wellen. In der Kabine trotzdem nicht mehr als ein deutlich stärkeres Rumpeln und Schwanken als sonst. Keine Seekrankheit. Etwas unter 10° C, bewölkt bis neblig. 730 Frühstück. Diverse Screens: Runde der Chefredakteure, Hohes Haus (beides ORF 2), Premier League (Sport 24), Lesen. Allmähliche Wetterberuhigung. Ein Stück im Pazifik nordwärts, zu Mittag Einfahrt in die chilenischen Fjorde über den Estrecho Nelson zwischen der Isla Diego de Almagro und der Isla Ramírez und weiter durch den teilweise extrem engen, aber tiefen Canal Sarmiento. Während dieser Passage (und späteren ähnlich beeindruckenden) erfolgen Lautsprecherhinweise (die je nach Wichtigkeit nur in öffentlichen Bereichen oder auch in den Kabinen direkt hörbar sind). 1400 Bridgeturnier (2. Platz mit 56%). Gegen 1600 (teilweise bei etwas Regen) über den Estero Peel in die Bucht Estero Asia zum Glaciar El Brujo (alles Teil des Kawesqar-Parks; El Brujo ist der drittgrößte Speicher gefrorenen Wassers der Erde nach Antarktis und Grönland). Beobachtung des ins Meer kalbenden Gletschers (quasi die Rückseite des Parque Nacional Torres del Paine bzw. diesem schräg gegenüber) um 1745. Ab 1825 zurück und (inzwischen Abendessen im Buffet), durch trübes Wetter etwas beeinträchtigt, über den Canal Pitt, den Canal Andrés und die spektakuläre Fjord- bzw. Insellandschaft wieder zum Pazifik. Kabine.

Mo, 6.2.:

Seetag. Weiter im Pazifik nordwärts bei (fast) ruhiger See, bedecktem Himmel und ca. 10° C (leicht ansteigend). 720 Frühstück. Immer noch heftiger Husten, vor allem im Liegen. Vormittags Lesen, Arbeit am Itinerario. 1400 Bridgeturnier (ex aequo-2. mit 54%). Hotdog im Buffet. Am Nachmittag ostwärts Einfahrt in den Canal Darwin (die Insel Isquiliac immer vor dem Kabinenfenster) und durch die Puerto Aysén vorgelagerte Inselwelt (Archipel Chonos bzw. Las Guaítecas). Manchmal kurz sonnig. Sichtung malerisch auf dem Fundament eines kleinen Leuchtturms lagernder Seelöwen. Nach der Ausfahrt aus dem Kanal nordwärts im Canal Moraleda zum nächsten Hafen. Lesen in der Kabine.

Di, 7.2.:

710 Frühstück. Sonnig, windstill, ca. 12° C ansteigend (im Lauf des Tages auf über 20° C). 800 Ankern vor dem nach dem chilenischen Präsidenten zur Zeit seiner Gründung benannten Puerto Montt (Anlegen ist aufgrund des Tidenhubs von 8 m nicht möglich). 815 Treffpunkt für den heutigen Landausflug. Mit einem Tenderboot an Land und nach den Gepäckskontrollen (in Chile darf nichts Essbares mitgeführt werden, andernfalls wird es konfisziert und eine Acta de Destrucción ausgestellt; vgl. Itinerario 1998). Ab 900 mit einem Bus auf der Panamericana nordwärts nach Puerto Varas (benannt nach dem Innenminister von Montt) und weiter am Lago Llangquihué entlang zum Eingang in den Parque Nacional Vicente Perez Rosales. Die Bergstraße hinauf zum Volcán Osorno (2652 m; an diesem Berg hat Darwin den letzten Vulkanausbruch beobachten können, der Gründer von Hauser Exkursionen ist hier tödlich verunglückt). Durch Waldgebiete bis über die Baumgrenze zur Talstation des zweisektionalen Doppelsessellifts Telesilla Enlace (ca. 1200 Hm). Um 1045 den ersten Abschnitt hinauf und zu Fuß zu einem Aussichtspunkt am Sendero Cratér Rojo (ca. 1450 Hm). Von dort Blick zum Pico Argentino (3220 Hm). Ca. 1140 Talfahrt und mit dem Bus bei starkem Gegenverkehr auf der zu schmalen Straße zum See und weiter zum Naturdenkmal Saltos de Petrohué (türkisgrüne Wasserfälle und Stromschnellen) mit dem Osorno im Hintergrund. Besichtigung von 1230 bis 1330. Danach in ca. 20 min zum Mittagessen in der Yankee Way Lodge in der südlichsten Bucht des Sees (Ensenada; mit Strand) und Topblick auf den Osorno. Das Essen kann jedoch mit der Lage des Restaurants (als Kürbiscremesuppe wird gelbliches Wasser serviert) nicht mithalten. 1515 Weiterfahrt in den Stadtkern von Puerto Varas (kurzer Aufenthalt). Blick auf die Hauptkirche Iglesia Sagrado Corazón de Jesús. Zu Fuß zum Museo Pablo Fierro. Besichtigung nicht vom irrtümlich angestrebten oberen Eingang (das verschachtelte Haus eines Künstlers ist nur unten zugänglich) erlaubt, da aber immerhin eine Türe offensteht, sind Einblicke möglich. 1640 zurück nach Puerto Montt zum Hafen. Upload im Terminal scheitert an den insuffizienten Wifi-Bedingungen. Mit dem letzten Tenderboot um 1730 nach längerem Anstellen auf das Schiff. Aufgrund der späten Rückkehrzeit entfällt die Stadtbesichtigung. Aus der Kabine lassen sich jedoch (neben einem guten Blick auf den Volcán Calbuco) das Monument Sentados Frente al Mar (ein überdimensioniertes, am Strand sitzendes Paar, das von einem Song der 60er-Jahre inspiriert wurde) und die Hauptkirche Nuestra Señora del Carmen ausmachen. Abendessen im Buffet (noch keine deutliche Zustandsbesserung). 2000 Abfahrt mit zweistündiger (nicht erklärter, aber offenbar durch Probleme mit der Verstauung der Tenderboote entstandener) Verzögerung. Kabine.

Mi, 8.2.:

Seetag. Ruhige See, meist bewölkt rund um 15° C. Morgens und abends dunstig-neblig. Den Südpazifik nordwärts entlang der südamerikanischen Küste. Lesen und Verfolgen der diversen Wintersportweltmeisterschaften über Ergebnisdienste. Buffet, 1400 erfolgloses Bridgeturnier. Die im ganzen Stockwerk um die Mittagszeit ausgefallene Klospülung, die ähnlich den Flugzeugflushs funktioniert, wurde inzwischen repariert. Nachmittags Kabine. Kurz zum Excursion Counter, um den inkludierten Arica-Ausflug gegen Aufzahlung in einen viel interessanter wirkende und längere andere Möglichkeit zu tauschen. Gegen 1820 kurz ins Buffet, danach Kabine. Spielanalyse von ManU vs. Leeds auf Sport 24 (Sabitzer vs. Wöber; 2:2; Marsch inzwischen entlassen). Lesen.

Do, 9.2.:

Nach wie vor keine deutliche Zustandsverbesserung. 730 leicht verspätetes Anlegen in der UNESCO-Weltkulturerbestadt Valparaíso neben fünf Kriegsschiffen, 710 Frühstück. 16° C, neblig (erst am späteren Nachmittag Auflockerungen). Delphine im Hafenbecken. 820 Treffpunkt zum Landausflug im Theater. Verzögerung, da erst eine Gangway über drei Schiffsstockwerke gebaut werden muss. Um 930 mit einem Shuttlebus aus dem Hafen zur obligatorischen Futterkontrolle und mit dem Exkursionsbus ab 1000 in das angrenzende (inzwischen zusammengewachsene) Viña del Mar. Vorbei an der Blumenuhr Reloj de Flores, am Castello Wulff und dem Castello Brunet zur Avenida Perú. Da sich der Sinn eines dortigen Aufenthalts nicht erschließt, von dort individuell zu Fuß zum Parque Palacio Carrasco und über eine Parallelstraße wieder zurück zum Bus. Mit diesem ab 1100 weiter zu dem thematisch Rapa Nui (die Osterinsel) bearbeitenden Museo de Arqueología e Historia Francisco Fonck. (Im Vorgarten steht eine originale Moai del Ahu Rapa Nui-Statue.) Besichtigung ab 1120. Danach individuell zu Fuß zum möglicherweise schönsten Gebäude der Stadt, dem Palacio Rioja (dahinter das womöglich unattraktivste: La Iglesia de Jesucristo de los Santos de los Últimos Dias) und wieder zurück. Mit dem Bus ca. ab 1200 vorbei Teatro Municipal und der Parroquia Nuestra Señora de Dolores (unterhalb des nicht sichtbaren Palacio Vergara) zurück nach Valparaíso. Vorbei an der Markthalle des Mercado Cardonal immer wieder mit Blick auf die Schrägaufzüge (Ascensores), die untere mit oberen Stadtteile verbinden, und bunt bemalte Häuser die Hügel über die Avenida Francia und später die Avenida Alemania hinauf in die (steilen) Hügel der Stadt. Vorbei an der nahen (aber nicht einsehbaren) La Sebastiana, der Casa de Pablo Neruda, über die Plaza Bismark und wieder hinunter auf die Plaza Sotomayor. Während der Besichtigung (Monumento a los Héroes de Iquique, Comandancia en Jefe Primera Zona Naval, Cuerpo de Bomberos de Valparaíso, Hotel Reina Victoria) auch hinunter zur betriebsamen Uferpromenade Muelle Prat. Danach zurück aufs Schiff (1430; dazu muss länger Richtung Viña del Mar und dann mit Benutzung einer Unterführung wieder zurück zum Terminal gefahren werden). Im Laufe des Tages allmählich nachlassender Hustenreiz. Dafür seit der schnellen Bergabfahrt von den Hügeln der Stadt plötzlich höllische Ohrenschmerzen. Entscheidung gegen antibiotische Ohrentropfen (da sich ein bakterieller Ursprung durch Benutzung der Methode der Eingebung nicht erweisen ließ) und gegen alte Gewohnheiten für das ibuprofenhaltige Schmerzmittel Aktren (das bisher selbst bei einer Oberschenkelfraktur vor einigen Jahren verweigert wurde). Volltreffer. Nach kurzem Einnicken Fortführung des Tages trotzdem auf Sparflamme: Beobachtung der kleinen, hafenerkundenden Ausflugsboote (erkennbar an den zahlreichen orangen Schwimmwesten) und der riesigen (wie die Tanker immer noch meist mit Schweröl fahrenden) Containerschiffe, hinter deren Frachtmassen (z. B. Hunderte in vielen Stockwerken über- und nebeneinander aufgestapelte Autos) sich selbst die Magnifica manchmal klein ausnimmt. Vorbereiten des Itinerario für den (hoffentlich) morgigen Upload. Lesen (Robert Menasse, Die Erweiterung). Gegen 1800 Buffet, danach Kabine.

Fr, 10.2.:

Wetter wie gestern, die Sonne kämpft sich nur mühsam durch. 715 Frühstück, ab 900 Landgang. Mit dem Shuttlebus zum Hafenausgang (Valparaíso Terminal de Pasajeros), mit einem weiteren zur Efe-Trenes de Chile-Station Barón. Von dort mit der ehemals Metro genannten Linie bis zur Station Puerto. Erstehen eines lindernden honighaltigen Hustensprays in der Farmacia Occa im Stationsgebäude. 950 auf die Plaza Sotomayor und weiter in die Serrano zum Garden Hotel (Hotel Serrano?). Dort gegenüber die Stiegen neben dem parallel fahrenden Ascensor Cordillera hinauf zum (geschlossenen) Museo del Mar Lord Cochran. In dessen Garten guter Blick auf weitere Stadtteile, Ascensores und den Palacio Baburizza. Wieder hinunter und um ca. 1045 ins Melbourne Café (angenehme Musik aus den 60er- und 70er-Jahren) auf der Plaza Sotomayor zum Upload. Im Unterschied dazu gelingt keine Verbindung zu Bank und Finanzamt. Danach in das kleine, aber freundliche Acuario de Valparaíso auf der Muelle Prat. Zurück mit dem Zug und dem äußeren Shuttlebus - den man erreicht, indem man, wenn kein Zug kommt, die Schienen überschreitet (wenn einer kommt, wird das Erreichen des Busses schwierig) und danach unter unmarkierten Baustellenplanken diejenige entdeckt, die sich öffnen lässt und einen Durchgang ermöglicht - in das Terminal de Pasajeros. Auch hier ist das Internet zu fehleranfällig für kompliziertere Transaktionen, daher weiter aufs Schiff (ca. 1330). Fazit: Seit 1998 (s. dort) scheint in Valparaíso nicht viel gemacht worden zu sein. Was damals bunt und lebendig schien, wirkt nun abgeblättert. Immer noch hat diese Stadt jedoch Atmosphäre; vielleicht macht es die Unterschiedlichkeit des Eindrucks noch größer, dass damals die Sonne schien. Photos löschen, Lesen, Husten. Knapp nach 1800 Ablegen. Buffetrestaurant. Kabine. Information, dass Peru aufgrund der dortigen Unruhen zwar angelaufen werden wird, jedoch nur als Technical Stop zum Laden und Tanken ohne Möglichkeit auszusteigen. Dafür wird zwei Tage (ohne Standerlaubnis für die Nacht) Hanga Roa auf dem Programm sein.

Sa, 11.2.:

Seetag. Den Pazifik weiter in ruhigem Wasser nordwärts. Bedeckt, um die 18° C. 715 Frühstück. Ausfüllen eines Rückmeldefragebogens von MSC über den bisherigen Reiseverlauf nur mit durch die Übersetzung aus dem Englischen notwendig gewordener Kombinationsgabe zu bewältigen: Die Erfahrungen mit dem Barbereich (in diesem Fall null) werden unter "Riegel" abgefragt, das Fitnesscenter läuft unter Gymnasium. Wegen eines Hustenmedikaments in das "Bordspital" Medical Center. Dort werden Pharmazeutika inzwischen jedoch nur noch nach In-Anspruchnahme einer ärztlichen Konsultation abgegeben, deren Preis die Gefahr eines zusätzlichen Schockzustandes zur Folge haben könnte. Daher sicherheitshalber wieder in die Kabine. Der Kurzbesuch allein führt jedoch wundersamerweise zur ersten, länger währenden Zustandsverbesserung seit mehr als einer Woche. (Wie häufig) mehr als eine Stunde zu Früh zum Bridgeturnier (2. Platz mit 68%), da in den dafür verwendeten Räumlichkeiten der Schiffsdisco T32 (14. Stock, hinten) zu dieser Zeit heilige Ruhe herrscht. Lesen. Nach dem Turnier neuerlich Notfallbehandlung eines Rollstuhlpassagiers auf einem der offenen Decks. (Insgesamt ist der Prozentsatz der Gehandicapten unter den Reiseteilnehmern relativ hoch; sie werden durch MSC topversorgt und betreut. Einigen von ihnen wollte man allerdings zurufen, sie mögen doch aufstehen und sich etwas bewegen, um Kräfte aufzubauen, und sich nicht schon in jungen Altersjahren auf ihre Gehhilfen verlassen.) Kaffee im Buffet. Kabine. Um 1830 erstmals wieder Abendessen im L'Edera-Restaurant. Danach 10 Minuten zur Abendshow ins Theater (Song- und Tanzabend "del cuore"). Wie meist sehr gut besucht und zugegebenermaßen - wie auch alle Barsänger- und -spieler/innen - professionell ohne Peinlichkeitseffekte, trotzdem müssen Prioritäten gesetzt werden. Kabine.

So, 12.2.:

Seetag. Bewölkt, ruhige See, ca. 23° C. Entlang Chiles nordwärts. Befinden als gesund(end) einzustufen. 715 Frühstück. Im Internet Zusammenfassung des neuen Buches von Andrea Wulf über die Romantiker (Fabelhafte Rebellen; ihre lesenswerte Biographie - Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur - beschreibt auch einen Teil des Weges dieser Reise). 900 zum Excursion Counter, da für morgen wieder das falsche Ticket ausgestellt wurde. Nach Regelung der Angelegenheit Lesen in der Ametista Lounge an der verglasten Rückseite des Schiffes, bis dort ein Vortrag beginnt. Kabine. TV: Rückspiel Leeds - ManU 0:2. 1400 Bridgeturnier (Sieg mit 60%). Wiedereintritt in die Tropen durch Überfahren des Wendekreises des Steinbocks. Lesen in der Kabine 1830 Abendessen. Danach Kabine.

Mo, 13.2.:

715 Frühstück, gegen 800 Anlegen an der Mole Abrigo in Arica. Wetter dunstig bis sonnig, um die 24° C. 830 direkt zum vor dem Schiff parkenden Landausflugsbus unter Umgehung des Treffpunkts in der Ametista Lounge. Kurz vor 900 Abfahrt auf der Panamericana Richtung Peru. Da auch Bolivien nicht weit ist, Hunderte LKWs fahrend (selten) oder stehend (meist). Verlassen der Hauptstrecke in das Valle de Rio Lluta Richtung Bolivien. Auf dem Weg Besichtigung von Colcas (von den Inka in den Boden gegrabene Silos zur Essensaufbewahrung (Depositos de Huaylacán). Am dahinter liegenden Berghang riesige Chicken Farms und noch größere Geoglyphen (nach kurzer weiterer Wegstrecke solche, die Frau und Mann darstellen bzw. symbolisieren). Ab 1020 in Poconchile Besichtigung der Iglesia San Jerónimo und des Cementerio der Stadt. 1050 weiter über die Passstraße Ruta A-143 am Bien Nacional Protegido Cerro Poconchile. Mit Tiefblicken in das Lluta-Tal und die Atacama-Wüste Wechsel in das Valle de Azapa. 1145 Ankunft in San Miguel de Azapa. Halbstündiger Verzehr der Lunchpakete, dann Besichtigung des Museo Arqueológico San Miguel de Azapa (mit als UNESCO-Weltkulturerbe klassifizierten Mumifikationen der Chinchorro-Kultur) mit Blick auf die Ausgrabungsstätte Pukará San Lorenzo (jenseits der Straße). Ab 1310 zurück nach Arica. Um 1330 im Südosten an der Panamericana gegenüber einem militärischen Sperrgebiet Besuch eines riesigen Marktes (Asoagro), dessen kaum zu übertreffende Buntheit in krassem Gegensatz zur umgebenden Atacama-Wüste steht. Die angenehme Stimmung wird v. a. durch das rattanartige, unregelmäßig-gitterförmige, in Bezug auf das Licht (und etwaigen - hier kaum möglichen - Regen) semipermeable Dach erzeugt. Ab 1410 in 20 min auf den 139 m hohen Aussichtshügel Morro de Arica. Zur Christusstatue Cristo de la Paz (der höchste Punkt ist aufgrund von Sendern und Antennen unzugänglich). Blick auf  die im Südwesten ans Meer angrenzenden Stadtteile. Danach zu den Aussichtspunkten unterhalb des Museo Historia y de Armas mit Blick auf den Hafen und den Großteil der Stadt. Um 1515 weiter nach Downtown (im wörtlichen Sinne) über die Strände Playa Arenillas Negras, Playa La Lisera und Playa El Laucho. Einstündige Stadtbesichtigung, beginnend mit der Catedral San Marcos, deren Konstruktion lange Zeit Gustave Eiffel zugeschrieben wurde. (Neuere Forschungen von Prof. Darci Ana Gutiérrez-Pinto von der Universität Arequipa machten vor Kurzem jedoch endgültig klar, dass Eiffel mit dieser Kirche nichts zu tun hat: hier auch auf Englisch nachlesbar). Weiter zur Zona Arqueológica Cultura Chinchorro (Ausgrabungsstätte) Faldeo Norte del Morro de Arica mit dem Museo Colón 10. (Beides aber wie die meisten Museen Chiles am Montag geschlossen und daher nur notdürftig erspähbar.) Vorbei an Rathaus (Municipalidad Arica), Mercado Central bzw. Manquecura und Museo del Mar wieder zu Kathedrale und Bus. Um 1630 zum Schiff. Im Hafen vorbei an ganzen Halden von offenbar sichergestellten Drogen, darauf Dutzende Vögel. In der Kabine Liverpool vs. Everton 2:0. Sichtung von Seelöwen am nahen Leuchtturm Faro Molo de Abrigo. 1830 Abendessen. 1920 aufgrund des verspäteten Eintreffens eines offenbar für eines der aufpreispflichtigen Spezialitätenrestaurants oder einen der morgigen Kurse gebuchten peruanischen Starkochs (James Berkemeyer) verzögertes Ablegen. Kabine.

Di, 14.2.:

Seetag. Neuerlich 1 Stunde auf der Uhr mehr (nunmehr UTC -4; Atlantic Standard Time - man beachte, dass manche Teile des Atlantik westlicher liegen als manche Teile des Pazifik; militärisch Quebec Time Zone). 720 Frühstück, entlang der peruanischen Küste weiter nordwärts, ca. 24° C. Verkühlung "steckt" immer noch, wenn auch das Befinden - v. a. tagsüber - gut ist. Arbeit am Itinerario, Photos aussortieren. 1400 Bridgeturnier ohne Erfolg. Danach Sport24 TV: CL-Liveübertragung Milan vs. Tottenham und PSG vs. Bayern. 1830 Abendessen mit kurzfristigen Delphinsichtungen. Für 5 min ins Theater, um die virtuose Vielsprachigkeit der Cruisedirektorin (s. 8. 1.) anlässlich ihrer Begrüßung zum Valentinstag zu bewundern. Kabine.

Mi, 15.2.:

Wieder 1 Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC -5; Peru Time; militärisch Romeo Time Zone). 600 Anlegen und Liegen im Frachthafen Callao vor Lima (PERU). Aussteigen ist aufgrund der Unruhen nur bis zum Inkamarkt auf der Pier unmittelbar vor dem Schiff erlaubt, das Hafengelände darf nicht verlassen werden. Dunstig, neblig, nur kurz aufgelockert, Temperaturen unverändert. 720 Frühstück. 900 auf die Pier in der Hoffnung auf WiFi-Möglichkeit zum Hochladen, was sich jedoch als leerer Wahn entpuppt. Es darf nur der Markt selbst, der sich nicht einmal über die gesamte Länge der Magnifica erstreckt, betreten werden. Daher wieder zurück. Lesen in der Ametista Lounge. Ab 1000 im Theater ein etwas mehr als einstündiger interessanter Vortrag über Navigatoren früherer Zeiten. Kabine. 1400 Bridgeturnier (diesmal  mit 60% nur 4. Platz). Lesen. TV Arsenal vs. ManCity und CL Dortmund vs. Chelsea. 1830 Abendessen. Kabine. Dreistündig verspätetes Ablegen durch Ladeverzögerungen  um ca. 2000. Nebel.

Do, 16.2.:

Seetag. Abschied vom (geographischen, noch nicht politischen) Südamerika. Im Pazifik (süd)westwärts. Aufgelockert bewölkt, Temperaturen unverändert (Meerestemperatur aber bereits 27° C), See ruhig. 720 Frühstück. Lesen. Rechtes Ohr verlegt, immer noch Verkühlungsreste. Nun doch Versuch der Klärung der Situation durch Ciprofloxacin. Buffetrestaurant, 1400 Bridgeturnier. Zum Excursion-Schalter wegen des nun zur Verfügung stehenden zweiten Osterinseltages. Kabine. 1830 Abendessen. Kabine.

Fr, 17.2.:

Seetag. Der Pazifik macht weiterhin seinem Namen alle Ehre. Lufttemperatur (zu Mittag) 23° C, sonnig bis leicht bewölkt. 715 Frühstück. Lesen. Kurz ins Buffetrestaurant, ab 1400 Bridgeturnier ohne Erfolg. Kabine. 1830 Abendessen. Kabine.

Sa, 18.2.:

Seetag. Ruhige See. Lufttemperatur (zu Mittag) 22° C, Meer 25° C, sonnig bis leicht bewölkt. 740 Frühstück. Lesen. Kurz ins Buffetrestaurant, ab 1400 Bridgeturnier (3. Platz mit 58%). Kabine. 1830 Abendessen. Kabine. Ohrensituation noch nicht zufriedenstellend. Lesen. Der dritte Teil des Balzac-Romans ist wieder etwas dichter. Insgesamt hätte dem Buch eine nochmalige Überarbeitung (z. B. des etwas aufgesetzt wirkenden Endes, das in Glanz und Elend der Kurtisanen weitererzählt wird, Straffung mancher Passagen, Einhaltung einer logischen Ordnung in der graphischen Darstellung von direkten Reden) gutgetan. Die Darstellung von Ruhmsucht und Habgier zerfressener Menschen - bei nur wenigen positiven Gegenbeispielen - ist jedoch gut gelungen und wohl nicht nur als Zeitdokument der französischen Restauration rezipierbar. (2021 Verfilmung durch Xavier Giannoli. Wie immer gilt: erst lesen, dann sehen.)

So, 19.2.:

Seetag. Ruhige See. Lufttemperatur (zu Mittag) 23° C, sonnig bis leicht bewölkt. 725 Frühstück, gleichzeitig Verfolgen der Entscheidung des Herrenweltmeisterschaftsslaloms. Lesen (Florian Illies, 1913: Was ich unbedingt noch erzählen wollte - eine Resteverwertung des Bestsellers 1913: Der Sommer des Jahrhunderts, die aber genauso kurzweilig und interessant ist). 1400 Bridgeturnier ohne Erfolg. Kabine. Wäsche waschen (zum zweiten Mal). 1830 Abendessen. Kabine.

Mo, 20.2.:

705 Frühstück, gegen 800 Ankern vor Hanga Roa auf Rapa Nui (= große Insel; auch Osterinsel / Isla de Pascua, CHILE; Name aufgrund der Entdeckung durch holländische Seefahrer am Ostersonntag 1722). Ruhiges Wasser, sonnig, ca. 25° C, in der Sonne heiß. 1100 (zweistündige Verspätung wegen Einreiseprozeduren - jeder Besucher muss seine Körpertemperatur in eine Excel-Liste eintragen lassen - und hohem Wellengang) mit einem Tenderboot an Land. Besichtigung von Hanga Roa. Rundgang (tw. bei kurzfristigem Regen) von der Anlegestelle die Policarpo Toro am Meer entlang bis Ahu Hotake, dann die Straße Te Pito o Te Henua hinauf bis zur Kirche Hare Pure, zurück zum Rathaus (Municipalidad) und die Haupt(geschäfts)straße Atamu Te Kena (auf Anraten des Krankenpflegertischgenossen Erstehen eines Nasensprays zur Ohrenfreilegung) bis zum Flughafen und zurück zum Hafen. Ins Hotel Nayara Hangaroa zum Upload (mit Cappuccino). Nach längerem Warten auf die Busse ab 1620 am Pier verspäteter Beginn einer an Spektakularität kaum zu überbietenden gebuchten Exkursion in entlegenere Inselteile. Zunächst nach Norden zum einzigen überirdischen Sandstrand der Insel (einen zweiten gibt es noch in einer Höhle) Anakena. Dort zur Plattform Ahu Ngau Ngau, malerisch auf einer Anhöhe aufgestellte Moai (kultische, bis über 20 m hohe und manchmal 80 Tonnen schwere riesige und jeweils individuell ausgestaltete Steinskulpturen der Osterinsel aus dem 7. bis zum 17.Jhdt., die in Ehren zu haltende Götter und Ahnen symbolisieren und Ewigkeit ausdrücken sollen - was sie bis jetzt auch eingehalten haben; insgesamt ca. 1000, tw. auf Ahus / Plattformen aufgestellt) und Reste (bzw. Neupflanzungen) des Palmenwaldes, der ursprünglich große Teile der Inselfläche bedeckt hatte, aber von den Insulanern zuungunsten ihrer eigenen Lebensbedingungen (manche sehen darin den Untergang der Rapa Nui-Kultur) wahrscheinlich innerhalb von 150 Jahren gerodet wurde. Weiter an der Küste entlang (Sichtung von Rinder- und Pferdeherden, die sich uneingezäunt frei bewegen) zu den ikonischen Moai von Ahu Tongariki (15, ursprünglich 18 von einem japanischen Millionär nach Tsunami- und anderen Schäden wiederaufgestellte Figuren vor einer Meeresbucht; das größte Zeremonialareal im pazifischen Raum). Danach hinauf in den "Steinbruch" der Moai im Krater von Rano Raraku. Rundgang im Kernbereich des Parque Nacional Rapa Nui (UNESCO-Weltkulturerbe). Sichtung der höchsten (22 m) und vieler unfertiger, liegender Statuen. Von dort toller Blick auf die Bucht von Ahu Tongariki von oben. Danach zunächst am Meer entlang direkt zurück nach Hanga Roa. Nach Überstehen der üblichen Warteschlange vor den Tenderbooten und den mühsamen Anlegemanövern an der Schiffseinstiegsstelle Rückkunft erst gegen 2015. 2030 Abendessen daher im Buffet. 2100 Kabine. Entgegen ersten Meldungen darf die Magnifica nun doch in der Nacht vor Anker bleiben und muss nicht sinnlos herumcruisen.

Di, 21.2.:

Weiter in Rapa Nui. Wetter wie gestern. 710 Frühstück, 915 Treffen in der Tigerbar für eine Exkursion in das südwestliche Kratergelände der vulkanischen Osterinsel (immer wieder schwarze Lava, wobei der Gesamteindruck jedoch grün ist). Nach der langwierigen Tenderbootüberfuhr (da immer nur ein Boot in den Hafen einfahren darf, muss die jeweilige Schlange erst abgearbeitet werden, wobei das Aussteigen der etwa 100 Passagiere die meiste Zeit in Anspruch nimmt) Fahrt zum Rano Kao, einem imposanten ehemaligen Vulkan mit ausgeprägter Caldera (Durchmesser 1600 m). Zunächst Blick hinunter von einem Mirador beim Petroglyph Hau Koka, dann Besteigung des höchsten Punktes (320 m). 1130 weiter zum ehemaligen Dorf Orongo, das aus abgemauerten, in den Hang hineingebauten Häusern besteht. Rundgang mit Blick in den Krater und auf die vorgelagerten kleinen Inseln (Motu Nui und Felsnadel Motu Kao Kao), von wo einmal im Jahr ein Dorfbewohner nach Abklettern der Klippe, Überwindung der Wasserstrecke von 1,5 km und Wiederaufklettern als Erster mit dem Ei einer Ruß-Seeschwalbe (Sterna fuscata) zurückkehrte, wodurch er den Ältesten / Häuptling seines Stammes zum "Vogelmann" machte (der dann ein Jahr lang die Geschicke des Dorfes leiten durfte) und sich selbst eine der (um die Haut hell zu erhalten) in einer Höhle gefangenen Frauen verschaffte. Am Kraterrand auch hier Petroglyphen (die meist Makemake, die Hauptgottheit des Vogelmannkults Tangata Manu mit weit aufgerissenen Augen darstellen). Um 1230 weiter in die Stadt nach Tahai zu den dortigen Moai (Ahu Ko Te Rihu, Ahu Tahai, Ahu Vai Uri). Verlassen der Tour. Besuch des Museo Rapa Nui (auch Museo Antropológico P. Sebastián Englert; freier Eintritt) und gegen 1350 zurück Richtung Hafen. Auf dem Weg um 1400 bierbegleiteter Upload im Hotel Vai Moana. Danach zu den Tenderbooten (diesmal ohne Wartezeit) und aufs Schiff (1520). Wäsche waschen, Buffetrestaurant. Probleme mit dem Laptop, da die Updates, die beim Hochladen über WiFi empfangen wurden, nun ohne Internet nicht verarbeitet werden können. Durch kurzfristiges Entfernen des Akkus kann zumindest die Reaktions- und damit die Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt werden. 1830 Abendessen, 2000 Abfahrt von Südamerika Richtung Westen (Australien und Ozeanien) mit letztem Blick auf den Flughafen Aeropuerto Internacional Mataveri de Isla de Pascua (dessen Runway im Notfall ein Spaceshuttle aufnehmen könnte und vor mehr als 20 Jahren eine Concorde-Landung ermöglichte), Rano Kao und Islote Motu Kao Kao. Fazit Osterinsel: Ein Muss!

Mi, 22.2.:

Seetag. 1 Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC -6; Easter Island Standard Time; militärisch Sierra Time Zone). 710 Frühstück. Im Gebiet von Polynesien (Dreieck Hawaii - Osterinsel - Neuseeland) westwärts bei ruhiger See, Windstille, sonnigem bis bewölktem Himmel bei ca. 25° C und immer wärmerem Meer. Am Vormittag zum Guest Service und Excursion Counter, um diverse Angelegenheiten (Visa, Tourumbuchungen, Rückerstattungen) zu klären. Lesen, Buffet, 1400 Bridgeturnier (2. Platz mit 64%). Kabine (Lesen auf dem Balkon). 1830 Abendessen. Kabine.

Do, 23.2.:

Seetag. 1 Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC -7; Pacific Time; militärisch Tango Time Zone). 720 Frühstück. Ruhige See, Windstille, sonnig bis bewölkt, ca. 26° C (Meer 28° C). Lesen. 1400 Bridge ohne Erfolg. Nachmittags Übertrag der ersten 1776 Photos auf den Laptop. 1830 Abendessen. Kabine.

Fr, 24.2.:

1 Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC -8; Pitcairn Standard Time; militärisch Uniform Time Zone). 720 Frühstück. Ruhige See, Windstille, sonnig bis bewölkt, ca. 27° C. 800 Ankunft vor Pitcairn (UNITED KINGDOM; Bounty Bay). Kurzer Halt ohne Ausstiegsmöglichkeit in der Nähe von Adamstown, da einige Inselbewohner (die aus insgesamt vielleicht 50 Nachfahren der Bounty-Meuterer von 1789, deren Schiffsreste als Wrack in der Bucht unter Wasser liegen, bzw. ihren tahitianischen Gefährtinnen bestehen), um mit Waren zu handeln, an Bord kommen. (Pitcairn ist eine der remotesten bewohnten Teile der Erde, wenn nicht die diesbezügliche Nr. 1.) Inzwischen Inselumrundung mit spektakulären Blicken und nach Ende des Marktes auf Deck 13 und Ausschiffung der Meuterer ab ca. 1100 Fortsetzung der Reise als Seetag. Photobearbeitung, Buffet, Bridge ab 1400 (die Durststrecke hält an). Lesen auf dem Balkon. 1830 Abendessen. Im Theater werden Arien und Duette aus Mozarts Don Giovanni vor irritierend anachronistischem Bühnenhintergrund (Gustav Klimt, Der Kuss) zum Besten gegeben. Kabine (BBC-HardTalk mit Dr. Stefanie Green, einer Sterbehilfeärztin aus Kanada, wo - wie auch sonst, z. B. bezüglich Cannabis - besonders liberale Regelungen herrschen).

Sa, 25.2.:

Seetag. 1 Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC -9; Gambier Time; militärisch Victor Time Zone). 725 Frühstück. Ruhige See, annähernde Windstille, sonnig bis bewölkt, ca. 28° C (Meer 30° C). Weiter entlang der (nicht sichtbaren) polynesischen Inselwelt. Je länger die Fahrt dauert, desto verständlicher wird, dass die Griechen die Farbe Blau nicht in Zusammenhang mit dem Meer verwendet haben (auch sonst kaum). Der Pazifik erscheint immerhin unter gewisser Sonneneinstrahlung "blauer" (weniger schwarz / dunkelgrün / dunkelblau, wobei auch all diese Farbadjektiva nicht wirklich passen) als der Atlantik. Lesen, Photobearbeitungen. Buffet, 1400 Bridge ohne Erfolg. Kabine (Photobearbeitung), 1830 Abendessen, Kabine. Neuerlich schlechte Nachrichten aus Auckland (Orkansturm Gabrielle, Überschwemmungen).

So, 26.2.:

Seetag. 1 Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC -10; Cook Island Time und Hawaii Standard Time; militärisch Whiskey Time Zone). 720 Frühstück. Ruhige See, Wetter unverändert. 930 in der Topazio Bar Treffpunkt für eine Schiffsführung. Zunächst für über eine Stunde auf die Kommandobrücke auf Deck 12 mit genauen Erklärungen des einladenden Kapitäns Roberto Leotta und Besichtigung der zahllosen Steuerungsmonitore bzw. Navigiermöglichkeiten. Danach knapp vor 1100 in den Maschinenraums auf Deck 4 mit zahllosen Informationen über die fünf mit nautischem Diesel betriebenen Generatoren mit je ca. 15 000 PS, die die Elektrik des Schiffes bzw. den Antrieb gewährleisten, das Abfallsystem, die Wasserversorgung und Anderes. 1230 Essenseinladung (viergängiges Menu) im Beisein des Kapitäns und anderer wichtiger Schiffsfunktionär/innen in das Restaurant Quattro Venti. 1400 Bridgeturnier (2. Platz mit 68%), danach Kabine. Nachmittags erfolgreiche Vermeidung des Besuchs der Präsentation eines Gästechors im Royal Theatre. Photobearbeitung, gleichzeitig TV Im Zentrum und 3 am runden Tisch (mit Martin Weiss und Christian Kern). 1830 Abendessen, Kabine.

Mo, 27.2.:

Nach ruhiger Fahrt ca. 700  eine Stunde verfrühtes, delphinbegleitetes Anlegen in Pape'ete (Tahiti, eine der Gesellschaftsinseln (von James Cook aufgrund ihrer Anordnung als society so genannt) der Gruppe Inseln über dem Wind / Îles du Vent, FRANKREICH, mit dem offiziellen Status als französisches Überseeterritorium / Territoire d'outre-mer TOM: selbst nicht Teil der EU sind die Einwohner französische Staatsbürger mit Stimmrecht bei EU-Wahlen; Landeswährung: Pazifischer Franc mit fixem Wechselkurs von 0,0084 €, Französisch Polynesien ist über eine Fläche etwa so groß wie die der EU verteilt). Warm (ca. 26° C), bewölkt. 700 Frühstück. 830 Treffpunkt zur Erkundung des westlichen Inselteils in der Tiger Bar. Vor 900 mit einem Bus über die Autobahn Richtung Südwesten und weiter am Meer entlang. Die Insel ist üppig grün, die Gebäude allerdings wenig attraktiv. Gegen 930 Halt und Besichtigung der Reste des (ehemaligen) um 1700 erbauten Steintempels Marae Arahurahu (Marae sind abgegrenzte, meist rechteckige Zeremonienplattformen) und einiger Steinfiguren. Kurz auf dem Pfad ins Vallée Tefaaiti in den Regenwald. Um 1000 weiter entlang zahlreicher Brotfruchtbäume (die von Tahiti seinerzeit in die Karibik und nach Mittelamerika exportiert worden sind). 1030 Halt und Besichtigung der botanischen Gärten Jardins de Vaipahi. Beim Wenden des Busses knapp vor dem Ostteil des an die Ziffer 8 gemahnenden Tahiti Blick auf jene Wellen, auf denen 2024 die Surfwettbewerbe der Olympischen Spiele in Paris stattfinden werden. Ab 1100 eine halbe Stunde mit Blick auf den höchsten Berg Tahitis, den 2241 m hohen Mont Orohena, der sich sonst meist nur in Wolken (nicht) zeigt, weiter zu einem Spaziergang entlang der Grottes de Māraa. Danach zurück zum Hafen in der Stadt. Ab 1230 allein weiter zum nahen Ferry Terminal (Gare maritime). Erstehen einer Fahrkarte für die morgige Überfahrt auf die Insel Moorea (mit 1€ Aufschlag für beide der Fährentypen - es gibt langsame und doppelt so schnelle Schiffe - sowie für alle Abfahrtszeiten). Weiter nordostwärts bis zur Église de Jésus Christ des saints des derniers jours und über die Avenue Georges Clemenceau in die Innenstadt. Besichtigung der Cathédrale de Notre-Dame de Papeete. Danach Rundgang im Marché municipial Mapuru a Paraita (der noch bis 1600 offenhält). Bier im nahen Café Maeva. Über das 1990 von François Mitterand eingeweihte, im Stil des Palastes der im 19. Jhdt. 50 Jahre regierenden Südseekönigin Pōmare IV. errichtete Rathaus (Hôtel de ville, das eindrucksvollste Gebäude der Stadt) zurück zum und bei einsetzendem leichten Regen auf das Schiff (1500). Arbeit am Itinerario, Lesen - im Anschluss an 1913 die 1913 erschienenen Aufsätze von Robert Walser (50 Kurzprosatexte aus seiner noch einigermaßen gesunden Schaffensperiode). 1830 Abendessen, Kabine.

Di, 28.2.

Wetter wie gestern, im Laufe des Tages regnerisch. 700 Frühstück, 800 etwa 35minütige Fährüberfahrt auf die Insel Mo'orea, begleitet von einem Buben im Volksschulalter, der in Grubinger-Manier auf die Metalllehnen der Decksessel trommelt. Vom Hafenort Vai'are ab ca. 900 mit einem öffentlichen Bus auf der ca. 60 km langen Ringstraße Route de Ceinture ("Gürtel") vorbei an der Plage de Temae mit ihren Oberwasserpfahlresorts (sie ermöglichen ein direktes Aussteigen aus dem Bett ins Meer - kurzum: the place to be, wenn der Tsunami anrollt) gegen den Uhrzeigersinn immer am Meer entlang bis Tiahura. Der Versuch, ins Dolphin Centre vorzudringen, scheitert. Die mit einem Hotel assoziierte Anlage ist großräumig abgeriegelt und erfordert offenbar eine telephonische Anmeldung. Daher knapp vor 1000 zu Fuß weiter am Meer entlang zurück nach Papetō'ai. Sichtung zahlreicher bei der geringsten Bewegung in Erdlöchern verschwindender Krabben. Endloses Warten auf einen für 1100 avisierten Bus, der aber nicht kommt. Aus Zeitgründen Aufgabe des Plans, von Pao Pao (das in der in dieser Richtung letzten Bucht vor der Fähre, der Baie de Cook, liegt) über den Sentier Col Vai'are in einer mehrstündigen Wanderung den Hafen zu erreichen. Schließlich knapp vor 1200 in einen entgegenkommenden Bus (der ursprünglichen Richtung) und Vollendung der Runde auf der Ringstraße bis Vai'are (Bezahlung jeweils mit gern genommenen 3 € ohne Ticketausdruck; Fremdwährungen und Kartenzahlung sind an sich nicht vorgesehen). Ankunft 1245. Nun von dieser Seite einen Teil des Sentier ohne Ausblick und zum Teil bei strömendem Regen hinauf bis knapp unterhalb des Col Vai'are und auf glitschigem Geläuf wieder zurück in den Fährhafen. 1500 Rückfahrt nach Pape'ete. Gescheiterter Upload-Versuch bei einem Bier im Le Chaplin neben dem Kon Tiki-Hotel gegenüber dem Gare maritime (da sich die Drahtlosfunktion auf dem Laptop nicht einschalten lässt). Auf das Schiff. Trocknen der vom Tropenregen durchweichten Sachen. 1830 Abendessen, gleichzeitig halbstündig verspätetes Ablegen. Kabine. Fazit: Weniger heiß als erwartet, Mo'orea ist das bessere Tahiti (türkises Meer, umgeben von Korallenriffen, ursprünglicher, naturnäher).

Mi, 1.3.:

Seetag. In ruhiger Fahrt südwestwärts. 28° C, weniger Wolken als zuletzt. 715 Frühstück. Vergeblicher Versuch, die zur Verfügung stehenden Netzwerke anzeigen zu lassen. Buffet, 1400 Bridge. Mithilfe des integrierten HP Support Assistent und Löschung alter WLAN-Quellen gelingt eine Änderung der Anzeige und die Hoffnung auf Uploads lebt wieder auf. Parallel Download eines FTP-Client und Übertragung der hochzuladenden Dateien über das ebenfalls bis jetzt blockierte Bluetooth auf das Tablet, das (fast) immer Verbindung hat. Damit sollte auf diesem Umweg ab sofort ein Upload jederzeit möglich sein. 1830 Abendessen, Kabine.

Do, 2.3.:

700 (eine Stunde verfrüht) Ankern vor Rarotonga gegenüber von Avarua, der Hauptstadt der - benannt nach Captain James Cook (1728-1779) - COOK ISLANDS (einem mit Neuseeland eng verbundenen, nicht in die UNO aufgenommenen pazifischen Inselstaat - früher Hervey-Inseln - der 1893 knapp vor Neuseeland weltweit zum ersten Mal das Frauenwahlrecht angewendet hat). Sonnig und warm, in der Sonne heiß. 705 Frühstück, danach zur Tenderbootorganisation ins Theater. Nach längerem Warten (Lesen) um 915 kurze Überfahrt in den Avatiu Harbour. Von dort zu Fuß auf dem Marine Drive nach Osten Richtung Zentrum. Besichtigung der modernen St. Joseph's Cathedral und vorbei an der aus Korallenblöcken erbauten Avarua Cook Islands Christian Church. Um 5 € (nach eigener, offenbar vertrauenswürdiger Umrechnung + Aufschlag) Besuch der Cook Islands Library and Museum (in der irrigen Annahme, es handle sich um das Hauptmuseum - das es bis vor einigen Jahren auch war). Geleitet von einer leicht kuriosen älteren Dame bietet die Ausstellung hinter einer filmkulissenverdächtigen Bücherei Vielfältiges. Ab ca. 1030 Beobachtung des trommelunterlegten "Hofpausen"getriebes der gegenüberliegenden Schule Kia Rangatira Apii Avarue und, nachdem ein Mittelding aus Glocke und Gong zum Unterricht gerufen hat, weiter zum 2000 Sitzplätze bietende Cook Islands National Auditorium Te Are Karioi Nui und in das gegenüber dem Tupapa Field (einem Sportplatz für Rugby u. a.) liegenden Cook Islands National Museum, das aber auch nicht attraktiver als das ältere Museum ist und möglicherweise sogar weniger Exponate bietet. (10 € mit reichlich Rückgeld in neuseeländischen und Cook-Dollars; letztere können nur hier verwendet werden.) Am Strand und dann am Meer entlang zurück zum Hafen. Dort um 1145 gewinnbringende Investition des im Museum erhaltenen Wechselgeldes in ein kaltes Coca Cola. Ab 1230 Warten auf den Exkursionsbus und mit diesem ab ca. 1320 auf der Küstenstraße im Uhrzeigersinn vorbei am Rarotonga International Airport bis Vaimaanga und unmittelbar nach The Queen's Representative Residence (bereits zu King's umgelabelt) über die Turoa Road in die Takitumu Conservation Area im Inselinneren. Dort ansteigend (nach einem großflächigen Unterstand sehr steil mit Seilsicherung) bis zu einem Aussichtspunkt, der nach Süden auf den Pazifik schauen lässt, naturkundliche Wanderung durch den friedlichen, vielfältigen Wald im Zeichen des endemischen Kākerōri (Rarotongamonarch), eines bedrohten Fliegenschnäpper-Vogels, der aufgrund der dortigen Bemühungen wieder auf über 500 Exemplare angewachsen ist (eine Sichtung). Aufgrund des fast durchgehend schattigen Weges erträgliche Temperaturen. Ab 1540 auf demselben Weg zurück. 1600 Photostopp beim Black Rock / Tuoro View Point mit Blick auf Strand und ca. 2 Millionen Jahre alte Basaltfelsen. Hafen, Tenderboot, Schiff. 1830 Abendessen, gleichzeitig Anker Lichten und bei ruhiger See nach Norden. Kabine.

Fr, 3.3.:

700 Ankern vor Aitutaki, einer zu den Cook Islands gehörenden, von einem Riff umgebenen, atollartigen Laguneninsel vulkanischen Ursprungs mit vielfältigen Meeresbewohnern. Die Bounty brachte 1789 den Brotfruchtbaum hierher. 710 Frühstück. Wetter wie gestern. 930 Treffpunkt zur Lagunenrundfahrt in der Ametista Lounge. 1030 mit einem der Tenderboote, die immer nur einzeln durch den Riffkanal fahren können, an Land in den kaum als geschlossene Ansiedlung wahrnehmbaren Hauptort Arutanga. 1130 mit einem offenen Bus Weitertransport nach Norden (am Aitutaki Airport vorbei) nach Aumoana. Dort nach längerem Warten Umstieg in ein großes bequemes, offenes, gedecktes, schattiges Boot mit Aussichtsterrasse. Mit diesem durch die riesige, türkise Lagune auf das malerische aufgrund seines Umrisses so genannte One Foot Island / Tapuaetai. Dort Mittagsimbiss (Brot, Früchte), Schnorcheln (unergiebig, das Riff ist zu weit weg, nur wenige Sichtungen), Baden, Relaxen und Besuch der kleinsten und am weitesten abgelegenen Briefaufgabestelle der Erde, des One Foot Island Post Office (im Imbissstand). Abschicken zweier Postkarten mit Spezialstempel in der Hoffnung, dass nach Jahren des Reisens wieder einmal eine ankommt. Ab 1500 in einer großen Runde durch die Lagune zurück direkt in den Hafen. Anstehen vor den Tenderbooten. 1700 Kabine. 1830 Lichten des Ankers und Abendessen, Kabine. Fazit Cook Islands: Südseeidylle.

Sa, 4.3.:

Dieser Tag entfällt wegen Überschreitung der Datumsgrenze. (Übergehen der Zeitzonen UTC -11; Niue Time; militärisch X-ray Time Zone und UTC -12; militärisch Yankee Time Zone)

So, 5.3.:

Seetag. Zeitverschiebung (1 Tag vor und 1 Stunde zurück, nunmehr UTC +13; West Samoa Time bzw. New Zealand Daylight Time NZDT - die NZStandardT wäre +12). Verlassen der Tropen. Bewölkt, Meerestemperatur 30° C (was aber unverständlicherweise von kaum einem der Passagiere während der Fahrt ausgenützt wird), 28° C, etwas mehr Wind, trotzdem ruhige Fahrt Richtung Südwest. In der Nähe befinden sich allerdings zwei Hurrikans (Kevin und Judy), deren Auswirkungen in der Nacht und morgen erwartet werden und die eine Kurskorrektur erfordern. 720 Frühstück. Photobearbeitung, Lesen. Mittagsbuffet, 1400 Bridgeturnier (3. Platz mit 55%). Photobearbeitung. 1830 Abendessen, Kabine.

Mo, 6.3.:

Seetag. Regen bis in den Vormittag, bis in den Nachmittag als Hinterlassenschaft des Hurrikans Tiefdruckgebiet mit rauere See als zuletzt (Wind bis 80 km/h und hohe Wellen verursachen "Rollen" des Schiffes, das seine Geschwindigkeit daher für 12 Stunden drosseln muss; der Frühstückskaffee in der Kabine schwappt jedoch nicht über). In aller Früh Berichterstattung über die Kärntner Landtagswahl parallel zur Liveübertragung von Liverpool vs. Manchester United (7:0). 720 Frühstück. Photobearbeitung, Lesen. Buffet, 1400 Bridgeturnier (Sieg mit 65%). Danach Photobearbeitung, Lesen. 1830 Abendessen, Kabine.

Di, 7.3.:

Seetag. Schönes Wetter, ruhigere See, kühler. Am heutigen Tag Überfahren des 180. Längengrades (der eigentlichen, theoretischen Datumsgrenze; Pendent zum Nullmeridian) und damit Wiedereintritt in die östliche Hemisphäre. (Auch in der Westhalbkugel gelten Schwerkraft und andere Gesetze, während man Süd- und Nordhalbkugel, sollte man gerade vergessen haben, auf welcher man sich befindet, immerhin durch den durch die der Bewegungsgeschwindigkeit proportionalen und in Richtung der Pole anwachsenden Corioliskraft bewirkten gegenläufigen Wasserstrudel im Waschbecken unterscheiden kann - so zumindest die Legende. In Wahrheit ist bei derart kleinen Wassermengen diese einwirkende Kraft so gering, dass sie nur unter Laborbedingungen nachweisbar wäre.)  720 Frühstück, Lesen. Inanspruchnahme der Kleiderreinigung. Nach der Ankündigung, dass in Auckland aufgrund der begrenzten Liegezeit nur private Landgänge möglich sein werden, Abholung des Passes von der Rezeption (der offenbar nur deshalb solange einbehalten wurde, damit den Passagieren das Verlieren verunmöglicht wird). Buffet, 1400 Bridgeturnier (2. Platz mit 63%). Bildbearbeitung, ZiB 2, 1830 Abendessen, Kabine.

Mi, 8.3.:

Vorbereitung des für heute Abend geplanten Spaziergangs. Sonnig bis leicht bewölkt, angenehm kühl (20° C, Meer 23° C). 720 Frühstück, Lesen. Vormittags erste Blicke auf die neuseeländischen Inseln. (Sie wurden 1769 von James Cook während seiner ersten Weltumseglung auf der Endeavour für die britische Krone in Besitz genommen. Die britische Flagge ist bis heute in die neuseeländische integriert. Ein neuer Entwurf von Friedrich Stowasser = Friedensreich Hundertwasser, der lange hier lebte, hat sich nicht durchgesetzt.) Mittagsbuffet. Photobearbeitung, Beobachtung der Hafenannäherung durch  den Hauraki Gulf / Tikapa Moana. Aufgrund der Hurrikanumschiffung halbtägige Verspätung bei der Ankunft um 1600 in Auckland / Tamaki Makaurau oder ākarana (auf Māori) in NEUSEELAND  / AOTEAROA (benannt nach dem Generalgouverneur von Indien Lord George Eden, Earl of Auckland), der größten Stadt des Landes, manchmal "Hauptstadt Polynesiens" genannt. Nach längerem Warten auf die Öffnung der Luken. 1645 an Land und zu Fuß zunächst auf der Queen's Street (Bankomatabhebung 20 NZL-$) hinüber zur Cathedral of St. Patrick & St. Joseph (Besichtigung) und weiter zum Sky Tower. Um 1730 hinauf (toller Rundblick). Danach (1800) weiter zur neugotischen anglikanischen Parish Church Saint Matthew-in-the-City (geschlossen). Hinunter zum Civic Theatre und zwischen Central Library und dem herabgekommenen Saint James Theatre auf den Aotea Square mit Statue of Sir Dove-Myer Robinson (jüdisch-atheistischer Langzeitbürgermeister) und Getriebe im Zusammenhang mit gerade erfolgendem Einlass zu einer Kulturveranstaltung in einer Art Zirkuszelt. Entlang der Auckland Town Hall (Rathaus) zur Cook Street. Über die Nelson Street mit ihrem Cycleway (wegweisender Fahrradhighway) und die Union Street in den Victoria Park / Waiatarau. Am Victory Convention Centre vorbei über Fußgängerübergang Jacob's Ladder Bridge (1915) in den Westhaven und weiter auf der Beaumont Street zur North Wharf mit Restaurantzeile. (Das gesamte Hafenviertel scheint - auch als Wohngegend - einen Aufschwung zu erleben.) 1945 Lagerbier und ausgezeichnetes Abendessen im the conservatory. Um 2100 vorbei am New Zealand Maritime Museum Hui Te Ananui a Tangaroa auf der Hobson Wharf (Außenbesichtigung) zurück auf die Queen's Wharf zum Schiff. Kabine 2130. 2330 Ablegen. Fazit Auckland: freundlich, lebendig, sehenswert. Auch die 53 Vulkane, auf denen die Stadt aufgebaut wurde, trüben das Lebensgefühl nicht. Überschwemmungsfolgen waren nicht mehr zu bemerken.

Do, 9.3.:

715 Frühstück, Arbeit am Itinerario. Sonnig, dann bewölkt. Temperaturen wie gestern. (In der Sonne bei gleicher Lufttemperatur heißer als in Mitteleuropa.) Ankunft in Tauranga um 930. 1015 Aussteigen auf den Kai (keine Pass- oder Visumkontrollen). Anheuern eines Inders mit 12-Personen-Van, der sich mit einer französischen Gruppe (zufällig mit Bridgepartner Thierry) rasch füllt. 1045 los Richtung Süden. Bei kurzem Tankstellenstopp in Paengaroa Beschädigung des Fahrzeugs durch zu rasches Einlenken an einer Engstelle zwischen Zapfsäulen und Tankstellengebäude. Weiterfahrt ohne Probleme möglich, auch keine Explosion durch die Ramponierung. 1200 Ankunft in Rotorua. Anderthalbstündige Besichtigung (zunächst mit Erklärungen durch eine tw. indigene Rangerin) des großflächigen geothermalen Feldes Te Puia Thermal Park im Whakarewarewa Valley. Der Park enthält auch ein Kiwi Conservation Centre, in dem der überraschend große Laufvogel in verdunkelten Räumen besichtigt werden kann. Im Maori Arts and Crafts Institute werden Schnitz- und Webereien in vollem Betrieb gezeigt, Boote und anderes ausgestellt und in einem Maori-Versammlungshaus (immer verziert mit Schnitzfiguren, die die Ahnen darstellen) der Kapa Haka-(=Reihen)tanz vorgeführt. Die Hauptattraktion sind brodelnde Schlammpools, Geysire (darunter der Pōhutu, der am höchsten aufschießende Geysir der südlichen Hemisphäre) und dampfende Steinfelder. Knapp vor 1400 zurück vorbei an weiteren Sulphur-Thermalfeldern am See Te Rotorua nui ā Kahumatamomoe in die Gouvernement Gardens. Kurzer Halt gegenüber dem eindrucksvollen ehemaligen Badehaus, das das Stadtmuseum beherbergt (Te Whare Taonga o Te Arawa). Beobachtung eines Bowls- (Long Bowling)-Wettkampfes, bei dem auf langen Rasenflächen bocciaähnlich Kugeln geschoben werden. (Der Sport hat es in die Commonwealth Games, aber nicht zu den Olympischen Spielen geschafft.) Vorbei am Polynesian Spa auf der Originalstrecke Richtung Schiff. Halt nach dem Lake Rotoiti an den Okere Falls des Kaituna Rivers (deren Fallhöhe den Krimmler Wasserfällen gleicht - wenn man sie mit 77 multipliziert). Hier wie auch sonst viele und sehr hohe Farngewächse. Weiterfahrt um 1500 bis Paengaroa. In der Partridge Lane von außen Besichtigung der Zespri Kiwi Farm, eine der zahlreichen Plantagen, in denen Kiwis (die in drei Sorten: grün, gold und rot gekühlt monatelang frisch gehalten werden können; auch "Chinesische Stachelbeere") zusammen mit Wein gezogen werden. Als dichter Windschutz umranden ca. 8 m hohe, heckenartig eng geschlossene Bäume die Pflanzungen. Danach direkt in den Hafen von Tauranga. Ende der Tour. Um 1550 zu Fuß zum Mount Maunganui Beach (Beobachtung der Surfer) und zurück aufs Schiff (1615). 1730 Ablegen. 1830 Abendessen, Kabine.

Fr, 10.3.:

720 Frühstück, Zunächst bewölkt, Temperaturen wie gestern. Anlegen in Ahuiri / Napier (benannt nach dem Oberbefehlshaber der Handelsgesellschaft British East India Company General Charles James Napier) in Hawke's Bay, einer der seismisch aktivsten Zonen der Erde (wie weite Teile der Nordinsel Neuseelands Teil des "Ring of Fire"), um 930. Nach der üblichen Suche der Ausstiegsluke (die auf der 4., 5., 6. oder 7. Ebene, backbords oder steuerbords, vorne oder hinten sein kann) knapp vor 1000 mit einem Shuttlebus in die Stadt (da, wie üblich, der kombinierte Fracht- und Kreuzfahrtshafen aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden darf). Ab 1030 zu Fuß durch die Stadt. Bei einsetzendem leichten Regen bei freiem Eintritt Besuch des MTG (für Museum, Theatre, Gallery) / Museum Hawke's Bay Tai Ahuriri mit Schwerpunkt auf dem verheerenden Erdbeben von 1931 (Stärke 7,8 auf der Momenten-Magnituden-Skala, unwissenschaftlich als "Richterskala" bezeichnet). Danach bei zunehmendem Sonnenschein Spaziergang durch das Art Deco Quater, das nach dem Beben erdbebensicher als stadtgestalterische Maßnahme verwirklicht wurde und der Stadt den vielleicht etwas zu weit gegriffenen Beinamen "Welthauptstadt des Art Deco" eingetragen hat (tentatives UNESCO-Weltkulturerbe). Besuch der Waiapu Cathedral of Saint John the Evangelist (Mischung aus abendländischer und indigener Kunst). Über den Memorial Square und den Clive Square vorbei an der Trinity Methodist Church und St. Patricks Parish auf die wenig attraktive Munroe Street bis zum National Aquarium of New Zealand / Te Whare Tangaroa o Aotearoa. (Die enge Beziehung der Neuseeländer, die zu einem hohen Prozentsatz Bootsbesitzer sind, zum Meer erklärt sich auch aus der Tatsache, dass es im ganzen Land keinen Punkt gibt, der weiter als 130 km von einer Küste entfernt liegt.) Besuch ab 1230 mit Pinguin-, Stingray- und Haifischfütterung. Um 1430 mit einem unvermutet erschienen Shuttlebus zurück in die Stadt. Zu Fuß in 20 Minuten auf den Gipfel des Mataruahou / Bluff Hill (104 Hm) mit Lookout Point. Während des Anstiegs Einsetzen eines heftigen Tropengewitterregens, der binnen weniger Minuten den nächsten Waschtag übernimmt. Sicht null, Unterstellen auf dem Pissoir (ohne Wasserspülung, geruchlos). Nach einiger Zeit Nachlassen der Niederschlagsstärke und nach teilweise Aufreißen der Wolken zumindest ein kurzer Blick auf das Schiff von oben. Wieder hinunter und langes Anstellen beim Shuttlebus für die Rückfahrt. Vor dem Schiff neuerliches Warten auf Einlass aus Sicherheitsgründen, da an einer der beiden Landungsbrücken ein Defekt mithilfe eines Krans behoben werden muss. 1645 Kabine. Trockenlegung, Itinerario. 1830 Abendessen und Ablegen, Kabine.

Sa, 11.3.:

In aller Früh um den südlichsten Punkt der neuseeländischen Nordinsel (Rocky Point) in die Cookstraße und vorbei am Pencarrow Lighthouse in die Wellington Harbour Bay. 635 Frühstück, Zunächst bewölkt, Temperaturen kühler als gestern (18° C), aber rasch sonnig mit baldiger Erwärmung. 700 Anlegen am Aotea Quay in Wellington City / Te Whanganui-a-Tara (über 200 000 Ew; südlichste Hauptstadt der Erde; benannt wie das gleichnamige Filet nach dem Feldmarschall und englischen Premierminister Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington, der auf seinem Pferd Copenhagen nicht nur 1815 Napoleon bei Waterloo besiegte, sondern 1828 auch in die Downing Street 10 ritt). Im shuttlebuspflichtigen Hafen um 750 Überstellung an der Wellington Railway Station vorbei zur Stadtinformation i-Site an der Rückseite des Michael Fowler Centres in der Wakefield Street. Von hier Fußrunde durch die Stadt. Zunächst auf der vergeblichen Suche nach dem Harbourside Market (Grund: er findet nur am Sonntag statt) über die Te Papa-Promenade zur Clyde Quay Wharf mit ihrem Jachthafen und schließlich weiter über die Cambridge- bzw. Kent Terrace (die gleiche Straße hat je nach Fahrtrichtung verschiedene Namen) zum National War Memorial Park / Pukeahu auf dem Parade Square mit dem dahinterliegenden Dominion Museum Building. Über die Tory Street zurück zum Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa, genannt "Our Place" (Eintritt frei), allerdings 50 Minuten vor seiner Öffnung um 1000. "As a courtesy" werden Toilettenbesuch (keine Geschlechtertrennung, die im politisch korrekten Neuseeland vermutlich zu jeweils 3 bis 7 unterschiedlichen Kabinenbezeichnungen führen würde) und sogar ein kurzfristiges Vordringen in den ersten Stock gestattet. Ab 930, beginnend beim Circa Theatre, entlang der erst Ende des 20. Jhdts. entwickelten und attraktiv gestalteten Waterfront mit Blicken auf das AON Centre Building, den Theaterkomplex des Michael Fowler Centre u. v. a. m. von der Taranaki Street Wharf zur Queens Wharf. Dort um 1000 Besuch des städtischen Wellington Museums / Te Waka Huia o Ngā Taonga Tuku Iho (= "der Behälter traditioneller Kostbarkeiten"; alle Museen gewähren freien Eintritt) mit einem Schwerpunkt auf der schlimmsten neuseeländischen Schiffskatastrophe, dem Wahine Disaster vom 10. 4. 1968, als bei einem Fährenunglück in der Bucht von Wellington im heftigsten jemals im Land gemessenen Sturm (bis 275 km/h) 53 Menschen (7,23%) starben. Um 1030 zur seit 1902 fahrenden Wellington Cable Car (die Bergfahrt um 6 NZL-$ zum ersten Mal mit Landeswährung bezahlt) zu den Kelburn Viewpoints (127 Hm). Ankunft um 1055. Kurzer Besuch im Cable Car Museum. Danach zu Fuß (teilweise durch den Wellington Botanical Garden ki Paekākā) bergab zum pittoresken Bolton Cemetery mit Gräbern aus dem 19. und frühen 20. Jhdt. mit dazugehöriger, eine kleine Ausstellung beinhaltender Chapel und weiter ins Regierungsviertel (Parliament House - dessen Belagerung durch QAnon-Anhänger und Impfgegner im Februar 2022 möglicherweise mit ein Grund für den Überlastungsrücktritt der beliebten Premierministerin Jacinda Ardern war - und - architektonisch auffällig 1969-1979 erbaut - der augrund seiner Form sogenannte Beehive mit Regierungsbüros). Hinüber zur möglicherweise schönsten Kirche des Landes, der hölzernen Old St. Paul's von 1866 (Architekt Frederick Thatcher - wiewohl nach England zurückgekehrt, wurde er nicht zu einem Vorfahren von Margaret Thatcher's Mann Denis). Über den Wellington Station Bus Interchange (Busbahnhof) an der Nordostseite der Railway Station zum Old Government Building (heute Victoria University - Law School), dem zweitgrößten (inzwischen möglicherweise im Ranking abgerutscht) Holzgebäude der Erde (von außen nicht als Timber Building erkennbar; verwendet wurde die heute geschützte, immergrüne Kauri- / Agathis-Konifere, der größte in Neuseeland heimische Baum). Davor Statue von Peter Fraser (Premier Minister während des 2. Weltkriegs, der Neuseeland 1947 in die Unabhängigkeit führte). Kurze Besichtigung. Ab 1200 vorbei am Supreme Court von The Terrace über Rolltreppen hinunter zum Lambton Square und nochmals in den Hafen in die Portrait Gallery. Danach ins One Red Dog, um die letzten 14 $ in ein Bier umzusetzen. Zum zweiten Shuttlebusstopp in der Brandon Street und nach Abarbeiten der Warteschlange zur Magnifica. 1330 am Schiff, 1350 im Schiff. Buffet. 1420 (20 Minuten verspätet) Ablegen in die Cookstraße am der Südinsel nördlich vorgelagerten Archipel vorbei Richtung Tasman Sea. Itinerarioarbeiten. 1830 Abendessen, Kabine. Fazit Wellington: wie Auckland (s. 8.3.). Fazit Neuseeland insgesamt: wie Auckland. (Er)lebenswert!

So, 12.3.:

In (wegen einiger Wellen im Morgengrauen fast) ruhiger Fahrt Richtung Südwesten entlang der beinahe unbesiedelten Westküste Neuseelands. Kühl (17° C), nur kurz sonnig. 730 Frühstück, Ö1, Lesen. Immer stärker bewölkt. Buffet, 1400 Bridgeturnier mit kargem Ergebnis. Ab 1600 bei Wind und Regen, beobachtet vom Vorderdeck auf Ebene 10, Cruisen im in der Südprovinz Southland gelegenen Milford Sound / Piopiotahi (benannt nach Milford Haven / Aberdaugleddau in Wales; im Fiordland National Park, dem größten Nationalpark Neuseelands, Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Te Wahipounamu.) Streng genommen handelt es sich nicht - oder nur an seinem Ende - um einen Sund, also ein vom Meer überschwemmtes Flusstal, sondern um einen durch Gletschereinwirkung entstandenen Fjord, wobei die Terminologie nicht immer einheitlich ist. (Es existieren noch weitere Begriffe für ähnliche Phänomene wie "Belt", "Inlet" etc.) Die von einem Lotsen unterstützte Einfahrt ist spektakulär. Der Fjord ist von relativ hohen Bergen (der Mitre Peak als höchster zählt 1692 Hm; die dahinter in der Pembroke Wilderness Area liegenden Gipfel sind über 2000 Hm hoch) umstanden, die aber nicht an den im Landesinneren liegenden höchsten Berg Neuseelands, den Aoraki / Mount Cook mit seinen großglocknernahen 3764 Hm, heranreichen. Rechts und links stürzen teilweise sehr hohe Wasserfälle herab, am Ende befindet sich eine kleine Ansiedlung mit Hafen und Flughafen. 1800 zurück im offenen Meer, Kurs westwärts. Aufwärmen, 1830 Abendessen (heute ausnahmsweise keine vom zahlreichen Servierpersonal durch Benutzen der Speiseschutzglocken als Tschinellen bzw. Klappern auf Teller mit Besteck und Absingen von "Happy Birthday" durchgeführte Geburtstagsfeier eines Gasts), Kabine. In der Nacht Zunahme von Wind und Wellen, da in ein Hochdruckgebiet eingefahren wird.

Mo, 13.3.:

Seetag. 1 Stunde Zeitverschiebung (nunmehr New Zealand Standard Time, UTC +12; militärisch Mike Time Zone). Leicht schaukelnd weiterhin durch das Tasman Basin (doch diesmal nicht wie gestern - allerdings nur im Traum - in einem während eines Erdbebens umstürzenden Haus durch das eindringende Wasser geweckt). Noch kühler als zuletzt (15° C), aber freundlicherer Himmel. Tagsüber großteils sonnig. 730 Frühstück, TV Pressestunde mit Fiskalratspräsident Christoph Badelt. Lesen. (Walsers Aufsätze beendet. Sie sind zu heterogen, um sie einheitlich zu beurteilen.) Buffet, 1400 mittelmäßig erfolgreiches Bridgeturnier. Wieder mehr als eine Tagesreise vom Land entfernt Vogelbegleitung. Lesen. 1830 Abendessen, Kabine.

Di, 14.3.:

Seetag. 1 Stunde Zeitverschiebung (nunmehr Australian Eastern Daylight Time, UTC +11; militärisch Lima Time Zone). In ruhiger Fahrt Richtung Australien. Bewölkt, 17° C, nachmittags leichter Regen. Ö1 Punkt Eins über die Personalisierung der Politik. 725 Frühstück, Lesen. Buffet. 1400 erfolgloses Bridge. Kabine (Photobearbeitung: Einspielen weiterer 738 Photos). 1830 Abendessen (heute wieder einer der wenigen eleganten Abende, an denen die Vorhänge vor den Bullaugenfenstern des Restaurants, die die Wellen größer erscheinen lassen, als sie sind, herabgelassen werden - offenbar, um sich ganz auf die Kleider der Damen konzentrieren zu können, die aber nur das halten, was man sich vom sonstigen Anblick versprechen konnte). Kabine.

Mi, 15.3.:

630 Anlegen in Hobart / nipaluna (benannt nach dem britischen Gouverneur von Madras, Robert Hobart, 4. Earl of Buckinghamshire) auf Tasmanien / lutruwita (AUSTRALIEN; benannt nach dem holländischen Seefahrer Abel Janszoon Tasman, der 1642 die Insel, ohne sie als solche zu erkennen, bei einer Australienumrundung als erster Europäer betrat und am Jahresende auch Neuseeland und später die Tonga- und die Fidschi-Inseln entdeckte). Wie auch in Neuseeland Ruderer in Hafennähe. Die Stadt beherbergt die größte Quäkerschule der südlichen Hemisphäre. (Es besteht kein Zusammenhang mit der Ruderei.) 645 Frühstück. Überfliegen der neuen Exkursionsunterlagen für den Reiseabschnitt Sydney bis Bali. 800 Treffpunkt Ametista Lounge für einen inkludierten Ausflug. Nach relativ flotten Einreiseprozeduren 840 Bus. Warten auf die weniger flotten Teilnehmer. 900 Abfahrt. Mit Blickkontakt zur Fußgängerbrücke Bridge of Rememberence auf der Straße Nr. 1 (Midland Highway) nach Norden, vorbei an der Pferderennbahn Elwick Racecourse, über die (noch alte) Bridgewater Bridge über den Derwant River mit Sichtungen schwarzer Schwäne (jene, die Karl R. Popper, der einige Zeit in Neuseeland lebte, für sein Falsifikationsbeispiel heranzog) ca. 25 km trotz verpasster Ausfahrt nach Brighton in den (Gnaden)zoo Bonorong Wildlife Sanctuary. Dort 70minütige Besichtigung von Echidnas (Ameisenigel), Wombats (höhlengrabende Beutelsäuger), Tasmanian Devils (Raubbeutler), Kängurus (Diprotodontiae), Emus, einheimischen Vogelarten und Reptilien etc. und eines kleinen Tierspitals, dessen veterinärmedizinischen Bemühungen (auch kleine Operationen) man von außen durch eine Glasscheibe beobachten kann (wenn sie denn gerade stattfinden). Um 1100 auf derselben Strecke, zum Schluss mit Blick auf Cenotaph (Kriegsmahnmal), wieder zurück. 1130 Ende der Tour, allein zu Fuß weiter. Vom Hafen, vorbei an den Monumenten Memorial to Founding of Hobart und Footsteps Towards Freedom in das/die allein schon durch sein/ihr Gebäude interessante Museum and Art Gallery, das im ehemaligen, zum Hafen gehörenden Queen's Whare House untergebracht ist (Mischung aus Kunst-, Natur, historischen Objekten, u. a. wird der 1936 ausgestorbene tasmanische Tiger Thylacine / Beutelwolf thematisiert). Sicherheitshalber Abheben von 40 australischen $. Um 1230 weiter zur Hope & Anchor Taverne (der ältesten Hobarts; kurzer Blick ins Innere) und auf der Argyle Street zum Brunswick Hotel, von dem allerdings nur mehr die Vorderfront steht. Weiter zur katholischen, turmlosen St. Mary's Cathedral (Besichtigung) mit angeschlossener Mädchenschule St. Mary's College. Ab 1315 über die Murray Street hinunter zum Hadley's Hotel (kurzer Blick ins Innere) und der gegenüberliegenden anglikanischen St. David's Cathedral (Besichtigung). Weiter durch das Regierungsviertel (Treasury, Parliament of Tasmania) zum Salamanca Place. Der dortige Salamanca Fruit Market entpuppt sich als Supermarkt, immerhin findet jeden Samstag ein echter Markttag statt. Anheuern eines indischen Taxifahrers und mit diesem von hier ab 1400 in einer halben Stunde auf den Mount Wellington / kunanyi (1271 Hm). Besteigung des Gipfels (vom Parkplatz 2,5 Minuten mit Schlüsselstelle ganz am Schluss) und Genießen der spektakulären Aussicht auf Hobart in seiner phantastischen Lage (umgeben von Wasser und Grün). Um 1445 hinunter zur Cascade Brewery und zur Cascade Female Factory (ein ehemaliges Gefängnis für deportierte weibliche Sträflinge), als einer der Australian Convict Sites UNESCO-Weltkulturerbe. (Australien war ja überhaupt eine Sträflingskolonie, wovon man aber heute nur noch selten etwas merkt.) Besichtigung, danach mit dem Taxi wieder zum Salamanca Place. Nunmehr (ab 1540) Bummeln über die Waterfront Richtung Schiff. Bier im Tasmania Mures an der Franklin Wharf. 1650 auf dem Weg kurz in das University of Tasmania Centre of Arts (Exponate im Hof, sonst geschlossen.) 1730 Kabine. Upload. 1830 Abendessen. Kabine. 1900 Ablegen Richtung Norden. Fazit Hobart: Schließt nahtlos an Neuseeland an.

Do, 16.3.:

Seetag. In ruhigem Meer nordwärts. Angenehm kühl (19° C), leicht bewölkt. Kräftige Tageserwärmung. 730 Frühstück. Nachhören des Audio Guides der Cascade Female Factory über den mitgegebenen QR-Code. Klärung einiger Routenänderungen (aufgrund der durch Zyklon Judy verursachten Verwüstungen kann Port Vila in VANUATU nicht angefahren werden, stattdessen Halt in Nouméa, statt Maré ein Seetag mehr). Buffet, 1400 erfolgloses Bridge. Kabine (Photos). 1830 Abendessen. Kabine (Lesen).

Fr, 17.3.:

530 Anlegen in Sydney (im Bundesstaat New South Wales, benannt nach dem britischen Innenminister Thomas Townshend, 1. Viscount Sydney; fast 5 Mio Ew., größte Stadt Ozeaniens) im rechten Winkel zum Nahverkehrshafen Circular Quay schräg gegenüber dem Sydney Opera House (UNESCO-Weltnaturerbe). Fast ununterbrochene Betriebsamkeit (Fährverkehr, der zwischen Schiff und Oper hindurchfährt). 600 Frühstück. 700 ohne Kontrollen von Bord. Bummeln um die Anlegestelle mit Blick auf Oper und Hafenbrücke. Schon der erste Eindruck von Sydney ist großartig. Um das Fazit vorwegzunehmen: diese Stadt toppt alles (oder doch das meiste), was bisher an Urbanem geboten wurde (und das war - s. o. - auch nicht schlecht). Über Gassen und Stufen auf den Fußgängerbereich der Sydney Harbour Bridge mit guter Aussicht. Für eine Toilettenpause nochmals aufs Schiff und dann am ältesten Pub der Stadt (Fortune of War; Blick ins Innere) vorbei zum Circular Quay. In der Customs House Library (beherbergt die Sydney-Stadtinformation) bei gutem Internet Online Banking. Weiter über die Loftus Street bei freiem Eintritt ins Museum of Sydney, in dem - teilweise gelungen - im neu gestalteten Gebäude von Australiens erstem Gouvernment House mit Mitteln der modernen Kunst (auch zahlreichen Schulklassen) Stadtbezogenes vermittelt werden soll. Danach durch die kewgardenmäßig gestalteten Royal Botanical Gardens zu den Denkmälern für Captain Arthur Phillip (erster Gouverneur von New South Wales) und William Shakespeare (ohne Sydneybezug; er verpasste durch den Fluch der frühen Geburt die Stadtgründung um knappe 172 Jahre). Vorbei an der Mitchell Library und der gut frequentierten State Library, dem bis zur Unsichtbarkeit eingerüsteten Parliament House of New South Wales und der Reserve Bank of Australia zum Hyde Park Barracks Museum (einem weiteren, durch interessante, automatisch umschaltende Audioguides sehr lohnenden UNESCO-Weltkulturerbe-Convict Site, in dem 650 Häftlinge untergebracht waren). Danach Besichtigung der daneben liegenden St. Mary's Cathedral, in der gerade ein Gottesdienst mit vielen Schulklassen und Bischofsbeteiligung zu Ende geht (vermutlich wegen des St. Patrick's Day). Durch den Hyde Park (früher eine Pferderennbahn) zum und ab 1200 ins wenig beeindruckende/n naturkundliche/n Australian Museum (allerdings unter Auslassung der Blockbuster-Sonderschau Sharks). Weiter zur Sydney Central Railway Station. Durch sie hindurch und über den Broadway, vorbei an den begrünten One Central Park Towers zur Wattle Street. Auf dieser, vorbei am Wentworth Sporting Complex, zum (alten) Sydney Fish Market (der neue wird gerade in unmittelbarer Nachbarschaft errichtet) im Stadtteil Pyrmont. Um 1400 Bier und Cheesecake im The Boat Shed. Gesättigt über die Pyrmont Bridge Road in den rundum adrett gestalteten Darling Harbour zum Australian National Maritime Museum. Bei einer Umrundung Außenbesichtigung der drei bekanntesten Schiffe: HMAS Onslow (ein U-Boot), HMAS Advance (ein altes Segelschiff) und James Craig (ein restauriertes Segelschiff, das v. a. an Wochenenden gebucht werden kann). Über die Pyrmont Bridge zum Sea Life Sydney Aquarium. In dessen Gift Shop und illegal kurz von hinten zu den Becken. Danach über Stufen und durch das Hyatt Regency-Hotel zur Market Street und auf ihr, vorbei an den Türmen Westfield Sydney Central Plaza und dem Sydney Tower (dem mit 309 m höchsten Gebäude der Stadt), zur Elizabeth Street. Nach der Great Synagoge (geschlossen) rechts ab und über Castlereagh Street und Pitt Street (Fußgängerzone) durch die Sydney Arcade auf die King Street bis zum beeindruckenden Gebäude des Grace Hotels. Auf der York Street bis zum AWA Tower, dann nach rechts zu den neben Fähre und Bus wichtigsten ÖPNV-mitteln Straßenbahn Abk. L (Light Rail; eine Station) und moderner, fahrerloser, mit Visakarte direkt zugänglicher U-Bahn Abk. T (Metro Train, erstes U-Bahnnetz Ozeaniens; eine Station zurück zum Fährhafen). Um 1640 ins Museum of Contemporary Art (für dessen Besuch eher die Nähe und der freie Eintritt als der Inhalt entscheidend waren), danach noch kurz vor Torschluss ins kleine The Rocks Discovery Museum in Schiffsnähe. Bereits heftiges St. Patrick-Getriebe grün gekleideter junger Menschen, das im Laufe des Abends immer stärker wird. 1730 Kabine. Im Buffet der Dehydrierung entgegenwirkende Limonade, 1830 Abendessen. Kabine (Arbeit am Itinerario). 2100 Feuerwerk hinter der Oper.

Sa, 18.3.:

620 Frühstück. Wie gestern angenehme, trockene Wärme bis 28° C. Durchgehend Sonnenschein. 730 Treffpunkt für die inkludierte Sydney-Exkursion beim Bus vor dem Terminal. Kurze Rundfahrt durch The Rocks, den ältesten Stadtteil Sydneys, dann zum vom Dänen Jørn Utzon (der sich allerdings mit der Regierung von New South Wales zerstritt und später zu alt war, um sein Werk jemals in fertigem Zustand zu sehen) entworfenen Sydney Opera House (184 m x 118 m, 67 m hoch; Eröffnung 1973 durch Queen Elizabeth II). Dort interessante, über einstündige Führung innen (weniger eindrucksvoll) und außen (sehr eindrucksvoll). Genauere Besichtigung der beiden größten Veranstaltungsräume (von sechs) Joan Sutherland Theatre (1500 Plätze; Vorhang und Bühnentechnik aus Österreich: Fa. Waagner Biro) und Concert Hall (2700 Plätze; auch neben und hinter dem Orchester) und des Daches, das mit ca. 900 000 wasserabweisenden schwedischen Fliesen, die zu 98% noch im Originalzustand vorhanden sind, gedeckt ist. Um 1000 weiter in die Farm Cove zum Aussichtsplatz Mrs. Macquarie's Point / Yurong und Mrs. Macquarie's Chair, einer Steinstufensitzgelegenheit für die Gattin von Lachlan Macquarie (jenes Gouverneurs von NSW, der die Sträflingskolonie zu einer lebenswerten Gesellschaft umgeformt hat). Um 1030 weiter, vorbei am Militärhafen Potts Point (alle U-Boote tragen einen Bumerang als Symbol des Zurückkehrens - in diesem Fall an die Oberfläche -, alle Schiffe ein Känguru, das sich wie ein Emu nur vorwärts bewegen kann, als Symbol für das Motto: "Nie zurück!"), der Art Gallery of New South Wales mit Blickkontakt zu den außen aufgestellten - v. a. modernen -  Objekten, Rushcutter's Bay, Double Bay (als Reichengegend "Double Pay" genannt) und Rose Bay mit ihren Jachthäfen und einer Wasserflugzeugbasis (seinerzeit dem ersten internationalen Flughafen Sydneys) auf die Halbinsel Vaucluse mit der Kincoppal Rose Bay School of the Sacred Heart (einer der teuersten Privatschulen des Landes; mit Blick über das Meer auf die Stadt; ab Gymnasium nur noch für Mädchen). Stopp am Gap Park, der einen Blick auf die relativ schmale Hafeneinfahrt ermöglicht. Die malerischen Klippen attrahieren Touristen und Selbstmörder. (Es existieren Telephone mit Hilfsangeboten und ein Gedenkstein für Donald Taylor Richie, einem langjährigen Anrainer, der im Laufe der Jahrzehnte Hunderte Suizidanten ins Leben zurückführte, indem er sie anredete und in sein Haus einlud.) Weiter vorbei am Macquarie Lighthouse und dem nahen South Head General Cemetery mit Meerblick (und Seniorenheim als Wartezimmer gleich daneben) zum betriebsamen Bondi Beach (an dem die älteste Surfschule der Erde steht) mit Bondi Park. Besichtigung. (Der Strand ist Ziel eines ca. 14 km langen, hügeligen Laufes aus der Stadt. Sieg im Schätzwettbewerb der Rekordzeit mit 38 min; in Wirklichkeit 40 min.) Um 1210 weiter über den Stadtteil Paddington (mit Paddington Markets), den Darling Harbour streifend über den Stadtteil The Cutaway zurück zum Overseas Passenger Terminal. 1245 Ende der Tour. Zu Fuß über die Argyle Street um 1300 in das Pub der Lord Nelson Brewery and Hotel (ältestes, noch betriebenes Hotel Sydneys; Bier und Süßkartoffelchips). Danach ins House Museum Susannah Place (einstiges Lebensmittelgeschäft irischer Immigranten; geschlossen, daher "Besichtigung" nur durch die Fenster). Bummeln durch The Rocks. Auffällig viele Hochzeiten (z. B. in der Garrison Church an der Argyle Street) und Straßenfeste. Auf das Schiff, dort Kaffee auf der Heckterrasse von Deck 13. Beobachtung der ohne Unterbrechung ein- und auslaufenden Fähren und Schiffe (darunter der James Craig) vor dem unglaublichen Panorama der Stadtteile (mit dem Vergnügungsareal Luna Park) jenseits des unter der Harbour Bridge mündenden Parramatta River, der auch (unsichtbar) von der Autobahn M1 unterquert wird, (zahlreicher) Halbinseln, (weniger) Inseln, The Rocks, dem Sydney Opera House, dem Circular Quay, den Hochhäusern der City usw. Kurzum: Eine schönere Stadt gibt es nicht. (Venedig spielt in einer eigenen Liga ohne Konkurrenten.) 1600 Kabine, 1800 Ablegen mit dramatischer musikalischer Untermalung. 1830 Abendessen, Kabine.

So, 19.3.:

Seetag. Leicht bewölkt bis sonnig, warm (25°+ C), ruhige See (27° C). 730 Frühstück. Vorbereitung auf die neue Destination. Itinerario, Wäsche waschen, Lesen. Buffet, 1400 Bridgeturnier auf der Durststrecke. Kabine. 1830 Abendessen. Kabine.

Mo, 20.3.:

Seetag. Leicht bewölkt bis sonnig, Temperaturen wie gestern. Weiter in ruhiger Fahrt - inzwischen in der Coral Sea - Richtung Melanesien. 730 Frühstück. Photos, Lesen. Buffet, 1400 Bridgeturnier. Kabine (Photos, Lesen). 1830 Abendessen. Kabine.

Di, 21.3.:

Herbstbeginn. In der Nacht Rückkehr in die Tropen. Meist sonnig, warm (25° C), aber durch leichten Wind im Schatten immer erträglich. 700 verfrühtes Anlegen in Nouméa (Neukaledonien - ein Überseegebiet von FRANKREICH, das von James Cook im Hinblick auf Schottland so benannt wurde; als Collectivité sui generis nicht Teil der EU und von den Einheimischen Kanaky genannt) in der Baie de la Grande Rade auf der Hauptinsel Grand Terre (shuttlebuspflichtiger Industriehafen; Neukaledonien ist nach Kanada und Russland der weltdrittgrößte Nickelproduzent). 715 Frühstück. 915 Treffpunkt für eine Exkursion, um 925 mit dem Bus in 20 Minuten auf die Halbinsel Tina an der Baie de Magenta in das von Renzo Piano entworfene, 1998 eröffnete Centre Culturel Tjibaou, das der einheimischen Kultur des Volkes der Kanak gewidmet ist. Besichtigung des in einem Park mit Meerblick liegenden Freilichtmuseums und der Exponate im Kulturzentrum selbst mit Führung (Gebäude und Inhalt eindrucksvoll). Ab 1145 mit dem Bus, diesmal entlang der Küste, zurück. Vorbei am Regionalflughafen Nouméa Magenta Airport zu den Stränden Plage de l'Anse Vata und Playa de la Baie des Citrons. Ein Aussteigen dort wird vom neukaledonischen Bus mit Hinweis auf versicherungstechnische Gründe abgelehnt. (Die Strände wären allerdings aufgrund einer rezenten tödlichen Haiattacke auf einen Touristen am Nachbarstrand mit nachfolgender Panik gesperrt gewesen: 22 der 30 gefährlichen Haiarten leben vor Neukaledonien. So bedauerlich also der entgangene, geplante Schnorchelausflug ist, wäre es - zumindest nach Meinung einiger - wohl noch bedauerlicher, vom Hai gefressen worden zu sein.) Zurück im Hafen um 1245. Sofort mit dem Shuttlebus wieder in die Stadt (zum Gare maritime). Zu Fuß zwei Blöcke ins Zentrum zur Place des Cocotiers mit dem Rathaus Mairie de Nouméa und - auf der Place de la Paix / Koo Wè Joka - dem Monument für das (wie schon die Matignon-Verträge 1936, die mehr Rechte für Arbeitnehmer brachten) in einem Pariser Hotel geschlossene Matignon-Abkommen, das die Befriedung des Konfliktes zwischen aufständischen Independantisten und Kolonialmacht brachte. (Das Denkmal zeigt den Handschlag zwischen den beiden Protagonisten Jean-Marie Tjibaou und Jacques Lafleur; das Folge-Abkommen von Nouméa enthielt z. B. die Errichtung des am Vormittag besuchten Centre Culturel.) Dahinter der Springbrunnen Fontaine Céleste (Nullpunkt der neukaledonischen Entfernungsberechnungen). Besuch des am langen, in vier Teile gegliederten Platz liegenden Musée de la Ville. Danach zur neugotischen Cathédrale Saint Joseph (wegen Renovierung geschlossen). Weiter zum Musée de la Nouvelle-Calédonie (von außen komplett einsehbar, da inzwischen bis auf einige Mauern abgerissen) und zum Markt Halles du Marché de Nouméa (geschlossen). Von der Baie de la Moselle mit einem öffentlichen Bus (legales Schwarzfahren, da dem Fahrer der durch Fremdwährung entstehende Aufwand nicht geheuer ist und Kreditkartenzahlung nicht möglich ist) zur Église du Voeu (Besichtigung). Mit einem zufällig auf den Parkplatz fahrenden Taxi mittels Eurozahlung (Landeswährung wie in Tahiti Franc pacifique; 100 CFP = ca. 0,84 €) zum Chateau Hagen (einer kolonialen Villa, jetzt Kulturzentrum) und, vorbei an der Église Saint Jean Baptiste zurück zum Shuttlebus. Mit diesem durch den Hafen zum Schiff (1500). Imbiss im Buffet, Kabine. 1800 Abfahrt, 1830 Abendessen (vorbehaltlich möglicher Gedächtnisschwäche auch nach fast drei Viertel der Reisezeit noch kein Gericht doppelt), Kabine.

Mi, 22.3.:

Doch kein zusätzlicher Seetag augrund der Cancellung von Vanuatu, sondern um 715 Ankern vor Lifou (einer der neukaledonischen Loyalitätsinseln; benannt nach dem britischen Schiff Loyalty) in der Baie de Santal. Wetter wie gestern. 710 Frühstück, 800 lesend im Royal Theatre Warten auf die Tenderbootüberfahrt. (Es herrscht ein reger Handel mit den nach dem First come first serve-Prinzip zugeteilten Bootstickets, da früher Kommende oft mehr Tickets ordern, als sie oder ihr Anhang verbrauchen, und diese dann weitergeben: Boot 16 konnte auf diese Weise auf Boot 5 verbessert werden.) 900 im selben Tenderboot wie der Kapitän, der sich eine kurze Auszeit nimmt und - zu Recht - spontanen Applaus erntet, an Land zum Wetr Tourist Spot. Zu Fuß eine kurze, malerische Strecke mit dichter Vegetation und Schmetterlingstänzen nach Südwesten, vorbei an einem 2 € einkassierenden Wegelagerer, und in wenigen Minuten ca. 30 Hm die Klippe hinauf zur Église Notre Dame de Lourdes á Meketrepun. Besichtigung und Genießen der Aussicht. Der Plan, auf dem Rückweg links in das Schnorchelparadies Baie de Jinek abzuzweigen, scheitert an der ohne Hinweistafel geschlossenen (angeblich privaten) Straße. (Laut den Tiefen des Internets werden aus Naturschutzgründen täglich vormittags und nachmittags nur noch je 100 Personen vorgelassen, was ja in Ordnung wäre, wenn man es wüsste. Auch die hätten allerdings die Absperrung kaum überwinden können.) Daher in die Gegenrichtung (einige traditionelle Hütten sichtend) nach Nordosten bis Easo. Unmittelbar nach der Église d'Easo (verschlossen) die Wiese links hinauf zum Eingang der spektakulären Lue Jajinyi-Höhle (in manchen Karten Easo Cave genannt). Nach Entrichtung von australischen 10 $ kurz durch den Wald und dann steil (wie in die Unterwelt) in einen Schlund hinab, der in einer von einer Glühbirne notdürftig erhellten Grotte endet. Dort (nicht genutzte) Bademöglichkeit im türkisen Frischwasserpool (hinein: Sprung, heraus: mittels eines Seils). Danach zurück zum Pier (Strände links und rechts davon) und zum Baden und Schnorcheln an den nordöstlichsten Teil der Plage d'Easo. Schöner Badeplatz, wenig Unterwasserwelt (wegen mittelstarkem Wind und Wellengang allerdings keine weiten Schwimmtouren). Danach ein zweiter Versuch näher zur Pier. Hier einige sehr kleine, bunte Fische. Um 1300 zur Jetty und mit dem Tenderboot zum Schiff. Mittagessen auf der Heckterrasse Deck 13 vor dem malerischen Panorama der Baie d'Easo. Kabine (Ausruhen, Waschen, Itinerario, Ö1). 1830 Abendessen, 1900 Lichten der Anker. Kabine. Fazit Neukaledonien: Schöne Inseln, aber wohl nicht immer an den besten Stellen gewesen.

Do, 23.3.:

Seetag. In ruhiger Fahrt aus dem Gebiet mit dem nach dem australischen zweitgrößten Barrier Reef (1 500 km) und mit 23 500 km² der größten Lagunenfläche der Erde (jener zwischen Riff und Ufer) Richtung Nordwesten. Immer wärmer (26° C, Meer 30° C), bewölkt bis sonnig. 730 Frühstück, Lesen. Mittagsbuffet, 1400 Bridgeturnier (2. Platz mit 64%). Kabine. Lesen. (Menasse beendet: Fast noch gelungener und unterhaltsamer als der erste Teil der geplanten EU-Trilogie Die Hauptstadt. Virtuos unfallfreie Verknüpfung des Personals. Die Abläufe und viele Details der EU-Maschinerie bzw. -menagerie sind so genau beschrieben, dass man sich kaum vorstellen kann, dass sie der Wirklichkeit nicht entsprechen. Die letzten Seiten wirken jedoch so, als hätten knapp vor "Redaktionsschluss" geschwind noch zwei weitere Themen - Pandemie und Mittelmeerflüchtlinge - verarbeitet werden müssen. Nicht alle Handlungsfäden wirken - möglicherweise beabsichtigt - abgeschlossen.) Photobearbeitung. 1830 Abendessen, Kabine.

Fr, 24.3.:

Seetag. 1 Stunde Zeitverschiebung (nunmehr Papua New Guinea Time bzw. Australian Eastern Standard Time AEST, UTC +10; militärisch Kilo Time Zone). Weiterhin ruhige Fahrt an der Grenze zwischen Coral Sea und Solomon Sea Richtung Malaiischer Archipel. Wetter ähnlich gestern (Luft 27° C, Meer 31° ), etwas mehr Bewölkung und feuchtere Luft. 730 Frühstück, Photos, Lesen (Robert Walser, Bedenkliche Geschichten: ähnlich den Aufsätzen Kurzprosa in unterschiedlichen Ausprägungsformen; aus derselben Zeit - 1906 bis 1912 -, aber aus dem Nachlass editiert). Mittagsbuffet, 1400 Bridgeturnier (2. Platz mit 54%). Kabine (Musik, Lesen). 1830 Abendessen, Kabine.

Sa, 25.3.:

730 Frühstück, 830 Anlegen während eines tropischen Gewitters mit Starkregen in Provinzhauptstadt Alotau (PAPUA NEUGUINEA) in der Milne Bay (Solomon Sea) auf Neuguinea (Ostteil; der nach Grönland zweitgrößten Insel der Erde, deren Westteil seit 1963 unter indonesischer Kontrolle ist; benannt vom spanischen Seefahrer Íñigo Ortiz de Retez in Erinnerung an Guinea). Die Stadt ist (wie alle Städte Grönlands) nur zu Fuß, aus der Luft oder über das Meer erreichbar. (Die Hundeschlittenoption wird in Papua nicht genützt.) 930 nach Ausfüllen eines Einreisefragebogens, den aber später niemanden interessiert, von Bord. In der großen, offenen und fast leeren Ankunftshalle wilde Begrüßungstänze der Papua. Nach wie vor strömender Regen. Bei dessen Nachlassen um 1000 zu Fuß entlang der Küstenstraße in die Sanderson Bay (kleiner, überdachter Fähr- und Transporthafen). Warten. Inzwischen Gespräch mit einigen 8- bis 14-Jährigen, die am Samstag keine Schule haben, über das Schiff, die Unterschiede zwischen Papua und Österreich und das Unterrichtsfach "Philosophie". Weiter direkt zum pittoresken Alotau Market hinter der Bus Station. Rundgang. Danach nach kurzem Abwarten einer heftigeren Regenphase im "Busbahnhof" zur nahen Cathedral of the Sacred Heart of Jesus, einer interessanten Mischung aus Kitsch und Lokalkolorit mit einem aus einem Plastiksessel, einem Tuch und einem Betschemel selbst gebastelten Beichtstuhl und einem MSC-Glasfenster (dessen Buchstaben allerdings für eine katholische Ordenskongregation stehen: Missionarii Sacratissimi Cordis = lat. für Missionare des Heiligen Herzens). Abwarten eines Regengusses. Dann auf demselben Weg zurück, kurzer Halt beim Battle of Milne Bay Monument im Alotau War Memorial Park und trotz immer heftigeren Regens in einem Zug zum Schiff (1300). Trockenlegen und Umziehen. Kurz ins Buffet, danach ins Royal Theatre als Treffpunkt für eine Nachmittagsexkursion. Inzwischen kein Regen mehr. Ab 1400 mit einem Kleinbus auf dem Charles Abel Highway westwärts, vorbei am Gurney Airport, bis Sineada. Dort Abzweigung nach Südosten zum zu Gabugabuna gehörenden, im Wald und am Meer liegenden Ort Numamagha (1445). Einstündiger Rundgang über einen Memorial-Pfad mit Kriegsrelikten und Gräbern aus dem Pazifikkrieg zwischen Australien / Papua (das es als Staat damals noch nicht gegeben hat, da es seine Unabhängigkeit erst 1975 erhielt) und Japan, das Meeresufer durch den Wald zurück zum Dorf. Besichtigung sowie Tanz-, Musikdarbietungen und Vorführung eines Kampfes zwischen zwei 5er-Kanus der Dorfbevölkerung. Auf dem Rückweg, vorbei am Giligili Prison, kurzer Halt Battle of Milne Bay Monument. 1630 Einchecken im Schiff vor dem Hintergrund der Papuatrommeln und Kriegsrufe. Itinerario. 1830 Abfahrt und Abendessen, Kabine. Fazit Papua: Bei sehr freundlicher Bevölkerung in diesem Eck dennoch nur bedingt attraktiv. Es wird deutlich, dass hier nicht so viel Geld zur Verfügung steht wie in den französischen Überseegebieten. Das "eigentliche" Papua findet man wohl eher im Landesinneren.

So, 26.3.:

Sommerzeit in Österreich (daher nunmehr UTC +2). Seetag. Bei gutem Wetter (28° C, Meer 31° C) und ruhiger See, begleitet von Fregattvögeln, durch die Coral Sea Richtung Australien. 720 Frühstück, Photobearbeitung. Um 1000 in die Ametista Lounge (Australien-Immigrationskontrolle, die an Bord stattfindet), danach in das Theater zu einem Vortrag über die Geschichte der Sklaverei. Buffet, Lesen (Walser beendet. Manche dieser Texte hat er wohl mit Bedacht nicht in die Aufsätze aufgenommen, andere wieder bieten im Ton und inhaltlich Unerwartetes). 1400 Bridgeturnier (3. Platz mit 60%). Kabine (Photos, Emails). 1830 Abendessen, Kabine (Ausbessern einiger Flüchtigkeitsfehler im Itinerario).

Mo, 27.3.:

650 Frühstück, 700 unter Beobachtung von riesigen Vogelschwärmen Anlegen an der Trinity Wharf  (Cairns Cruise Liner Terminal) in der Stadt Cairns (AUSTRALIEN; benannt nach ihrem Gründer Sir William Wellington Cairns, Gouverneur des Bundesstaates Queensland). Großteils sonnig. Warm, aber nicht über die Maßen (immer die des Berichterstatters) heiß. Um 830 von Bord zu einem Ausflug zum etwa 2300 km langen, aus zahllosen einzelnen Riffen bestehende Great Barrier Reef (UNESCO-Weltkulturerbe). Zu Fuß am Meer entlang zur Marlin Jetty Cairns (der Anlegestelle des riesigen Katamaranbootes von reefmagic.com.au mit über 2-300 Passagiere Fassungsvermögen). Ab 930 nach langwierigem Click Counting der Gäste (deren einige trotz gegenteiliger Anweisung den Standort wechseln) in 90 Minuten mit in sehr schnellem, australischen Englisch vorgetragenen informativen Kommentaren (ignorante, englischunkundige Franzosen erschweren trotz Ermahnungen durch laute Dauergespräche das Verständnis zusätzlich) zur offenen, zweigeschoßigen Reef Magic Ponton (enthält alle Facilities, eine kleine meeresbiologische Station, ein Buffet - Ochre Restaurant -, eine Bar, eine Station zur Bearbeitung von Digitalphotos, eine Dusche und Aus-/Ab-/Zugänge ins Meer und zu Ausflugsschiffen) am Moore Reef. Das an der Plattform festgemachte Schiff kann die ganze Zeit (Aufenthalt viereinhalb Stunden) über betreten werden. Nach Ausfassen eines quallensicheren textilen Ganzkörperanzuges insgesamt drei Schnorchelgänge (auch geführte Touren oder Scuba Diving wären gegen Aufpreis möglich gewesen) in einem durch Bojen abgesteckten, weitläufigen Schnorchelgarten mit phantastischer Unterwasserwelt (lebende Korallen, Fische von unterschiedlicher Größe und Farbe). Kaum Wellen und auch sonst keine Gefahren. Zwischendurch ca. 20minütige Fahrt mit einem Glasbodenboot. Mittagessen am Buffet. Fischfütterung mit meeresbiologischen Erläuterungen (die Menschenfütterung verlief weniger zivilisiert). 1330 ca. 20minütige Fahrt mit einem Semi Sub(mersible; einem schmalen, verglasten U-Boot, dessen Oberteil aus dem Wasser ragt) durch die umliegende Coral Sea. Kaffee. (Alle angeführten Aktivitäten sind inkludiert.) Um 1530, wieder nach mühseligem Abzählen, Rückfahrt mit Aerophon-Vorführungen (Didgeridoo) inklusive Tierstimmenimitationen. Nachmittägliches Käse- und Crackerangebot. Fazit Great Barrier Reef: Unvergesslich. Nach der Ankunft im Hafen von Cairns in der letzten halben Stunde des Aufenthalts Stadtrundgang (nicht mehr als eine kleine Verlängerung des Direktweges; Fogarty Park, Esplanade, Spence Street vorbei am Cairns Zoom and Wildlife Dome, Lake Street mit Cairns Corporate Tower und Blick auf Cairns Convention Centre). 1830 Abendessen, Kabine.

Di, 28.3.:

Seetag. Im Gebiet des Great Barrier Reefs (in der Früh Blick auf Lizard Island mit vorgelagerter - bereits umbenannter? -  Prince Charles Island / Osprey Island und durch den Howick Group National Park) bei ruhiger See und sonnigem Wetter (28° C, Meer 31° C), immer wieder in oder neben türkisem Wasser, in aussichtsreicher Fahrt an der australischen Ostküste nordwärts. 720 Frühstück, Musik. Itinerario. Buffet, 1400 mittelmäßiges Bridgeturnier. Bier auf der Heckterrasse. Kabine. 1830 Abendessen, Kabine (Lesen: die kurze Erzählung Die Notbremse und den laut Autor mit der "Methode der schleifenden Schnitte", die Realität und Fiktion verbindet, erzählten Roman Schilten. Schulbericht zuhanden der Inspektorenkonferenz; beides von Hermann Burger, einem von Thomas Bernhard beeinflussten Schweizer Autor und Jazzmusiker, der bei Emil Staiger über Paul Celan, eig. Antschel / Ancel,  promoviert, sich über Schweizer Gegenwartsliteratur habilitiert hat und 1989 durch Selbstmord abgetreten ist).

Mi, 29.3.:

Seetag. Eine halbe Stunde Zeitverschiebung (nunmehr Australian Central Standard Time ACST, UTC +9:30; wird sonst nirgendwo verwendet). Bei unverändertem Wetter am frühen Morgen um Cape York (von James Cook zu Ehren von Prince Edward, Duke of York and Albany, so genannt), dem auf der gleichnamigen spornartigen Halbinsel gelegenen nördlichsten Punkt Festlandaustraliens herum und an der vom Schiff mit den in Tahiti gefangen genommenen Bounty-Meuterern 1791 so benannten Hammond Island / Keriri vorbei durch die Torres Strait (nach dem spanischen Seefahrer Luís Vaz de Torres) / Zenadh Kes nördlich vom Gulf of Carpentaria (von den Holländern benannt nach dem Generalgouverneur von Niederländisch-Ostindien Pieter de Carpentier) in die Arafura Sea (benannt nach einer phonetisch ähnlichen Selbstbezeichnung der Bewohner der Moluccas Islands; beides Teil des Australasiatischen Mittelmeers und Übergang von Pazifik zu Indik) und damit in den Indischen Ozean. Photobearbeitung, Mittagsbuffet. 1400 Bridgeturnier (Sieg mit fast 78% und fast 18% Vorsprung). Lesen (Karl Markus Gauß, Die Jahreszeiten der Ewigkeit). 1830 Abendessen, Kabine.

Do, 30.3.:

Seetag (zunächst nicht vorgesehen, durch den Ausfall der neukaledonischen Destination Maré notwendig geworden). Weiter durch die Arafura Sea parallel zum Äquator westwärts. Im Lauf des Tages vorbei an Cape Wessel (nach dem holländischen Schiff Wesel), New Year Island und Croker Island in die Timor Sea (nach der Insel Timor, deren östlicher Teil ein eigenständiger Staat ist) und den Dundas Strait (nach dem schottischen Leutnant und Politiker Henry Dundas, First Viscount Melville). Wetter unverändert bei etwas stärkerer Bewölkung. 830 Frühstück im L'Edera-Restaurant. (Grund: das Zimmerfrühstück kam nicht. Grund: die Bestellung am Vorabend wurde vergessen.) Lesen im Heck der Ametista Lounge. 1400 Bridgeturnier (Sieg mit 65%, diesmal nicht einmal 10% Vorsprung). Kabine (Photos). 1830 Abendessen, danach in der davor liegenden Bar Besprechung kommender Reiseziele mit den Tischgenossen auf Grundlage von Photos und OsmAnd+-Maps. 2200 Kabine.

Fr, 31.3.:

Durch den nach einem holländischen Gouverneur benannten Van Diemen Gulf in die Clarence Strait (nach dem Duke of Clarence) und um 700 Anlegen am Cruise Liner Terminal der Fort Hill Wharf in Darwin (benannt 1839 von der HMS Beagle nach ihrem früheren Weggefährten Charles Darwin), der Hauptstadt des Bundesstaates Northern Territory. Den ganzen Tag über heißes Wetter bei Sonnenschein und feuchter, tropischer Luft. 700 Frühstück. Um 830 mit dem Shuttlebus vom Hafen in 5 Minuten zur Tourist Information. Zu Fuß die Mitchell Street bis zur McLachlan Street und nach Besichtigung der modernen (römisch-katholischen) St. Mary's Cathedral vorbei an der Darwin Uniting Church über die Einkaufsstraße Smith Street mit Fußgängerzone (mit der Darwin Galleria) und der (anglikanischen) Christ Church Cathedral (nach dem Civic Park) zur Hughs Avenue und diese bis zu den Stufen, die direkt hinunter zum Eingang der WW II Oil Storage Tunnels (die nach den Angriffen der Japaner auf die Werft von Darwin angelegt worden sind) führen. Besichtigung. Danach durch die neuen Wohngebäude des Waterfront-Viertels zurück zum Hafen. Von dort ca. um 1040 mit einem Exkursionsbus am ältesten Haus der Stadt (die am Weihnachtsabend 1974 durch einen Zyklon verwüstet wurde und daher kaum ältere Bauwerke besitzt), dem Gouvernment Building (in dem der Gouverneur wohnt), und dem Parlament des Bundesstaates (wegen seiner Form "Hochzeitstorte" genannt) vorbei, entlang des Bicentennial Parks (mit interessant gestalteten Sitzbänken) und den Darwin Botanic Gardens und vorbei am Labour Prison Darwin (Fannie Bay Gaol) auf der East Point Road in die Fannie Bay, die einen Regenwald mit Monsoon forest walking Trail und ein schönes Panorama aufweist (das allerdings bei Ebbe ohne Wasser auskommen muss). Kurzer Halt (bei Flut) am südlichen Eck der Halbinsel. Zurück vorbei am Lake Alexander zum weithin bekannten Museum and Art Gallery of the Northern Territory MAGNT. Ab 1130 über 90minütiger Besuch. (Gemischte Inhalte aus dem natur- und kulturgeschichtlichen Umfeld des Bundesstaates; z. B. das präparierte Krokodil Sweethart mit über 5m Länge und über 700 kg Gewicht, ein Bereich über moderne Aborigines-Kunst oder ein Raum über die größte Naturkatastrophe Australiens, die schon erwähnte Zerstörung der Stadt durch Cyclone Tracy. (Mit Triggerwarnung!) Im Außenbereich The Gardens kann man australische Schildkröten mit pinker Schnauze beobachten.) Um 1315 in einer guten Viertelstunde zurück zum Hafen, das Evolution-Hochhaus (mit 38 Stockwerken das höchste Gebäude Darwins) passierend. Mit dem Shuttlebus gleich wieder in die Stadt zur Touristeninformation. Dort Internetbanking. Danach durch die Fußgängerzone und kurz nach links zur Crocosaurus Cove, einem Reptilienzoo mit großen Krokodilbecken. Besichtigung und wieder zurück. Bier im Smith Street Social (Ecke Bennet Street). Mit dem Shuttle aufs Schiff. Buffet, 1545 Kabine, Abkühlen. Zwei Ambulanzwägen an der Pier. 1830 Abendessen, 1900 Ablegen von Australien und Ozeanien in die Timor Sea Richtung Asien. Fazit Darwin: Die eigentlichen Attraktionen liegen wohl eher (weit) außerhalb (Kakadu National Park etc.). Kabine.

Sa, 1.4.:

Seetag. Eine halbe Stunde Zeitverschiebung (nunmehr East Indonesia Time EIT, UTC +9:00; militärisch India Time Zone). Westwärts durch die Timor Sea. Bei annähernder Windstille glattes Meer und leicht bewölkter Himmel (29° C, Meer 32° C). 730 Frühstück. Lesen, Photos. Buffet, 1400 Bridgeturnier (2. Platz mit 56%). Ausfüllen des Einreiseformulars für den ersten Hafen in Indonesien, Emails, Photos. 1830 Abendessen. 2015 Probe für einen von einem holländischen Teilnehmer wortwitzig gedichteten Abschiedssong für die Bridgeorganisatorin, die aus familiären Gründen von Singapur aus nach England heimfliegen wird. 2100 Kabine (ManCity vs. Liverpool, Ö1).

So, 2.4.:

Seetag. Eine Stunde Zeitverschiebung (nunmehr Central Indonesia Time, UTC +8:00; militärisch Hotel Time Zone). Wetter wie gestern bei etwas stärkerer Bewölkung. Im Indischen Ozean (nord)westwärts. In der Nacht Regen; im Meer schwimmende Pakete (offenbar Drogen), die von hell erleuchteten Schiffen gesucht werden. 720 Frühstück. Lesen, Photos, Ausfüllen des elektronischen Einreiseformulars für Bali. Buffet, 1400 Bridgeturnier (2. Platz mit 64%). Danach Drink an der Poolbar auf dem vorderen 13. Deck. Kabine. 1830 Abendessen. Kabine.

Mo, 3.4.:

715 Frühstück, 800 Anlegen am neu gebauten Terminal Gilimas in der Regionshauptstadt Lembar in der Bucht Teluk Lembar Desa Cendi Manik auf Lombok (INDONESIEN; Teil der kleinen Sundainseln: Lombok hat bei etwa einem Zehntel der Fläche Österreichs fast 4 Millionen Einwohner - über 90% Muslime und ist eher australienorientiert). Wetter bewölkt, heiß, aber erträglich (v. a. im Schatten und ohne Bewegung). 900 aus dem Schiff. Im WiFi des Terminalgebäudes Kauf eines Klimatickets für Mai 2023 bis April 2024. (Die Secure-Zahlung erfordert einen Handyaccess.) Um 945 in einen Exkursionsbus, der aber erst um 1010 abfährt. Zunächst kurz auf schlechter Straße entlang wegen des Ramadan (22. 3. - nach der Sichtung des Mondes über Mekka - bis 20. 4.) geschlossenen Straßenrestaurants (hauptsächlich für gegrillten Fisch) und durch Dörfer, dann parallel zur Westküste nach Norden bis zum Flughafen. Am Weg Reisfelder und Hunderte Moscheen (die kleineren werden Musholla, die größeren Masjid genannt). Nach Osten in das Dorf Gunungsari und dort in das Arts Centre (einer Mischung aus Folkloredarbietungen, Verkaufsständen und Manufakturen). Besuch von 1130 bis 1210. Südwärts nach Mataram, der Hauptstadt der Insel (hier wohnt etwa jede/r 10. Einwohner/in Lomboks). 1230 Halt an der Jalan Adi Sucipto bei einem Perlengeschäft. Wegen Desinteresse zu Fuß die Straße weiter bis zu wenig attraktiven Grünflächen und einer Klinik, die man auch in statu abeundi nicht aufsuchen möchte (und wegen verschlossener Türen auch nicht könnte). 1300 weiter ins (National-)Museum Negeri Nusa Tenggara Barat in der Jalan Panji Tilar Negara. Besuch bei Tee, Kaffee und/oder Kuchen von 1315 bis 1400 (wie üblich gemischte natur- und kulturgeschichtliche Inhalte). Danach vorbei an der Masjid Islamic Centre Mataram, der großen Moschee an der Jalan Langko,  zahlreichen Bank- und Regierungsgebäuden und großen Hotels wieder nach Norden (vor allem der Nordteil von Lombok wurde 2018 durch ein verheerendes Erdbeben zerstört), dann nach Osten zur sehenswerten synkretischen Tempelanlage Pura Dan Kemalq Lingsar, die von Hindus und Moslems (auch sonst in friedlicher Koexistenz lebend) gleichermaßen betrieben wird. Besichtigung 1430 bis 1515, dann auf direktem Weg zurück zum Schiff im Hafen Lembar. Auf der Fahrt Informationen über die derzeit vier größten Probleme Indonesiens: illegale Abholzung, Drogen, Müll und Korruption. Kabine 1630. Itinerario. Abendessen 1830, Kabine. 1900 Ablegen.

Di, 4.4.:

In der Nacht über die Lombokstraße auf die westliche Nachbarinsel. Wetter wie gestern. 650 Frühstück, 730 Anlegen in Benoa (Terminal Barang Benoa) auf Bali (= "kleine Zeremonie"; Bali ist etwas größer as Lombok und hat deutlich mehr als 4 Mio. Einwohner - indonesienuntypisch fast 90% Hindus - und ist eher asienorientiert). 830 vom Schiff. Ab 845 mit einem der zahlreichen im Hafen wartenden Taxis über die neue Mautbrücke Jalan Tol Bali Mandara über die Benoa Bay auf die Halbinsel Nusa Dua (auf der auch der G 20-Gipfel im November 2022 stattfand) und weiter zur riesigen, 75 m hohen Vishnu-Statue Garuda Wisnu (2018 fertiggestellt; Vishnus Reittier Garuda ist auch das Wappentier Indonesiens) im Kencana Cultural Park (915). Danach zum von Affen (Makaken) bevölkerten Klippentempel Pura Uluwatu (= "Felstempel am Ende des Landes") am Westkap der Halbinsel. (Kartenzahlung oder Fremdwährung werden nicht akzeptiert, der Fahrer bezahlt.) Besichtigung der spektakulären Anlage bzw. ihrer Umgebung. Ab 1015 zurück über den Jimbaran Beach (1045) und (mit kurzem Umweg) das Monument Patung Satria Gatotkaca (1100; zeigt den Kriegshelden auf seinem Wagen) zum Hafen Benoa (1115). ATM (um dem Fahrer die von ihm ausgelegten Kosten rückerstatten zu können und für weitere Eintritte gerüstet zu sein.) Download von Konrad Paul Liessmann, Lauter Lügen, auf den E-Reader und Banküberweisungen im WiFi des Terminalgebäude. Ab 1230 Busexkursion Richtung Norden (teilweise im Stop-and-go-Modus), dabei Passieren von noch mehr Hindutempeln als es Moscheen in Lombok gibt. (Neben den großen Mother temples hat fast jede Familie, jedes Dorf und jede Region ihre eigene Pura.) An den Rändern der balinesischen Hauptstadt Denpasar mit Blick zum Grand Bali Beach Hotel am Sanur-Strand (dem mit 7 Stockwerken einzigen Hochhaus Balis) entlang, vorbei an Reisfeldern (hier den ganzen Tag über das Hauptnahrungsmittel; die Agrarstruktur ist nach dem Tourismus die wichtigste Lebensgrundlage) und dem Pasar Seni (Kunstmarkt) in Sukawati (hier auf einem Haus die Aufschrift "Love, Hope, Dream, Shit", was immer uns das sagen will) in die ehemalige Künstler- und Backpackerhochburg (zumindest derer, die nicht meersüchtig waren) und heute noch eines der kulturellen Zentren Balis Ubud. Um 1400 in The sacred Monkey Forest Sanctuary / Mandala Suci Wenara Wana (einen stark besuchten - die Unterschiede verschwimmen - Affenwald mit über 300 Rhesus-Makaken, tropischen Pflanzen und Tempelanlagen). Besichtigung und Spazieren durch die umliegenden Geschäftsstraßen (mit starkem Verkehr). Ab 1600 auf direktem Weg zurück durch das Künstlerdorf Kemenuh mit besonders schönen Häusern und vorbei an einem riesigen Brahma-Monument in den Hafen von Benoa (1745). 1830 Abendessen, Kabine.

Mi, 5.4.:

Wetter wie gestern. 650 Frühstück, 815 vom Schiff. Ab 830 mit einem Taxi zum eindrucksvollen Vollmond-Event des wichtigsten balinesischen Klosters nordwärts. (Der 1. Frühlings-, eig. Herbstvollmond hat wie im Christentum, wo er den Ostersonntag festlegt, eine enorme religiöse Bedeutung und hält alle Balinesen auf Trab, um Opfergaben in diverse Tempel zu bringen. Daher im Vergleich zu gestern noch viel stärkeres Verkehrsaufkommen.) Durch Semarapura bergan und um 1045 (bei kilometerbezogen relativ kurzer Strecke: Luftlinie ca. 50 km) Eintreffen in Besakih am Fuße des aktiven Vulkans Gunung Agung (mit 3031 m höchster Berg Balis). Besichtigung von Pura Agung Besakih, dem bedeutendsten hinduistischen Tempel Balis. Wegen des Vollmonds Tausende weißgekleidete Menschen (die Männer mit Semiturban bzw. Semistirnband) mit Opferkörben (Blumen, Früchte etc.) auf ihrem Weg zur großen Zeremonie im Haupttempel. (Das Heiligtum zieht sich über mehrere Tempelabschnitte mit eigenen Namen den Berg hinauf.) Beobachtung der Zeremonie im offenen Tempel von außen und Umrundung der Anlage. Sehr sympathische Atmosphäre. Knapp vor 1200 Rückfahrt auf etwas anderer Route zurück nach Süden. Kurzer Stopp in Cempaga (dem Heimatort des Taxifahrers, der kurz seine Frau trifft). Weiter über Nebenstraßen bei deutlich geringerem Verkehr zur Hauptstrecke am Meer. Vorbei am Keramas Aero Park (Flugzeugrümpfe im Vorgarten) nach Sanur Kaja zum Museum Le Mayeur (einem Hausmuseum in Erinnerung an den belgischen Maler Adrien Jean Le Mayeur de Merpres, der - ähnlich Gaugin in Tahiti - von 1932 bis zu seinem Tod 1958 mit Unterbrechungen hier mit seiner viel jüngeren balinesischen Tänzerinnengattin lebte und malte). Besichtigung (schönes Haus in schöner Lage am Sanur Beach, aber etwas desolat mit verwitterten Gemälden). Auf dem Weg zum Schiff kurzer Stopp bei Hatten wines und zurück in den Hafen Benoa (Kabine 1500). Itinerario. Vermutlich wegen der Osterferien im 10-Minuten-Takt Landeanflüge großer Maschinen (die Einflugschneise verläuft gefühlte 10 Meter über dem Schiff). 1820 Ablegen und durch die Lombokstraße in die Bali Sea, 1830 Abendessen. Kabine (Itinerario, Lesen). Fazit Kleine Sundainseln: Sehr freundliche, zu Fremden und zueinander tolerante Menschen verschiedener Religion. In Bali scheint (wegen des ausgeprägten Tourismus, für den sich die islamistischen Bombenanschläge von 2002 mit 202 Toten und 2005 mit 20 Toten und noch stärker COVID katastrophal auswirkten) weit mehr Geld in Umlauf zu sein als in Lombok, wo die Bausubstanz der Häuser deutlich schlechter und das Verkehrsaufkommen geringer, das der Pferdewägen höher ist. Auffällig ist die Sauberkeit (die Abwesenheit von herumliegendem Plastik an den durchgehend guten Straßen, v. a. in Bali), die durch zielführende Umweltschutzbemühungen erreicht wurde. Dorfgrenzen sind kaum auszumachen, Siedlungen (deren Namen in den Auf- und Inschriften für Europäer schwer zu identifizieren sind), wachsen ineinander; der Boden ist (bis auf wenige Regionen) mit Häusern zugepflastert.

Do, 6.4.:

Seetag. Bei Windstille und daher glatter See durch die Bali Sea in die Java Sea. 28° C, Meer 31° C. In der Früh Ö1 Journalpanorama (passendes Thema: Machtkampf im Südpazifik). 730 Frühstück, Lesen: Liessmann, Lauter Lügen; eine Sammlung zeit(geist)beobachtender, bereits in diversen Zeitungen erschienener Artikel. Buffet, 1400 Bridgeturnier (Sieg mit 70%). Kabine (Photobearbeitung). 1830 Abendessen. 2015 Verabschiedung der Bridgeorganisatorin (vgl. 1. 4.) in der Tiger Bar. 2100 Kabine, Ausfüllen der Singapur Arrival Card (online). Lesen.

Fr, 7.4.:

Seetag. Weiter durch die Java Sea im südlichen Teil des Sundaschelfs, (abends) über den Äquator. (Zum ersten Mal seit dem 17. 1. wieder auf der Nordhalbkugel.) Nach wie vor Flaute, bewölkt. Gegen Mittag kurz auffrischend, Regen. 720 Frühstück. Anstellen für die Rückgabe der angeblich für die Einreisebehörden von Papua eingesammelten Pässe. Lesen auf der Heckterrasse. Buffet, 1400 Bridgeturnier (Ex-aequo-Sieg mit 68%). Kabine. 1830 Abendessen, danach ein paar Tische weiter Geburtstagsfeier einer Bridgespielerin. 2045 Kabine.

Sa, 8.4.:

Durch die Meeresstraße Selat Karimata ins Südchinesische Meer. In der Straße von Singapur um 700 Anlegen in Singapur (SINGAPUR; seit 1965 unabhängig) im hochmodernen Marina Bay Cruise Centre nahe dem Stadtzentrum. 630 Frühstück, danach vom Schiff. In der Sonne und bei Bewegung sehr warm, in der Früh hohe Luftfeuchtigkeit. Ab 800 zu Fuß zur MRT- (Mass Rapid Transit System / Sistem Pengangkutan Gerak Cepat)-Station Downtown und mit der blauen Linie (Downtown Line) bis Beauty World (allerdings ohne Auswirkungen auf das Äußere; das Metrosystem funktioniert - wie auch andere ÖPNV-Mittel inkl. Taxis - unkompliziert, indem man vor dem Ein- und nach dem Ausstieg die Kreditkarte anhält). Während der Fahrt Belehrung durch drastische Videos, wie man sich im Fall einer Terrorattacke verhalten soll (dankenswerterweise ohne Triggerwarnung). Um 945 in insgesamt einer halben Stunde zum Visitor's Centre des Timah Nature Reserve und Besteigung des Bukit Timah, des mit 164 m Seehöhe höchsten Bergs von Singapur. Viel besuchter asphaltierter, mit Fahrzeugverbot belegter, anfangs kurz steiler Weg durch tropischen Regenwald mit lauten Tiergeräuschen (Baumzikaden?) und Sichtungen von Langschwanzmakaken. Zum Schluss Abkürzungsmöglichkeit über eine steile Stiege. Mehrere (hier offenbar traditionelle) Rückwärtsgeher- /läufer- und -innen. Ab 1020 ohne Abkürzung in der gleichen Zeit zurück zur Station und mit der blauen Linie bis Little India. (Tatsächlich ändert sich sofort nach dem Aussteigen aus der U-Bahn das Erscheinungsbild der Passanten.) Ab 1130 zu Fuß durch den Emily Park zum von Sträflingsarbeitern errichteten Präsidentenpalast Istana Singapore, der aber durch hohe Zäune abgeschirmt, bewacht und umwaldet ist und nur einen Blick auf ein weit entferntes Wappen auf einem Haus erlaubt. Weiter durch den Fort Cunning Park (Blick in den Hinterausgang der Battlebox, das unterirdische britische Kommandozentrum im WW II) zum Clarke Quay, ein am Singapore River entstandener "angesagter" Stadtteil, dessen Geschäfte und Lokale aber wegen Renovierung großteils geschlossen sind. Ab 1230 in 10 Minuten entlang des Flusses auf schöner Promenade mit Blick auf die gegenüberliegenden Hochhäuser (z. B. One Raffles Place Tower) bis zum Asian Civilization Museum. Kurz in dessen äußere Halle. An der Cavenagh Bridge, dem Victoria Theatre / Memorial Hall / Concert Hall (nur ein Gebäude), der Anderson Bridge und dem von einem Bronzeelephanten (Geschenk von Chulalongkorn, König von Siam) bewachten Old Parliament (jetzt The Arts House; das neue Parlament steht in unmittelbarer Nähe) vorbei zur National Gallery Singapore. Besichtigung v. a. des imposanten Gebäudes (früher Rathaus und Höchstgericht) bei freiem Eintritt. Um 1315 mit einem Taxi bei verkehrten Rollen (der ahnungslose Driver muss vom Kunden durch die Stadt gelotst werden und biegt bei der Anweisung "next opportunity left" in eine Hoteleinfahrt ein) zum kleinen, aber interessanten Red Dot Design Museum. Nach dessen Besichtigung Spaziergang am Wasser der Marina Bay an den Apple- und Luis Vuitton-Gebäuden vorbei bzw. durch die Shopping Mall des Marina Bay Sands Hotels zum ikonischen, lotusblumenförmig bzw. eine offene Hände symbolisierend gebauten ArtScience Museum (Architekt in beiden Fällen Mosche Safdie, der auch die neue Holocaustgedenkstätte in Yad Vashem entwarf). Dort drei Mal Schlange stehen: für Ticket, für den Eintritt und innerhalb der Future World-Dauerausstellung (hauptsächlich - da sie von den Besuchern interaktiv beeinflusst werden können teilweise etwas infantile, in ihren Dimensionen aber beeindruckende - Videoinstallationen in einem 1500 qm großen digitalen Universum "where art meets science"). Gegen 1500 nach einem bis dahin sonnigen Tag Gewitterregen. Von der Station Bayfront mit der gelben Linie (Circle Line) nach Marina Bay und von dort mit der roten Linie (North South Line) zum Marina South Pier. Die Besichtigung der Singapore Maritime Gallery wird durch Renovierungsarbeiten hinter geschlossenen Türen torpediert, sodass nur ein Blick "von der Galerie" über das Meer und die Magnifica bleibt. In wenigen Minuten zu Fuß zum und auf das Schiff. 1600 Ausgleichen des Flüssigkeitsdefizits mittels der im Buffet  immer zur Verfügung stehenden Fruchtsäfte bzw. deren Mischungen. Kabine. 1830 Abendessen. Nach dem Ablegen um 1900 durch die Straße von Malakka zwischen Sumatra und und dem Festland Richtung Nordwesten. Beobachtung der Vorbeifahrt am Leuchtturm Raffles Lighthouse auf dem One Tree Island. Kabine.

So, 9.4.:

Ostersonntag. 700 Frühstück. Einfahrt in den Selat Klang, 900 Anlegen auf der Insel Pulau Indah im früheren Port Swettenham (nach dem britischen Bürger in Selangor, Sir Frank Swettenham), jetzt Port Klang (MALAYSIEN), dem Haupthafen des Landes und Gateway zur Landeshauptstadt Kuala Lumpur ("KL") im Landesinneren (die aber nach einem mehrtägigen Aufenthalt letzten Sommer - s. ITINERARIO 2022 - diesmal nicht besucht wird). Nach längerem Warten um 945 vom Schiff. Sehr heiß (etwa 30° C bei hoher Luftfeuchtigkeit). Da auf dieser Insel (Gott sei Dank) kein öffentlicher Bus zur Verfügung steht, in einem klimatisierten Taxi mit indischer Großmutter als Fahrerin entspannt im lockeren Sonntagsverkehr (Fußgängerüberführungen mit steilen Stufen werden auch von Mopeds befahren) über die Brück Jambatan Selat Lumut, die Stadt Klang (manchmal Kelang) und den Klang River überquerend, vorbei an der Moschee Masjid Bandar Diraja Klang Utara und dem indischen Tempel Sri Maha Mariamman Devasthanam, nach Shah Alam (Hauptstadt des Bundesstaates Selangor) in die iCity (ein Stadtentwicklungsprojekt für eine - so der Architekt Jon A. Jerde - "fully integrated intelligent city, comprising corporate, leisure and residential components", was immer das bedeuten soll). Das Viertel wirkt ausgestorben mit relativ uninteressanten, z. T. herabgekommenen Gebäuden mit infantiler Behübschung durch Tierfiguren. Der Besuch des Trick Art Museums entfällt großteils: wegen Renovierungsarbeiten ist nur ein Blick durch die offenen Türen in die Ausstellungsräume möglich. Ab 1100 nach Klang. Vorbei an der Masjid India Muslim Tengku Kelana und dem India Market in der gleichnamigen Straße zum eingezäunten Istana Alam Shah (einem von drei Palästen des Sultans von Selengor; die anderen stehen in Alam Shah - Istana Bukit Kayangan - und in Putrajaya - Istana Melawati). Außenbesichtigung. Weiter zur nahen großen Moschee Masjid DiRaja Sultan Sulaiman ("Royal Mosque"; Außen- und Innenbesichtigung). Ab 1135 die Jalan Langat nach Süden. Vorbei am High Court, der königlichen Galerie Galeri Diraja Sultan Abdul Aziz und dem Krankenhauskomplex Hospital Tengku Ampuan Rahimah zum AEON Bukit Tinggi Shopping Centre mit Busverbindung zum internationalen Flughafen von KL. Kurz hinein (nur um festzustellen, dass solche Malls weltweit nach denselben langweiligen Kriterien organisiert sind und mit einheimischen Märkten höchstens ökonomisch konkurrieren können). Zurück nach Port Klang auf Pulau Indah zum Schiff. Auf den letzten Kilometern zahlreiche ausrangierte und angerostete Busse mit der Aufschrift "Bas Pekerja" (= prekärer Bus?). 1230 Ankunft am Terminal. Zum ersten Mal seit der Abfahrt aus Genua ins Schwimmbecken auf Deck 13 mit anschließendem Jacuzzi-Entspannungsbad (allein in heiliger Osterruhe, da die meisten Passagiere in KL exkursieren). Kabine. 1830 Abendessen, Kabine. Fazit Malaiische Halbinsel: Singapur ist ein Muss für alle Reisenden, insgesamt ist die Entwicklung dieser Region seit dem 2. Weltkrieg beachtenswert. Kurz nach 2000 Ablegen. Durch den Selat Klang (an der Westküste der Insel liegt ein Frachtschiff hinter dem anderen) zurück in die Straße von Malakka mit hohem Schiffsverkehrsaufkommen Richtung Andamanensee. Beobachtung der Ausfahrt, Itinerario.

Mo, 10.4.:

Seetag. Eine halbe Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC +7:30; heute nicht mehr gebräuchlich - frühere Sommerzeit und später auch Standardzeit der malaiischen Halbinsel). Bei ruhigem, sonnigem Wetter (27° C, Meer 32°) und annähernder Windstille zwischen Thailand und Sumatra nordwestwärts. (Am Abend südlich der Andamanen und Nikobaren um das indonesische Banda Aceh an der Nordspitze Sumatras - 2004 durch einen Tsunami verwüstet, 25 000 Tote - ohne Sichtkontakt herum nach Westen.) 730 Frühstück. Zum Exkursionsschalter wegen eines UNESCO-WHS-Besuchs von Mumbai aus. Lesen in der Ametista Lounge und auf der Heckterrasse. (Liessmann beendet: wie immer luzide Analysen in genauer Argumentation, die immer wieder Philosophen wie Hobbes, Kant, Nietzsche, Simmel, Anders u. a. als Referenz heranziehen und deren Sätze man fast zur Gänze unterschreiben kann.) 1400 Bridgeturnier (in Selbstorganisation erstmals ohne bisherige Turnierleitung; 3. Platz, ohne %-Berechnung). Drink auf Deck 13 mit den Tischgenossen. Kabine. 1830 Abendessen. Abgabe des Passes für die Einwanderungsbehörden von Sri Lanka, Kabine.

Di, 11.4.:

Seetag. Eine weitere Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC +6:30; Myanmar Standard Time unter Überspringen von UTC +7 - Indochina Time, militärisch Golf Time Zone). Bei nach wie vor ruhigem Wasser und unverändertem Wetter an dessen südlichem Rand durch den Golf von Bengalen (den mit über 2,5 Mio. qkm flächenmäßig größten Golf der Erde) westwärts. 730 Frühstück. Nach langer Zeit wieder auf das Laufband (in ca. 20 min gemächliche 3,5 km bei allmählicher Steigerung des Ausgangstempos von 8 km/h). Lesen, Buffet, 1400 quargeltrittmäßiges Bridgeturnier. Kabine (Lesen). 1830 Abendessen. Danach zum ersten Mal eine komplette (wie viele Veranstaltungen dieser Kreuzfahrt professionell mit mehreren Kameras aufgezeichnete) Abendvorstellung im Royal Theatre (klassischer Abend mit Pianistin, Querflötistin, vier Streicher/innen, Sänger/innen und Tänzer/innen von teilweise erstaunlicher Qualität, in gewohnter Polyglossie von der Cruise-Direktorin moderiert). Kabine.

Mi, 12.4.:

Seetag. Wieder eine Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC +5:30; India Standard Time IST unter Überspringen von UTC +6 - Bangladesh Standard Time, militärisch Foxtrot Time Zone). Wetter unverändert feuchtheiß (28° C+), allerdings bei stärkerer Bewölkung. 730 Frühstück mit Ö1 Journal Panorama über den Wiederaufbau von Notre-Dame de Paris. Lesen, Buffet. Vor dem (erfolglosen) Bridgeturnier um 1400 im Spiellokal (Dico T 32) schwungvolle und laute Kindergeburtstagsfeier in Anwesenheit des Kapitäns. Kabine. 1830 Abendessen, Kabine (TV Thiem vs. Rune in Monte Carlo).

Do, 13.4.:

700 Frühstück. Zwischen der Insel Sri Lanka (= "strahlendes Land", dem 5. und letzten neuen Land dieser Reise) und den südwestlich gelegenen Malediven entlang der Küste nach Norden. Sichtung eines größeren springenden Fisches. 800 Anlegen an der Queen Elizabeth Pier des im Frachthafen (viertgrößter Hafen Asiens) befindlichen Kreuzfahrtterminals von Colombo (Sinhala / Singhalesisch: Kolamba = "Hafen", SRI LANKA; früher Ceylon, noch früher Serendip; vgl. Serendipität als Ausdruck für zufällige Entdeckungen nach dem Märchen der Prinzen von Serendip!). 830 zum Treffpunkt für einen Landausflug in die alte Hauptstadt des Landes (der neue Regierungssitz, Sri Jayewardenepura Kotte, ist mehr oder weniger ein Vorort der alten, die aber immer noch als wirtschaftliche und De-facto-Hauptstadt gilt). Heute (und morgen) singhalesisches und tamilisches Neujahrsfest, daher relativ wenig (Geschäfts)verkehr. (Ca. 70% der Einwohner des Landes, das eine eigene Sprache und eine eigene - ausschließlich runde - Schrift hat, sind Buddhisten.) Ab 900 mit dem Exkursionsbus über den Fluss Kelani Ganga, vorbei am neuen, stadionartigen Peliyagoda New Manning Market, zum zweieinhalb tausend Jahre alten (aber immer noch sehr lebendigen) Tempel Kelaniya Raja Maha Viharaya, der von Buddha selbst mehrmals aufgesucht worden sein soll, mit dem mit dem Religionsstifter assoziierten Sacred Bo Tree (vorgeblich einem Ableger des ursprünglichen Baumes). Besichtigung der eindrucksvoll ausgestalteten Anlage. Gegen 1015 zurück ins Zentrum. Vorbei am von China errichteten, 2018 fertiggestellten (mit Antenne) 356 m hohen Kommunikations- und Aussichtsturm Lotus Tower (in Form einer Blüte; Top 20 der höchsten Türme der Welt) zum ältesten Hindutempel der Stadt, dem bunten Sri Kailasanathar Swami Devastanam Kovil ("Captain's Garden Hindu Temple") an der (untätig wirkenden) Kelani Valley Railway. Nach Besichtigung (nicht der Eisenbahn) ins Cinnamon Lake Side Hotel. Dort ab 1115 bei Kaffee und Kuchen überlange Kandyan Dance-Show. Um 1230 weiter, am im eigentlichen Wortsinn schrägen Altair Building und dem Gangaramaya Temple vorbei, zum Vihara Moha Devi Park im Stadtteil Cinnamon Gardens. Nach einer Umrundung kurzer Halt an der nahen Independence Memorial Hall (erbaut in Erinnerung an die 1948 errungene Unabhängigkeit von Großbritannien; Sri Lanka ist noch Commonwealth-Mitglied).  Um 1300 weiter vorbei an der katholischen Cathedral of Christ the Living Saviour, dem neuen BMICH (Bandaranaike Memorial International Congress Hall, ein nach dem früheren Regierungschef Solomon Bandaranaike - "the Silver Bell of Asia" - benanntes Geschenk Chinas), Amtsgebäuden (z. B. der Untersuchungskommission für - oder gegen? - Korruptions- und Bestechungsvorwürfe), dem Thurburn House (mit Statue des um 1900 lebenden singhalesischen Lehrers und Politikers Sir Don Baron Jayatilaka), der dem Präsidentenwohnsitz gegenüberliegenden amerikanischen Botschaft, dem ältesten Hotel Asiens (Galle Face Hotel) mit Blick auf die neue, noch unfertige Port City Colombo (eine auf einer künstlichen Insel errichtete Stadterweiterung)  in das Fort-Viertel zum alten Parlament mit Blick auf den von der Frau des damaligen Gouverneurs um 1850 entworfenen Clock Tower (Old Colombo Lighthouse). In dessen Nähe Ausstieg für einen (etwas ziellosen) Spaziergang zum Außenministerium und den danebenliegenden Präsidentenpalast President's House (beides umzäunt und nicht zugänglich) und durch die umliegenden Straßen mit kolonialen Gebäuden (oft Banken). Durch die Hospital Street zur York Street. Dort vor dem finalen Buseinstieg Verlassen der Tour (und des leicht insuffizienten) Touguides. Ab 1400 mit einem Tuk Tuk (dessen Fahrer in der halben Zeit doppelt so viele Informationen anbringt), vorbei am Victoria Memorial Building (Teil des National Hospital of Sri Lanka NHSL), allein in die neue Hauptstadt Sri Jayewardenepura Kotte. Besichtigung des auf einer Insel im Diyawanna Lake liegenden neuen Parliament of Sri Lanka über das Wasser. Danach zum nahen, wegen der Feiertage geschlossenen Freilichtmuseum Apé Gama. Durch einen Hinter"eingang" hinein und kurze Besichtigung der dort aufgebauten Haustypen. Ab 1430 wieder nach Nordwesten zurück ins Stadtzentrum. Um die Old Town Hall herum zur großen, rot-weißen Masjid Jami Ul-Alfar Jummah ("Red Mosque"; ab hier zu Fuß weiter). Außenbesichtigung, da der Besuchereingang geschlossen ist. Durch die belebten Straßen des Pettah-Viertels (mit Pettah Market) in den Hafen und etwas langwierig zum Schiff. Kabine 1400. Pensionsbescheid erhalten (zweieinhalb Jahre nach Beendigung der Lehrtätigkeit und eineinhalb Jahre nach offiziellem Ruhestandsbeginn). 1815 Ablegen mit kurzer Verspätung, da gerade ein riesiges Frachtschiff ausläuft. 1830 Abendessen, Kabine. Fazit Sri Lanka: Entgegen unbegründeten Vorurteilen erstaunlich gut in Schuss.

Fr, 14.4.:

Seetag. Quer durch den Golf von Mannar und der Westküste Indiens entlang nord(west)wärts. Wetter unverändert. 730 Frühstück, 1100 1. Teil des als Fortsetzung und Ergänzung der Brückenführung (s. 26. 2.) verstandenen Vortrags des Kapitäns im Royal Theatre über die Bedeutung (und konkrete Maßnahmen) des Umweltschutz auf See und die Arbeiten im Trockendock vor Beginn der World Cruise. Buffet, 1400 Bridgeturnier (2. Platz). Kabine (Itinerario). 1830 Abendessen, Kabine. Bis zum heutigen Tag deckte das (wegen der coronabedingten Verschiebungen der Reise zugestandene) Bordguthaben alle auf dem Schiff (z. B. durch zusätzliche Landausflüge) aufgelaufene Kosten.

Sa, 15.4.:

Seetag. Wetter unverändert, aber vormittags (dunstig) weniger Sonne. Weiter entlang der Küste zum nächsten Hafen. 730 Frühstück. Photobearbeitung. Buffet, 1400 Bridgeturnier (Sieg). Drink auf Deck 13 mit den Tischgenossen. Kabine (Photos). 1830 Abendessen, Kabine (Lesen).

So, 16.4.:

Einfahrt in das Arabische Meer vorbei an den Leuchttürmen Colaba- bzw. Prong`s Lighthose und Dolphin Lighthouse. 700 Frühstück, 730 Anlegen beim Rohbau des International Cruise Terminal am Ballard Pier in der größten Stadt des Landes: Mumbai (Name nach der Muttergöttin Mumba Devi, früher von der ersten Kolonialmacht portugiesisch Bombay / möglicherweise "gute Bucht" genannt, Hauptstadt des Bundesstaats Maharashtra und Finanzzentrum des Landes INDIEN - seit dieser Woche das bevölkerungsreichste Land der Erde. Mumbai wurde ursprünglich auf sieben, inzwischen verbundenen Inseln erbaut, das Zentrum liegt auf Salsette Island.) Wetter unverändert sonnig, noch heißer als zuletzt (über 30°C). Nach langwieriger Immigration (zusätzlich zum Visum im Pass müssen noch Fingerabdrücke abgegeben, in eine Kamera gesehen und ein ausgedruckter e-Einreisezettel zum Abstempeln vorgewiesen werden) um 845 zum (zur Verringerung revolutionären Potentials klimatisierten) Bus für die heutige Exkursion. Nach langem Warten und Herumrangieren (Lesen) Abfahrt um 1100. Um 1105 ca. 25minütiger Halt am Hafenausfahrtsbalken. Verweigerung der Busausfahrt durch die (freundlichen) Grenzsoldaten, da sich eine Teilnehmerin keinen Stempel hat geben lassen. Danach endlich los zum steinernen Torbogen Gateway of India, dem bekanntesten Monument der Stadt und wohl auch des gesamten Staates. Dort und in seiner Umgebung ein erklecklicher Teil der 22 Millionen Einwohner Mumbais (fünftbevölkerungsreichste Stadt der Welt; die Hindus bilden die Mehrheit), da Sonntag und Hauptferienzeit ist. Nach Erstellen einer etwa gleich hohen Anzahl von Photos Besteigen eines der dort zahlreich verkehrenden zweistöckigen Holzfährboote. (Der 2. Stock darf nicht erstiegen werden - angeblich, um nicht in das angrenzenden Militärsperrgebiet der Marine Einblick nehmen zu können.) Ab 1200 Ablegen (mit ikonischem Blick auf den Gateway und das Taj Mahal Palace Hotel) in etwa 70 min Tuckern zum ca. 10 km entfernten Elephanta Island (früher Gharapuri) in der Bombaybay. Mit einem Kurzzug die ersten Meter bis knapp vor den Anstieg zum Ausflugsziel und von dort die verkaufsladengesäumten 100 Stufen hinauf zum Haupteingang der etwa 1500 Jahre alten, stark besuchten Gharapuri / Elephanta Caves (UNESCO-Weltkulturerbe). Ab 1400 Besichtigung der in den Berg gehauenen und mit Skulpturen (in der Haupthöhle Trimurti Cave ausschließlich) des Zerstörer- und Todesgottes Shiva (neben Schöpfer Brahma und Erhalter Vishnu einer der drei hinduistischen Hauptgötter) - z. B. einem Relief seiner Hochzeit mit Parvati - ausgestatteten Höhlen. Danach (affen)naher Spaziergang zu anderen, nicht fertig gestellten Höhlen. Abstieg (wie davor Aufstieg) vorbei an Tausenden Besuchern, darunter wenige, die sich in einer Art Sänfte um 25 US-$ hinauftragen lassen. (Auch eine Methode, Nicht-Inder von Indern unterscheiden zu können.) Zurück alles zu Fuß. Nach längerem Warten auf ein freies Boot von 1545 bis 1700 mit Blick auf das größte Straßenprojekt Mumbais, die noch nicht fertig gestellte (mit fast 22 km) längste Meeresbrücke Indiens (Mumbai Trans Harbour Link von Sewri nach Kharkopar), zurück zum Gateway of India. Verlassen der Tour und von dort zu Fuß zurück zum Hafen. Zunächst zum Backpackertreff und 2008 Terrorattackenziel Café Leopold und den Colaba Causeway mit dem Art Deco-Kino Regal bis zum Kreisverkehr nach Norden und, die Jehangir Art Gallery und das Elphinstone College (das älteste Mumbais) passierend, zum riesigen, von Cricketspielern vereinnahmten Platz Oval Maidan. An ihm (östlich) die berühmten Gebäude Civil & Sessions Court, University - Fort Campus mit Rajabai Clock Tower und High Court im Stil der Victorian Gothic und auf der gegenüberliegenden (westlichen) Seite Art Deco-Gebäude. (Dieses weltweit einzigartige Ensemble ist UNESCO-Weltkulturerbe.) Weiter zum nächsten UNESCO-Weltkulturerbe, dem in seinen Dimensionen gewaltigen viktorianischen Hauptbahnhof Chhatrapati Shivaji Terminus (früher Victoria Terminus), von oder zu dem täglich mehr als 4 Mio. Menschen fahren. (Insgesamt benützen in Mumbai pro Tag etwa so viele Menschen die Bahn wie Österreich Einwohner hat.) Gegenüber mit dem Rathaus (Brihanmumbai Municipial Corporation) eine weiteres imposantes Gebäude. Über die Fort Street (Walchand Hirachand Road), auf der Cricket gespielt wird, wenn nicht gerade ein Fahrzeug kommt, zurück in den Hafen. Ab jetzt nur noch oberflächliche Kontrollen des e-Zettels. 1810 Kabine, 1830 Abendessen, Kabine (Itinerario, doch bald ermattet sinkt die Hand).

Mo, 17.4.:

700 Frühstück, 830 ohne Ausreiseprobleme zum Exkursionsbus für eine ausführliche Stadtrundfahrt. Wetter wie gestern. Pünktliche Abfahrt um 900 über den  Hauptbahnhof (an dem die Polizei Schnüre quer über die Straße spannt, um der Massen an diesem Werktag Herr zu werden) zum vom Parsen Baron Cowasji Jehangir 1889 der Stadt geschenkten Crawford Market (nach dem 1. Municipial Commissioner; heute eigentlich nach einem Sozialreformer Mahatma Jotirao Phule Market) gegenüber dem Mumbai Police Headquarter. Rundgang 915 bis 945. An der grünweißen Minara Masjid und am Zoo (Veermata Jijabhai Bhosale Zoo & Botanical Garden) vorbei in den Stadtteil Lalbaug zum Gewürzmarkt (Lalbaug Spice Market) in der Dinshaw Petit Road. 20minütiger Rundgang bis 1035. Weiter an der weltgrößten (ausschließlich analogen) Wäscherei mit 8000 (ausschließlich männlichen) Wäschern Dhobi Ghat, einem kleinen Slum (dessen Kinder in die Schule gehen) gegenüber der Pferderennbahn Mahalaxmi Racecourse, der an den Golfkurs des Willingdon Sports Club angrenzt, und dem Antilia Building (das vom reichsten Mann Indiens, einem Petrochemie-Milliardär, privat errichtet wurde) vorbei zum Haus von Mahatma Gandhi Mani Bhavan. 1110 bis 1200 Besichtigung des House Museums (u. a. werden in Guckkästen im Stil alter TV-Geräte wichtige Szenen aus Gandhis Leben nachgestellt). Weiter über den Marina Drive mit Blick auf das Saifee Hospital, das Soona Mahal Building und in die südwestliche Bucht Back Bay zum Marine Plaza Hotel. Dort 1220 bis 1315 Mittagessen. Danach über den Oval Maidan, vorbei an einem Buchbasar, dem symbolischen Stadtmittelpunkt beim Brunnen Flora Fountain und am Prince of Wales Museum (Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya; montags geschlossen) zum bereits bekannten Gateway of India (1340). Deshalb Stippvisite im Taj Mahal Palace Hotel (dem bekanntesten der Stadt; Terrorziel 2008) mit imposantem Innenhof. Danach Spaziergang über den Colaba Causeway. Um 1225 mit dem Bus vorbei an der St. Andrew's Cathedral zurück zum Schiff. 1500 Boarding. Kabine (Itinerario). 1830 Ablegen Richtung Westasien / Naher Osten. Abendessen, Kabine (Itinerario). Fazit Mumbai: Bombe(y)! (Zumindest im Bereich der Sehenswürdigkeiten) so viele intakte Gebäude und so wenig Elend und auch Müll wie in keiner anderen indischen Stadt, kaum Bettler oder aggressive Verkäufer, gilt als "europäisch", hat organisierten Verkehr (ist natürlich alles relativ, aber erwartungswidrig bleibt man hier bei Rot stehen!) und unfassbare Dimensionen  - kurzum: eine Stadt wie keine zweite.

Di, 18.4.:

Seetag. Eine halbe Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC +5:00; Pakistan Standard Time, militärisch Echo Time Zone). Unterhalb des Golfs von Oman in ruhiger Fahrt westwärts durch das Arabische Meer im Indischen Ozean. Wetter unverändert. 730 Frühstück, 1000 zum 2. Teil (s. 14. 4.) des Vortrags des Kapitäns (Thema angesichts der bevorstehenden Piratengefahr bei der Fahrt durch den Golf von Aden: Sicherheitsvorkehrungen auf der auf Deck 4 und im Royal Theatre schusssicheren und durch das erst 9 m über dem Wasserspiegel mögliche Eindringen relativ enterfesten MSC Magnifica und Verhaltensregeln im Falle des Auslösens der Codes Blue - verdächtiges Schiff, Orange- verdächtiges Schiff mit bestätigten Piraten, Red - Terrorattacke oder Green - zurück zur Normalität). Kabine, Buffet, 1400 Bridgeturnier (3. Platz). Kabine. 1830 Abendessen. Kabine.

Mi, 19.4.:

Seetag. Eine weitere Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC +4:00; Arabia Daylight Time, militärisch Delta Time Zone). Wetter unverändert, weiterhin annähernde Windstille und glatte See. 720 Frühstück, Photobearbeitung. Sichtung springender (nicht identifizierbarer) Meeresbewohner vom Balkon aus. Buffet, 1400 mittelmäßiges Bridgeturnier. Kabine (Lesen; Gauß beendet: Sein "Journal" sammelt - unsentimental formuliert, großteils interessant, selbstbewusst, aber sympathisch uneitel und oft übereinstimmenswert - alltägliche Beobachtungen, die der Autor zwischen 2014 und 2019 macht und kommentiert). 1830 Abendessen, Kabine: Vorbereitung auf Salalah.

Do, 20.4.:

Letzter Tag des Ramadan. Wetter unverändert, etwas trockenere Hitze. 700 Frühstück, 730 Anlegen in der Hauptstadt der Region Dhofar, Salalah (OMAN). 800 zum Schiffsexit, der ab 830 aufgeht. Mit dem Hafenshuttle zum Portausgang und von dort mit einem Taxi (geteilt mit einer Passagierin mit dem selben Ziel) auf der Küstenstraße in etwas mehr als einer Stunde, vorbei an den hinter dem Meer angelegten Khawr-Wasserspeichern, dem inzwischen abgerissenen und im Neubau befindlichen Al Huzn Souq, dem hinter Mauern versteckten Sultan's Palace und dem Al Baleed Archaeological Park (mit Einblick), ostwärts zur präislamischen archäologischen Stätte Sumhuram (gut erhaltene Ruinen einer alten Hafenstadt an der Mündung des Wadi Darbat mit dem "Palast der Königin von Saba", die jedoch viel früher lebte, in der Region der Lagune Khor Rori / khwr rwry hinter der heutigen Stadt At Taqa, die vermutlich als Gewürzumschlagplatz und zur Weihrauchverschiffung diente und vom 3. vorchristlichen bis zum 5. nachchristlichen Jhdt. bewohnt war). Nach Entrichtung von 3 omanischen Rial Eintrittspreis (nur über die Kreditkarte möglich) Besichtigung der Anlage mit tollem Blick auf die Bucht, die gerade im Wasser von Dromedaren durchquert wird, und des nahen Museums. (Die beiden zuletzt erwähnten Sites sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Weihrauchland / Land of Frankincense.) Um 1030 mit einigen Disputen über die Route, die der junge Driver, der auf seiner Variante besteht, nicht genau zu kennen scheint, zurück nach Salalah zur Masjid Sultan Qabus. (Ein Besuch bei nahen Wasserfällen wird gecancelled, nachdem der ursprünglich mit dem Taxidistributor am Hafen vereinbarte Preis von immerhin 70 € pro Person dadurch in Frage gestellt wurde.) Besichtigung (die inneren Räume sind geschlossen). Weiter zu den Gassen des Gold Market (wieder nicht auf dem direkten Weg). Ab dort um 1130, ärgerlich über den unkooperativen Fahrer ohne jede Englischkenntnis, zu Fuß weiter. (Die Mitfahrerin muss wegen eines Exkursionstermins zurück.) Über die 23rd July Street (1970; = Tag des Putsches des 1940 hier geborenen und vor drei Jahren verstorbenen Sultans Qabus bin Said gegen seinen problematischen Vater, der sich dabei selbst ins Bein schoss, wonach Oman eine moderne, aufblühende Nation wurde) und das Al Qawf-Viertel zum Tomb of Nabi Umran / qbr lnby `mrn (Besichtigung) mit Blick auf den wuchtigen Clock Tower. Um 1230 mit einem anderen Taxi um 10 zum Shuttlebus am Hafen und mit diesem um 1300 zum Schiff. Buffet, Baden und Jacuzzi auf Deck 13, Kabine (Itinerario, Lesen, Kräfte sammeln für die möglichen Piratenattacken). 1830 Abendessen und Ablegen Richtung Jemen. (Ab Sonnenuntergang alle Außendecks und solche mit vorhanglosen Fenstern geschlossen.) Kabine (Lesen: Robert Seethaler, Ein ganzes Leben). Fazit Salalah: Die Stadt ohne Atmosphäre und ihre Bewohner waren nicht eben geeignet, den früheren positiven Eindruck vom Oman (s. Itinerario 2017-3) zu bestärken. Einige oft weit entfernte Attraktionen im Norden (Weihrauchwald Wadi Dawkah Frankincense Trees, Wasserlandschaft Kor Spring, Ubar-Ausgrabung) wurden allerdings aus Zeitgründen ausgelassen.

Fr, 21.4.:

Seetag. Einfahrt in das Hochsicherheitsrisikogebiet im Golf von Aden zwischen Somalia (später Somaliland) und Jemen Richtung Dschibuti. (Außendeck 7 rund um die Uhr für zusätzliche Securitywachposten, die anderen Außendecks von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang geschlossen.) Wetter unverändert, allmählich etwas weniger heiß und mehr Wind. 730 Frühstück, Photobearbeitung (1. Speicherkarte mit 32 GB voll). 1400 Bridgeturnier (3. Platz). Kabine (Photos, Ö1-Gedenksendung für die vor 20 Jahren verstorbene Nina Simone). 1830 Abendessen, Kabine. Auch diese Nacht Verdunkelung aller Außenfenster, Balkonverbot.

Sa, 22.4.:

Seetag. In ruhiger Fahrt durch die stark frequentierte Meerenge Bab-el-Mandeb in das bis zu 3000 m tiefe Rote Meer und zwischen Dschibuti (später Eritrea) und Jemen (später Saudi-Arabien) nach Norden. Wetter bis auf etwas stärkere Bewölkung unverändert. 730 Frühstück mit der Ö1-Serie über "Sprachpuri(tani)smus", Photobearbeitung, Lesen. 1400 Bridgeturnier (Sieg). Kabine, Lesen. (Seethaler beendet: Ein ganzes Leben eines einfachen Mannes aus einem fiktiven österreichischen Alpendorf, annähernd chronologisch auf nur 180 Seiten - ohne die humoristischen Elemente aus Seethalers anderen Bücher - unprätentiös, und gerade deshalb anspruchsvoll erzählt.) 1830 Abendessen, Kabine. Am Abend Verlassen des Hochsicherheitsrisikogebietes ohne Vorfälle. (Lehre: Piraten sind heutzutage auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren.)

So, 23.4.:

Seetag. Eine Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC +3:00; Arabia Standard Time / Eastern African Time, militärisch Charlie Time Zone). Im Großen Grabenbruch weiter, flankiert von Afrika und Asien, nordwärts zwischen Eritrea (etwa ab 700 Sudan, ab 1930 Ägypten) und Saudi-Arabien nach Norden. Wetter unverändert. 730 Frühstück, Arbeit an PSYSTOFF2.htm. Liveübertragung des Vienna City Marathons (Männer-Streckenrekord, Verbesserung des österreichischen Damenrekords um 1 Sekunde durch Julia Mayer aufgrund eines unfassbaren Zielsprints über 500 m) im Internet. Buffet, 1400 erfolgloses Bridgeturnier. Kabine. 1830 Abendessen. Abholen des Passes, Kabine (Berichterstattung über die Salzburg-Wahl, Lesen: Wiederaufnahme der vor mehreren Monaten unterbrochenen Lektüre von Thomas Manns Der Zauberberg mit dem Kommentarband von Michael Neumann / Frankfurter Ausgabe). Letztmaliges Überqueren des Wendekreises des Krebses.

Mo, 24.4.:

Seetag. Weiter im nördlichen Roten Meer zwischen Ägypten und Saudi-Arabien. Wetter immer noch ruhig und angenehm, etwas "kühler" als zuletzt (Luft und Meer um 1200 26°C). 720 Frühstück, Lesen. Aktivieren der Kreditkarte zur automatischen Ab-/Aufbuchung an einem der Automaten, um beim Auschecken in einer Woche lange Schlangen beim Bezahlen der Schlussrechnung zu vermeiden. Buffet, 1400 Bridgeturnier (Sieg), danach Meldung vom Tod der zwei wahrscheinlich bekanntesten männlichen Bridgespieler Österreichs. Kabine (Linküberprüfung in PSYSTOFF1.htm). 1830 Abendessen, Kabine. An den Stränden von Sharm el Sheikh vorbei durch die Straße von Tiran in den Golf von Aquaba.

Di, 25.4.:

Zwischen der Halbinsel Sinai und Saudi-Arabien in den Golf von Aquaba bis zu seinem Ende in Jordanien (bzw. Israel). 625 Frühstück, 630 Anlegen im einzigen Seehafen des Landes, Aquaba (= "steiler Anstieg"; JORDANIEN, benannt nach dem gleichnamigen Fluss). Angenehmes Wetter (unter 30° C, kühlender Wind, Meer 26° C). Um 730 problemlos aus dem Schiff und über die Grenze. 10 Minuten später mit einem Shuttlebus in 10 Minuten zum Ayla Circle (dwar yla) im Stadtzentrum. Zu Fuß zu den nahen (erst 1986 begonnenen) Ausgrabungen der spät entdeckten ältesten islamischen Stadt außerhalb der arabischen Halbinsel, Ayla (bewohnt ca. von 650 - 1100). Besichtigung. Weiter zu einer frühchristlichen Kirchenruine (möglicherweise der ältesten überhaupt) aus dem 3.?/4. Jhdt. (Beides gratis besichtigbar.) Zurück zum und in das Mövenpick-Hotel wegen eines Transports an die Südstrände. Vergeblich, aber vor dem Haus in ein Taxi. Um 830 nach kurzen Verhandlungen um 25 JOD zu einem ATM und danach in den Aquaba Marine Park südlich der Stadt (einer großen, frei zugängliche Freizeitanlage am Strand, hauptsächlich für Einheimische, mit einer kleinen Jetty und Scuba-Möglichkeiten). Dort Schnorcheln in den etwas enttäuschenden Japanese Gardens Coral Reefs (Korallen großteils tot, jedoch mehrere Fischarten und leicht zugänglich). 1100 Einstieg in das wartende Taxi und mit diesem zum großen Fish Market-Gebäude, das sich allerdings verschlossen und leer "präsentiert". Spaziergang über die repräsentative Great Arab Revolt Plaza neben der Aquaba-Festung an die belebte, attraktive Strandpromenade am Alghandour Beach. Knapp vor deren Ende über die Straße um die (verschlossene) Masjid Al-Hussein Bin Ali (Außenbesichtigung) und um 1200 in den Royal Yacht Club. Auf der Terrasse des Gaadet Jeeran Humus und (hier natürlich alkoholfreier) Cocktail, danach mit dem Shuttlebus zum Terminal. Dort Überprüfen des Bankkontos (alles im grünen Bereich). Ca. 1330 auf das Schiff. Kabine (Itinerario, Lesen). 1830 Abendessen und Ablegen Richtung Straße von Tiran, Kabine. Fazit Aquaba: Die Stadt ist im Vergleich zum letzten Besuch 1988 kaum wiederzuerkennen. Auf der damals naturbelassenen Straße nach Saudi-Arabien stehen jetzt zu Lasten des (damals an vielen Stellen perfekten) Korallenriffs Hafengebäude, Hotelanlagen und Freizeitparks. Einige Modernisierungsschübe haben aber auch das Stadtbild verbessert, neue archäologische Attraktionen sind hinzugetreten.

Mi, 26.4.:

Seetag. Eine Stunde Zeitverschiebung (nunmehr UTC +2:00 - identisch mit der MEZ-Sommerzeit; Israel Standard Time, militärisch Bravo Time Zone). Um Sinai herum in regem und gegen Ende des Fahrtages rasch zunehmendem Schiffsverkehr in den Golf von Suez nach Afrika, vor und nach dem Umm al Kiman Island an Ölbohrplattformen vorbei. Wetter wolkenlos, kühler (Luft / Meer gegen Mittag 22° C / 24° C), etwas höhere Wellen. 730 Frühstück. Arbeit an PSYSTOFF5.htm. Buffet, 1400 Bridgeturnier (2. Platz). In der Ferne Sandstürme. Kabine. Ca. 1630 mit zahllosen anderen Schiffen über Nacht Ankern ca. 10 km vor Suez (ÄGYPTEN) bzw. der Einfahrt in den Kanal. 1830 Abendessen, Kabine.

Do, 27.4.:

Um ca. 400 Lichten der Anker, 520 bei Sonnenaufgang lotsenunterstützte Einfahrt am Rande der Stadt in den Suezkanal und etwa 10stündige abwechslungsreiche Durchfahrt Richtung Norden (mehr oder weniger im Konvoi). Im Unterschied zum Panamakanal muss nicht geschleust werden. Wetter unverändert. 730 Frühstück. Weiterhin Beobachtung der Passage (einklappbare Pontonbrücke Martyr Ahmed El-Mansy, Kleiner und Großer Bittersee, unter Umgehung des Timsahsees durch den östlichen Kanal / New Suez Canal des 2015 eröffneten zweispurigen Abschnitts, Pontonbrücke Maadia Al Qantarah Street, Suezkanal-Denkmal und neben dem New Suez Canal HQ New Suez Canal Mosque bei / nach der New Ismalia-Gafgafa-Fähre, El Ferdan-Eisenbahnbrücke (mit 340 m die längste Drehbrücke der Erde), Al-Salam-Friedensbrücke / Ägyptisch-Japanische Freundschaftsbrücke usw.). Imbiss im Buffet, 1400 Bridgeturnier (Sieg). Ausfahrt aus dem Kanal gegen 1500 in Port Said. Ab hier (in ruhiger Fahrt) auf dem Weg von Afrika zurück nach Europa Seetag im Mittelmeer. Kabine (Nachricht von der Vorverschiebung des Heimfluges), 1830 Abendessen. Zur Abendshow mit ABBA-Programm ins Royal Theatre. (Unfassbar, wie viele Hits von gleichbleibender  - wie hoch immer eingeschätzten - Qualität auf das Konto dieser Gruppe gehen. Hauptsängerin mit toller Stimme, aber verbesserungswürdiger Körpersprache.)  2015 Kabine.

Fr, 28.4.:

Seetag. Im Mittelmeer (Libysches Meer) zwischen Ägypten / Libyen und der griechischen Insel Kreta (mit Sichtkontakt zum vorgelagerten Gavdos, der geographisch südlichsten Insel Europas), später Peloponnes, weiter nordwestwärts. Wetter unverändert, kaum Wolken, aber Wind und kühler (16° C, Meer 20° C). 600 ins Fitnessstudio (in 58:30 gemütliche 8 km auf dem Laufband). 730 Frühstück mit der teilweise heiteren, von Armin Wolf moderierten "Elefantenrunde" der neun Spitzenkanditat/innen für die ÖH-Wahl 2023. (Erstaunlich, wie viele ihre Statements wie in der Schule "aufsagen". Erstaunlich auch, dass die kommunistischen Splittergruppen wie vor 50 Jahren immer noch in sich gespalten sind.) Lesen. Imbiss im Buffet, 1400 Bridgeturnier (Sieg). Kabine. 1830 Abendessen. Fulminante Galaabschlussshow im Royal Theatre im Stile eines Pigalle-Cabarets mit sympathischer, emotionaler, aber etwas inhaltsleerer Ansprache des Kapitäns und großer Verabschiedung durch die Crew, wobei kein (Musik)effekt ausgelassen wurde. (Insgesamt gab es über 100 verschiedene Shows, von denen von Kabine 10051 immerhin drei konsumiert wurden.) Kabine. Es wird bekannt, dass während der World Cruise 2023 fast 1300 km Toilettenpapier verbraucht wurden (insgesamt, nicht in 10051).

Sa, 29.4.:

Seetag. In das Ionische Meer gen Italien. Wetter unverändert schön, wieder ruhig und kühl (Meer inzwischen unter 20° C). 730 Frühstück, Photobearbeitung, Lesen. Am Nachmittag lotsenunterstützt mit Blick auf den Ätna durch die Straße von Messina zwischen Sizilien (Messina) und Kalabrien (Reggio di Calabria) in das Tyrrhenische Meer. 1400 letztes Bridgeturnier der Reise (dessen Ergebnis daher dankenswerterweise nicht mehr das Licht der Öffentlichkeit erblicken wird). Weiter am Castello Ruffo di Scilla (rechts) und am Stromboli (Liparische Inseln; links) mit Sichtkontakt vorbei. Während der Vorbeifahrt exhalatorische Aktivität mit hoher Rauchsäule. Danach (davon unabhängig: zeitliche Koinzidenz allein begründet bekanntlich keine Kausalität) Zunahme der Bewölkung. Kabine (Photos). 1830 Abendessen, danach mit den Tischgenossen in die Bar vor dem Speisesaal. 2230 Kabine (Photos).

So, 30.4.:

725 Frühstück, 800 Anlegen in Civitavecchia (ITALIEN). Wetter gleichbleibend, aber fast durchgehend bewölkt. 845 von Bord, ab 930 mit einem Exkursionsbus nach Tarquinia. Am Ortseingang vorbei an der etruskischen Necropoli dei Monterozzi (ca. 6000 Felsgräber; UNESCO-Weltkulturerbe) mit guter Einsichtmöglichkeit in das Gelände. 1000 auf der Piazza Cavour Beginn eines Spaziergangs im Stadtkern zum Palazzo Vitelleschi (etruskische Sarkophage mit aufliegenden Steinfiguren aus der Nekropolis im beeindruckenden Vorhof) und weiter bis zum Castello mit der (nicht mehr betriebsbereiten) romanischen Kirche Santa Maria in Castello und dem Belvedere della Ripa (Blick in die Landschaft). Durch die Gassen der Altstadt an weiteren Palazzi und Chiese vorbei zum Doppelplatz Piazza Trento e Trieste bzw. Piazza Giacomo Matteotti (dem Rathausplatz mit dem Palazzo Comunale und der Fontana Monumentale). Zu einem Bankomat (das offizielle Zahlungsmittel ist nach dreieinhalb Monaten wieder der €) und die Alberata Dante Alighieri hinauf zum Belvedere dell' Alberata, einem weiteren Aussichtspunkt in die Umgebung an ihrem Ende bei der Porta Farnese, dem oberen Zugang zum Convento bzw. zur Chiesa di San Francesco. Zurück zum Bus und um 1200 weiter nach Tuscania (einer zweiten von wahrscheinlich Hunderten mittelalterlichen pittoresken italienischen Städten und Orten) in der Nähe des vulkanischen Bolsenosees. Auf dem Weg Landgüter und landwirtschaftliche Betriebe. 1220 Parken vor der Altstadt mit rundumlaufender Stadtmauer. Über die Via Roma zur Piazza Domenico Bastianini mit dem Duomo di San Giacomo Maggiore hinter der Fontana Grande und neben dem Palazzo Giannotti und weiter zum Torre di Lavello und in dessen Park Parco Torre di Lavello mit Blick auf weitere Castelli und Chiese. Um 1320 mit dem Bus zurück zum Terminal in Civitavecchia. Kurz in die Kabine und um 1500 mit dem Shuttlebus zum ab 1508 von Papst Julius dem II. (nach begründeten Vermutungen nicht persönlich) zum Schutz gegen Piratenangriffe errichteten und möglicherweise von Michelangelo fertiggestellten Forte Michelangelo. Von dort aus Rundgang durch die nicht sehr attraktive Stadt, entschädigt durch zwei Kugeln exzellenten Zitronennougateises. Am Meer entlang zurück zum Shuttle. 1630 Kabine für diverse Abschlussarbeiten. 1815 Abholung des USB-Sticks mit dem mehrstündigen, professionellen Video über die World Cruise 2023. 1830 Abendessen, Kabine (Packen).

Mo, 1.5.:

In das Ligurische Meer. 700 Räumen der Kabine, Frühstück im L'Edera-Restaurant. Nach 33 163 Seemeilen (61 417 km; über eineinhalb Erdumfänge) 800 Anlegen in Genua. In der Topazia Bar Warten auf den Ausschiffungsprozess. Lesen. (Schilten beendet. Ein einzigartiger, in vieler Hinsicht irrer, sprachakrobatischer Roman zwischen Thomas Bernhard und Loriot, der im Wechsel von Ich-Form zur 3. Person an die Blechtrommel erinnert. Hauptprotagonist ist ein die Welt negativ erfahrender Lehrer: "Der Lehrer glaubt, die Schüler heranzubilden, aber in Wirklichkeit sind es die Schüler, die ihn in einem jahrzehntelangen Verschleiß herabbilden." - "Was gelehrt werden kann, ist meistens nicht wert gelernt zu werden.") 900 von Bord, Ausfassen des Großgepäcks. Wetter trüb, leichter Regen. Ab ca. 1030 mit einem vom Austrian Cruise Center organisierten Bus nach Mailand auf den Flughafen Malpensa. Kaffee. 1500 bis 1615 Flug nach Wien-Schwechat (ÖSTERREICH). Fazit MSC World Cruise 2023: 4 Monate wie 4 Wochen. Die Erwartungen wurden in fast allen Belangen übertroffen. Bemerkenswert, wie die logistischen Herausforderungen organisatorisch gemeistert wurden und wie viele Personen die richtigen Menschen am richtigen Ort waren. Die Jobauffassung der Crew (angefangen vom Kapitän) sucht ihresgleichen anderswo meist vergeblich. Verbesserungsbedarf gibt es bei den Exkursionen, die oft unflexibel und (auch physisch) zu anspruchslos waren sowie wichtige Ziele nicht angesteuert haben. Individuelle Unternehmungen konnten einiges kompensieren, litten aber unter Zeitmangel. Insgesamt lässt sich die Anzahl der Höhepunkte aber kaum abzählen.

 

Erdkarte (rote Dreiecke = planmäßig anzulaufende Häfen):

 

 


Fragen und Kommentare an thomas.knob@chello.at

 


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